Bewaffnung und Einsatzmöglichkeiten:
Der Hubschrauber ist vor allem zur Gefechtsfeldunterstützung, für bewaffnete Aufklärung und zur Panzerabwehr ausgelegt. Daher gehören neben der Bordkanone (23 oder 30 mm?) und Behälter für ungelenkte Raketen auch die Panzerabwehrrakete HJ‑9 (vergleichbar der TOW 2A) und ein Nachfolgemodell HJ-10 (ähnlich der US Hellfire) zur Ausstattung.
Darüber hinaus wird die Zurüstung einer über infrarot gesteuerten Luft-Luft-Rakete TY-90 AAM kolportiert.
Fotos der Sensoren am Bug zeigen optische Sensoren wie ein Laser-Entfernungsmessgerät. Ein „Forward Looking InfraRed“ System (FLIR) soll den Hubschrauber auch für Nachteinsätze und widrige Witterungsbedingungen tauglich machen.
Die Installation eines Radars auf dem Rotormast soll ebenso vorgesehen sein.
Indienststellung:
Neben der Werkerprobung wurde der neue Hubschrauber in einem speziellen Hubschrauber Testflug Regiment sowie einem taktischen Testregiment einer intensiven Flug- und taktischen Erprobung unterzogen, so dass im Sommer 2007 – als die ersten klaren Fotos eines Prototypen im Netz auftauchten – wohl die Serienfertigung begonnen haben dürfte.
Internetfotos vom Dezember 2010 zeigen eine ausgereifte Maschine mit diversen Waffensätzen — wohl erste Einsatzmodelle.
Inzwischen (Februar 2008) gibt es in Internet-Foren erste Gerüchte, wonach neben der PLA auch das Marine Corps der chinesischen Marine mit dem Kampfhubschrauber ausgestattet werden soll.
Einsatzeinheiten:
in einem so riesigen Land wie China lässt sich der Standort von Einheiten, die mit Hubschraubern ausgestattet sind, nur schwer vollständig feststellen. Dazu kommt die leicht mögliche Verlegung des Gerätes.
Eine erste Einsatzeinheit soll bei Nanjing-Tushan mit 12 Kampfhubschraubern ausgestattet worden sein. Tatsächlich lassen Internetfotos vom Dezember 2010 den Schluss zu, dass die dort abgebildeten Maschinen LH 95104 bis LH 95108 beim 5.Army Aviation Regiment (1st GA) in Nanjing in Dienst gestellt wurden.
Als zweite Einheit wurde wohl die 8th Army Aviation Brigade (38th GA) in Baoding ausgestattet.
Das überrascht, weil man solche Kampfhubschrauber eher in der vietnamesisch — indisch — russisch- und nordkoreanischen Grenzregionen vermuten würde, auch im Umfeld der Hauptstadt Peking.
Inzwischen deuten Fotos darauf hin, dass eine eigene Weiterentwicklung des Z‑9G/W (Dauphin-Variante) — der leichte Z‑19 Kampfhubschrauber — zeitgleich mit dem WZ-10 A ebenfalls bei der 8th Army Afiation Brigade in Dienst genommen wurde.
Varianten und Serien:
Die ersten Prototypen waren offenbar mit einem vierblättrigen Hauptrotor ausgestattet, der erst um den Jahreswechsel 2003/2004 durch einem fünfblättrigen Rotor ersetzt wurde. Es kann auch davon ausgegangen werden, dass die Prototypen und Vorserienmodelle jeweils mit zwei der originären kanadischen Triebwerke ausgestattet wurden.
Inzwischen ist diese Quelle aufgrund von Interventionen der amerikanischen Mutterfirma „versiegt“. Weitere Serienmodelle werden daher wohl mit einem chinesischen Triebwerk (weiter entwickelte WS‑9 oder Neuentwicklung WS-10) ausgestattet, das bei der China National South Aero-Engine Company entwickelt werden soll.
Die unterschiedlichen Varianten lassen sich auch für einen Laien relativ leicht unterscheiden.
Das erste Einsatzregiment (Nr. LH9510x, = 5 Army Avn Bde Nanjing-Tushan) ist mit weißen Nummern versehen. Das nächste Einsatzregiment hat rote Nummern.
Leistung:
Erste Schätzungen gehen davon aus, dass die WZ-10 mit einem Gewicht von 5–6 Tonnen, einer Länge von über 14 m und einer Höhe von knapp 4 m nicht zu den Schwergewichten zählt. Er wird eher der A 129 Mangusta sowie dem Tiger vergleichbar sein.
Und nun doch — WZ-19 aus dem Z‑9 entwickelt:
China ist immer wieder für Überraschungen gut. Tatsächlich hat eine weitere Entwicklung stattgefunden, der WZ-19 ist der direkte Abkömmling des (W)Z‑9 und inzwischen auch schon im Einsatz, aber das ist dann wieder ein anderer Bericht.
Und der Transporthubschrauber?
Inzwischen ist das Projekt „Transporthubschrauber“ von AVIC II im Sande verlaufen. Diese Aufgabe soll von dem gemeinsam mit Eurocopter und Harbin entwickelten Z‑15 übernommen werden.
Sachquellen: Die Information über chinesisches Militär lebt vor allem von zahlreichen Internetforen sowie den Bildern, Spekulationen und Vermutungen der Teilnehmer. Entsprechende Quellen sind daher u.a. SinoDefence Forum, China Defense Forum, Chinese Military Forum u.a.; für die Richtigkeit der Angaben kann keine Gewähr übernommen werden.
Quellen sind insbesondere:
China-Defense.com-Forum, Sinodefenceforum, Chinese Military Forum
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