Strategische Streitkräfte:
Seit Jahrzehnten baut China eine kleine atomare strategische Streitkraft auf.
China besitzt seit langer Zeit zahlreiche Trägersysteme mit Reichweiten von 600 bis zu 13.000 Kilometer, die aber alle auf feststehenden Abschussrampen montiert und damit leicht aufspürbar und – vor allem – gegen einen Erstschlag leicht verletzbar sind.
Im Juni 1998 konnte Chinas erste mobile Interkontinental-Rakete mit einer Reichweite von 8.000 bis zu 12.000 Kilometer („Ostwind 31“) erfolgreich erprobt werden. Die Rakete trägt einen Sprengkopf von einer Sprengkraft bis zu 300 Kilotonnen TNT. Eine Serienproduktion der Rakete war ab 1998 vorgesehen.
Die Rakete kann auch von U‑Booten gestartet werden.
Ein Nachfolgemodell könnte auch Mehrfachsprengköpfe der im Mai 1998 getesteten „kleinen Bomben“ (100 Kilotonnen TNT) aufnehmen.
Bei dieser Kapazität verwundert es nicht, dass China an einem eigenen chinesischen Weltraumprogramm arbeiten kann.
Armee:
Die Armee (über 2 Mio. Angehörige) ist noch mit weitgehend veraltetem Material aus der ehemaligen Sowjetunion ausgestattet. Allerdings erhält die Truppe seit Mitte der 80er Jahre insgesamt 18 Elitedivisionen für schnelle und mobile Kriegführung auch außerhalb der eigenen Grenzen. Diese „Quan-tou“ (Faust-Einheiten) umfassen ca. 400.000 Mann. Neben der Marineinfanterie gibt es 3 Heeresdivisionen, die ebenfalls für amphibische Operationen ausgerüstet sind und über mindestens 1200 leichte amphibische Kampfpanzer vom Typ T‑63 sowie weiteres Material verfügen.
Dadurch wird die PLA alledings noch nicht zu einer voll entwickelten Expeditionskraft, die weit außerhalb der Grenzen aktiv werden kann. Die Marine kann nicht mehr als eine Infanteriedivision von etwa 10.000 Mann anlanden und die Luftwaffe höchstens 5.000 Fallschirmjäger auf einmal absetzen. Es fehlt an Transportkapazität für den “out of aerea” Einsatz.
Die Armee wird inzwischen zunehmend modernisiert und erhält Luftunterstützung von neu entwickelten Systemen.
China bedient sich dabei einer “klassichen Methode”. Über die Montage wird schrittweise die Lizenzfertigung angestrebt, aus der dann eigene Entwicklungen abgeleitet werden. So hat China mit der Montage der russischen Hubschrauber Mi‑8/17 (Hip) durch die Sichuan Lantian Helicopter Co. Ltd. in Chengdu Mi-17 begonnen. Beginnend mit 20 aus russischen Bauteilen zusammen montierten Hubschraubern soll die Fertigungskapazität später jährlich bis zu 80 Exemplare der Typen Mi-171, Mi-17V5, und Mi-17V7 umfassen. China baut den Z‑8 (eine Lizenz des SA 321Ja Super Frelon) und hat aus der Lizenzproduktion des Eurocopter AS 365N Dauphin II unter der Bezeichnung “Z‑9” eine ganze Reihe von Varianten entwickelt, die u.a. für die PLAN (ASW) oder auch für die Armee, z.B. als Kampfhubschrauber eingesetzt werden.
Mit der WZ-10 und der leichteren Z‑19 (letztere offenbar aus der Dauphine entstanden) verfügt China zudem über spezielle Kampfhubschrauber, die zunehmend den Streitkräften zugeführt werden. So sollen seit 2007/2008 die modernen Kampfhubschrauber “WZ-10” zulaufen.
Luftwaffe:
Das Gros der Kampfflugzeuge für Abfangjagd und Erdkampf besteht aus chinesischen Xian F/J‑7/M (MiG 21) Maschinen, die immer wieder modernisiert und verbessert wurden.
Ältere Modelle wie die Shenyang F/J‑6 (MiG 19) werden zunehmend ausgemustert und durch modernes Material wie den chinesisch-pakistanischen Jagdbomber FC‑1 oder den (zunächst für die Marine entwickelten) Marinejagdbomber JH‑7 ersetzt.
Der neueste chinesische Jäger – die J‑10 – weist große Ähnlichkeiten mit der israelischen Lavi, dem Eurofighter oder der schwedischen J‑39 Gripen auf, ohne dass es bisher Belege für vermutete technische Zusammenarbeit mit deren Herstellen gibt. Als sicher kann allerdings gelten, dass Probleme mit der für ein instabiles Flugzeug nötigen Fly-by-wire-Steuerung und in der Triebwerksherstellung durch russische Ingenieure (AK-32 Triebwerk) behoben wurden.
J‑10 / Quelle:Sinodefence
Die neuesten Entwicklungen sind modernste Stealth-Flugzeuge vom Typ J‑20 und J‑31 (Shenyang), die den modernsten Entwicklungen aus Russland und den USA entsprechen.
Dazu kommen modernste russische Flugzeuge, auch aus eigener Lizenz-Fertigung.
Seit 1992 bezieht China Kampfflugzeuge vom Typ Su-27 aus Russland. Bis 1997 waren bereits 48 Maschinen geliefert – offenbar mit sehr guten Ergebnissen, denn im April d.J. wurden weitere 72 Exemplare geordert, und inzwischen wird die Su 27 als J 11 in Shenyang in Lizenz produziert.
Ein weiteres Arbeitsfeld sind die Spezialflugzeuge zur Unterstützung der Luftflotte. Bei der Luftbetankung, aber auch im Bereich der Luftaufklärung hat China — bis hin zu AWACS — inzwischen (2006) einen Stand erreicht, der auch den modernen Anforderungen entspricht. So verfügt China über zumindest 4 verschiedene Flugzeuge zur elektronischen Kriegsführung.
Der Flugzeugtyp Y‑8 ist Träger für drei verschiedene Ausstattungen, ein “Balance Beam” ähnlich dem schwedischen Ericsson PS-890 ERIEYE, das möglicherweise über Pakistan den Weg nach China gefunden hat, ein AEW-System mit rotierendem Radarträger (“AWACS”) als Frühwarnflugzeug sowie Flugzeuge zur elektronischen Gefechtsführung incl. der Gefechtsfeldaufklärung in verschiedener Ausstattung. Ein weiteres AWACS-ähnliches System zur Luftüberwachung ist auf zumindest drei verschiedenen Flugzeugen des Typs KJ 2000 (auf Basis der Il-76) montiert worden.
Interner Link: Asien — China — FC — 1, Asien — China Marinejagdbomber JH‑7, Asien — Chinas Einstieg in den Bau moderner Kampfflugzeuge — die J‑11, Asien — Chinas in Lizenz gebaute Hubschrauber, Asien — Chinas neuer Kampfhubschrauber WZ-10, Asien — Chinas neuester Superjäger — die J‑10, Asien — Chinas neuer Stealth-Jäger – J‑20, Asien — Chinas Standardjäger — die J 7 (MiG 21)
Externer Link: Special Mission Aircraft — (www.sinodefence.com)