»Snorkeler Class«:
Die »Snorkler Class« ist in erster Linie für Minenaufklärung vorgesehen. Weitere geplante Aufgaben sind ASW sowie elektronische Kriegsführung. Fahrzeuge dieser Klasse müssen mindestens 15 Knoten fahren und Einsätze von 24 Stunden Länge durchführen können. Die sieben Meter langen Halbtaucher sollen bis zu Seestärke Drei eingesetzt werden. Diese Klasse kann von Fregatten, Zerstörern, LCS und amphibischen Schiffen aus eingesetzt werden.Der einzige bisher entwickelte Typ der Snorkeler Class wird als AN/WLD‑1 Remote Multi- Mission Vehicle (RMMV) bezeichnet. Das von Lockheed Martin hergestellte Fahrzeug ist primär für Minenaufklärung konzipiert und setzt dafür ein AN/AQS-20 Sonargerät im Schlepptau ein. Alternativ kann das Fahrzeug einen ASW-Suchsonar schleppen, ABC-Sensoren am Rumpf mitführen und mittels der am Turm montierten Videokamera Überwasseraufklärung betreiben. Die vom Sonar und den anderen Sensoren erfassten Daten werden vom RMMV an das Mutterschiff per Funk übermittelt.
RMMV hat eine Reisegeschwindigkeit von 16 Knoten, eine Einsatzgeschwindigkeit von 8 Knoten und kann Einsätze von mehr als 24 Stunden Dauer bei bis zu Seestärke Drei durchführen. Die Länge beträgt 7 Meter, die Höhe (inklusive Mast) 6,75 Meter. RMMV hat bei Tauchfahrt einen Tiefgang von 4,6 Metern. Das USV fährt autonom zu den vorgesehenen Koordinaten des Einsatzgebietes und kehrt auf der gleichen Weise zum Mutterschiff zurück. Ein einzelner Matrose überwacht während des Aufklärungseinsatzes die Drohne von der Führungskonsole an Bord des Mutterschiffes; längerfristig ist der vollkommen autonome Einsatz vorgesehen. Drei von 12 geplanten Erprobungsmodelle wurden seit 2005 durch Lockheed Martin ausgeliefert. Die Navy will insgesamt 96 Einsatzmodelle erwerben.
»Harbor Class« (ca. 7 Meter, Sicherungsaufgaben):
Die USV der »Harbor Class« sollen in erster Linie für maritime Sicherungsaufgaben sowie für elektronische Kriegsführung eingesetzt werden. Die Größenbeschränkung auf 7 Meter Länge soll gewährleisten, dass sämtliche US-Navy Schiffe diese Einheiten mitführen können. Die Einheiten basieren auf den 7 Meter RHIB Booten. Leistungsvorgaben: mindestens 35 Knoten Fahrt, 12-Stunden Einsätze. Die Navy prüft im Rahmen der Harbor Class Aufgaben auch das gemeinschaftlich von Lockheed Martin, BAE und Rafael angebotene Protector-Boot.Protector wird mit verschiedenen Einsatzmodulen angeboten und kann in Küstennähe ein breites Einsatzspektrum erfüllen: Kräfteschutz, Aufklärung und Überwachung, Minenbekämpfung, elektronische Kriegsführung und Offensiveinsätze. Neben Kameras und Laserzielsuchern kann Protector u. a. mit der von Rafael angebotenen »Typhoon« Waffenstation, auf der verschiedene ferngelenkte kleinkalibrige Waffen montiert werden können, ausgerüstet werden. Das hochmanövrierfähige Fahrzeug ist 11 Meter, erreicht 40 Knoten Fahrt und kann eine Nutzlast von 1.000 Kilo führen. Aufgrund der Größe von Protector dürfte die derzeitige Erprobung durch die Navy ausschließlich der Maritime Security Konzeptentwicklung dienen.
»X‑Class« (ca. 3 Meter, Einsatz durch Spezialkräfte):
Die X‑Klasse ist die bisher am wenigsten definierte USV-Variante. Einheiten dieser Klasse sollen klein (bis 3 Meter lang) und preiswert sein. Da sie in erster Linie zur Unterstützung von Spezialeinsätzen dienen sollen, geht die Navy davon aus, dass sie häufig nach Einsatzende nicht geborgen werden können. Sie könnten auch bei Abfang- und Durchsuchungseinsätzen auf See als Erkundungsfahrzeuge an Bord der bemannten 11-Meter Boote mitgeführt und vor Erreichen des Ziels durch die Boardingmannschaft zwecks Aufklärung ausgesetzt werden. Im Gegensatz zu den übrigen, modular-ausgerichteten Klassen sollen Fahrzeuge der X‑Class nur für jeweils eine spezielle Aufgabe gebaut werden. Sie werden nur begrenzt hochseetauglich sein, eine kleine Nutzlast führen und Einsätze von wenigen Stunden Länge ausführen können.
USA — USV — Unbemannte Überwasserfahrzeuge — Unmanned Surface Vehicle
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