Begrenzter Eigenschutz
Die Schiffsbewaffnung ist begrenzt. Trotzdem zeigt sich die Navy zuversichtlich, dass die geführten Waffensysteme für den Eigenschutz sowohl gegen Flugzeuge und Raketen als auch gegen Schnellboote und Unterwasserbedrohungen ausreichen.
Auf dem Vorderdeck wurde Platz für den künftigen Einbau von 16 VLS Mk. 41 Senkrechtstartanlagen gelassen; diese können Luftabwehr- Raketen vom Typ ESSM (Evolved Sea Sparrow Missile) aufnehmen. Es bestehen allerdings keine Pläne, den Einbau des VLS in absehbarer Zeit vorzunehmen.
Das integrierte Luftabwehrsystem gegen Flugzeuge und Raketen besteht daher gegenwärtig aus zwei Mk. 31 RAM (Rolling Airframe Missile) Anlagen mit Luftabwehrraketen, dem SPS-48E Radar (ein weitreichender 3‑D Radar zur Luftraumüberwachung), dem SPQ- 9B Radar (zur Ortung naher und tief fliegender Ziele und als Feuerleitradar des RAM-Systems), dem NULKA Täuschflugkörpersystem mit sechs Abschussvorrichtungen für elektronische und thermische Täuschkörper sowie dem AN/SLQ-32 (V2) Eloka-System zur Störung feindlicher Radar- und Zielsysteme. Die SAN ANTONIO-Klasse soll ab LPD 22 als erste Schiffsklasse mit dem integrierten Akcita Luftabwehrsystem ausgestattet werden.
Gegen Überwasserziele setzt LPD-17 zwei 30-mm Mk. 46 Geschütze ein. »Dies ist die erste Schiffsklasse, die das 30-mm-Bushmaster- Geschützsystem führt«, erklärt Commander Kastner. »Dies ist eine äußerst wirksame Waffe gegen Überwasserziele, mit jeweils für den Tages- bzw. den Nachteinsatz optimierten Einstellungen.« Das Mk. 46 Geschütz hat eine Kadenz von 250 Schuss pro Minute. Es ist mit Infrarotsensoren, einer TV-Kamera mit Restlichtverstärker und einem Laserzielsucher ausgestattet und soll vor allem Schnellboote bekämpfen. Die Waffe kann vom Geschützturm direkt oder aus der Combat Information Center Führungszentrale fernbedient werden.
LPD-17 führt auch mehrere Kleinboote als Teil der Eigenschutzausstattung. »Unsere Boote erleichtern sowohl amphibische Landungen wie auch die Durchsuchung verdächtiger Schiffe (VBSS-Einsätze – Visit, Board, Search and Seizure) und geben uns zusätzliche Fähigkeiten und Flexibilität«, sagte Kastner.
Gegen Minen und Torpedos schützt ein magnetisches Eigenschutzsystem zur Verringerung der magnetischen Signatur des Rumpfs. Gegen Torpedos führt die SAN ANTONIO- Klasse auch das AN/SLQ-25A NIXIE Täuschsystem im Schlepptau.
SAN ANTONIO passiert den Suezkanal Bildquelle: US-Navy |
Im erweiterten Sinne gehört auch der auf Minimierung der Radarsignatur ausgerichtete stromlinienförmige Schiffsentwurf zu den Eigenschutzsystemen. Selbst die Ankerklüsen sind verdeckt, um das Schiff gegenüber feindlichen Sensoren »unauffälliger« zu machen. Auch die auf dem Schiffsrumpf verwendeten Oberflächenmaterialien sollen radarabsorbierend wirken.
Ein auffälliges Merkmal der Schiffssilhouette ist das achteckige Advanced Enclosed Mast/Sensor (AEM/S) System, innerhalb dessen sich die meisten Antennen und Radaranlagen des Schiffs befinden. Dieser Aufbau lässt sich entfernen und ersetzen und ist modular konzipiert, um die laufende Nachrüstung mit neuer Technologie zu begünstigen. AEM/S ist 28,6 Meter hoch und 10,77 Meter im Durchmesser. Es besteht aus einem Verbundstoff, der durchlässig für die Senderfrequenzen der bordeigenen Sensoren ist, aber gleichzeitig andere Wellenfrequenzen abweist. Die eigentliche Form des Masts ist geeignet, den Radarquerschnitt des Schiffes zu minimieren – im Gegensatz zu dem traditionellen Mastsystem, dessen Metallarme die Radarsignatur eines Schiffes steigern.