Russland — Die STEREGUSHCHIY-Klasse

Vari­ante für die Küstenwache

Marineforum - Foto: FlottenKdo Die STERE­GUSHCHIY-Klasse wird auch in ein­er Vari­ante für die Küstenwache ange­boten und als Pro­jekt 20382 TIGR ist sie schon seit eini­gen Jahren in der Wer­bung für den Export. »The Russ­ian Tiger is ready for pounce«, war auf der EURONAVAL 2006 auf dem Stand von Rosoboronex­port, der staatlichen rus­sis­chen Organ­i­sa­tion für Rüs­tung­sex­porte, zu lesen. In einem Wer­be­prospekt wird die Korvette fol­gen­der­maßen beschrieben: »Project 20382 TIGR small ship (corvette) is intend­ed to destroy ene­my sub­marines, sur­face ships and air attack assets, autonomous­ly or in coop­er­a­tion with oth­er naval forces, as well as to guard state bor­der and exclu­sive eco­nom­ic zone.«

Schiff­scharak­ter­is­tik und tech­nis­che Dat­en
Marineforum Bei ein­er Länge von 104,5 m ver­drän­gen die Schiffe der STERE­GUSHCHIY-Klasse etwa 2.200 t. Sie sind 13 m bre­it und haben einen Tief­gang von 9,4 m. Der Stahlrumpf ist in neun Abteilun­gen unterteilt, die zugle­ich als Schiff­s­sicherungszo­nen aus­gelegt sind. Beim Bau kamen STEALTH-Tech­nolo­gien zur Anwen­dung. Dies ist deut­lich an den großen, flachen und winke­lig ange­ord­neten Flächen bei Rumpf und Auf­baut­en zu erken­nen. Außer­dem sind die Waf­fen und Sen­soren stealthgerecht verklei­det. Eine radarab­sorbierende Beschich­tung der in Kom­posit­bauweise hergestell­ten Auf­baut­en sorgt zusät­zlich für eine gerin­gere Radar­rück­strahlung. Auch im Magnet‑, Infrarot- und akustis­chen Bere­ich sind Sig­naturre­duzierun­gen verwirklicht.

Der mod­u­lare Auf­bau erle­ichtert im Export die Ein­rüs­tung von Waf­fen- und Sen­sorsys­teme nach den speziellen Wün­schen des Kun­den. Darüber hin­aus ergeben sich dadurch auch Einsparun­gen bei Bau, Instand­hal­tung und später­er Mod­ernisierung. Die STERE­GUSHCHIY-Klasse ist für eine 30-jährige Indi­en­sthal­tungs­dauer aus­gelegt. Der Hangar und das Flugdeck sind für die Mit­nahme und den Betrieb eines Hub­schraubers der 12-t-Klasse konzip­iert. Die Ein­satz­dauer wird mit 15 Tagen angegeben. Die Besatzungsstärke inklu­sive des fliegen­den Per­son­als beträgt 100 Personen.

Vier rus­sis­che Schiffs­diesel des Typs 16D49 von Kolomen­sky Zavod mit ein­er Gesamtleis­tung von 17,65 MW bilden die CODAD-Antrieb­san­lage (Com­bined Diesel and Diesel). Über zwei Schrauben mit Ver­stell­pro­peller erre­ichen die Korvet­ten eine Höch­st­geschwindigkeit von 26 kn. Die Maschi­nen sind Geräusch däm­mend gelagert. Bei wirtschaftlich­er Fahrstufe von 14 kn beträgt die Ein­satzre­ich­weite der STERE­GUSHCHIY-Klasse 3.500 sm. Auch die Ausle­gung als CODAG-Anlage (Com­bined Diesel and Gas­tur­bine) mit zwei Diesel­mo­toren und zwei Gas­tur­binen ist möglich. In dieser Ver­sion wür­den die Schiffe eine Höch­st­geschwindigkeit von 30 kn erre­ichen. Unter Export­gesicht­spunk­ten eine dur­chaus bemerkenswerte Tatsache.

Bewaffnung und Aus­rüs­tung
Auf der Back ist ein 100-mm-Turm Typ A 190E in stealthgerechter For­mge­bung vorhan­den. Er kann zur Bekämp­fung von See‑, Luft- und Landzie­len einge­set­zt wer­den. Die Reich­weite wird mit 21 km und die Kadenz mit 80 Schuss pro Minute angegeben. Die Feuer­leitung erfol­gt mit dem auf dem Brück­endach instal­lierten PUMA‑E 5P-10E Radar Director. 

Marineforum - Brückenaufbau (Foto: Karr) Zur Flu­gab­wehr im Nah- und Näch­st­bere­ich befind­et sich vor der Brücke das Hybridsys­tem KASHTAN (CADS-N‑1, Close Air Defence Sys­tem). Die Anlage set­zt sich zusam­men aus zwei sech­srohri­gen 30-mm-Gatling-Geschützen, zwei Vier­fach­startern für den Schiff-Luft- Flugkör­p­er 9M311 (SA-N-11, GRISON), einem Radarsys­tem zur Feuer­leitung und Zielver­fol­gung sowie einem elek­tro-optis­chen Sen­sor. Die Ein­satzent­fer­nun­gen betra­gen für die 30- mm-Geschütze 500 bis 4.000 m und für die Flugkör­p­er 1.500 bis 8.000 m. In der Höhe kön­nen 3.000 bzw. 4.000 m erre­icht wer­den. Die Rohrwaf­fen haben eine Kadenz von 5.000 Schuss pro Minute. An Flugkör­pern ist ein Vor­rat von 64 Stück verfügbar.

Eben­falls zur Flu­gab­wehr ist etwa in Höhe des zweit­en Mastes bei­d­seit­ig je ein AK 630M 30-mm-Gatling-Geschütz vorhan­den. Die Leis­tungs­dat­en entsprechen den in KASHTAN eingerüsteten Rohrwaf­fen. Die Feuer­leitung erfol­gt eben­falls durch den PUMA‑E 5P-10E Radar Director. 

Marineforum - Radarsuchkopf ARGS 35E des SS-N-25 (Foto: Karr) Die Schiff-Schiff-Flugkör­per­be­waffnung beste­ht aus zwei Vier­erstartern für den Flugkör­p­er 3M-24E (SS-N-25, SWITCHBLADE). Die Anla­gen befind­en sich hin­ter ein­er Verklei­dung zwis­chen Schorn­stein und vorderem Mast. Die Reich­weite des 0.8 Mach schnellen Flugkör­pers mit Seaskim­mer-Eigen­schaft liegt zwis­chen 5 und 130 km.

Je zwei Täuschkör­per­w­er­fer ste­hen auf der Back und der Schanz. Zur U‑Boot-Bekämp­fung sind bei­d­seit­ig in den achteren Auf­baut­en zwei Vier­erstarter für 324-mm-U-Jagdtor­pe­dos vorhanden.

Der mit­ge­führte Hub­schrauber Ka 27 HELIX ist eine weit­ere U‑Jagdkomponente. Zur Sona­raus­rüs­tung gehören ein ZARYA-ME Bug­sonar mit 19 km Reich­weite und ein tief­fre­quentes Schlepp­sonar Typ VINEYTKA-EM. Im Pas­siv­be­trieb hat es eine Auf­fass­re­ich­weite von 15 bis 20 km und aktiv einge­set­zt von 40 bis 60 km. Ein 3D-Luftraumüberwachungsradar ist in dem Radom des vorderen Mastes vorhan­den. Darunter befind­et sich das Seer­aumüberwachungsradar, das durch die Mastverklei­dung optisch nicht zu erken­nen ist. 

Bildquelle: Flot­tenK­do / Karr 

Team GlobDef

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