Ein Erfolg dieses Waffensystems wird erwartet
Wenn nun der Projektverantwortliche der Marine ein »hochmodernes und technologisch anspruchsvolles Waffensystem« verspricht und dies mit der Feststellung der bekannten »Innovationsfähigkeit in Deutschland« begründend verbindet, so wird sich der Erfolg dieses neuen Seekriegsmittels der Deutschen Marine in seiner Einführung und im Einsatz herausstellen können.
Drei übergeordnete Aspekte sollen abschließend genannt werden, die ihre Bedeutung besonders im Zusammenhang mit dem anstehenden Termin der Indienststellung des ersten Schiffes bekommen – zunächst jedoch weitgehend in Fragen münden müssen:
Abwicklungsgrundsätze nach CPM: Das Vorhaben K 130 ist das erste strikt nach diesen Beschaffungsregeln durchgeführte Rüstungsprojekt. Treffen die Erwartungen an Durchführung der Entwicklung, Planung und des Baus die Vorstellungen? Kann auf breite Bauüberwachung durch den Auftraggeber verzichtet werden? Kann sich dieser auf reine Steuerungsfunktionen verlassen?
Exportaussichten: Es wurden in dieser Zeitschrift häufig die notwendigen Voraussetzungen für Erfolg der Marinerüstungsindustrie bei Exportbemühungen beschrieben. Gemeinsame Randbedingungen in Europa seien erforderlich wie auch die parallel laufende Definition der eigenen, nationalen Interessen, die durchzusetzen seien. Mut zur Innovation gehöre hierhin. Der CPM verlangt dies von der antretenden Industrie.
Operative Leistungen der K 130: Diese Schiffe werden jenseits unserer Grenzen operieren, sie wirken von See an Land (»Flotte aus der Basis See«) und sind damit für den frühen Einsatz in Interessenkonflikten prädestiniert. »Deutschland wird am Hindukusch verteidigt.« Angesichts der aktuellen Lage soll hier ein vorsichtiger Hinweis genügen: Wir werden »reale Tote in realen Kriegen« sehen. Können oder sollten wir uns dieser Situation entziehen?
Für den äußeren Betrachter wäre es mehr als interessant, die Erfahrungen und Einschätzungen unserer Behörden, der Industrie und Werften sowie der Marine zu diesen Aspekten kennen zu lernen. Für besondere Freunde der Marine seien noch zwei Meldungen angeführt: Im April 2005 hat sich der Freundeskreis der Korvette MAGDEBURG gegründet und selbst ein Papiermodell der neuen Schiffe ist erhältlich, im Maßstab 1:250 mit 776 Teilen, das für 23 Euro im Internet zu bestellen ist.
Bildquelle (source): ARGE / Michael Nitz
Textquelle: Karlheinz Lippitz