Das weite Feld der Korvetten
Schiffe der Korvettengröße – Länge unter 90 m, Verdrängung zwischen 1.700 und 2.000 t und damit kleiner, schneller und flexibler als größere Entwürfe – haben sich aus dem Bereich der OPV in Vollfunktions- Seekriegsmittel entwickelt.
Zwei weitere Beispiele sollen hier ergänzend betrachtet werden, die in der letzten Zeit bekannt wurden: das niederländische SIGMA-Design der Royal Schelde Werft und das britische OPV für Trinidad und Tobago.
Die Royal Schelde Werft der Damen-Gruppe baut die Korvette DIPONEGORO für die Indonesische Marine. Vier Schiffe sind geplant, jeweils 1.700 t mit den Abmessungen 90,5 m Länge, 13 m Breite und einem Tiefgang von 8,75 m. Diese Schiffe sollen eine Geschwindigkeit von 28 kn mit einer installierten Leistung über zwei Dieselmotoren von 16,2 MW erreichen. Eine Besatzung von 80 Personen ist vorgesehen, die Reichweite bei 14 kn beträgt 4.800 sm. Die ersten beiden Schiffe sind fertiggestellt, durchlaufen derzeit Seeversuche und sollen bis November dieses Jahres übergeben werden. Die angewandte Produktionsmethode wird SIGMA (Ship Integrated Geometrical Modularity Approach) genannt und verweist damit auf einen hohen Grad an Flexibilität und Standardisierung. Erfolge werden auf diesem Markt der kleineren Schiffe erwartet. Dem Vernehmen nach hat Royal Schelde die ehemalige Erfolgsstory der MEKO-Fregatten genau studiert und dieses Prinzip der Modularität dadurch auf kleinere Schiffe übertragen, dass das Manko der MEKO- Module infolge der Palettierung und Containerisierung (höheres Gewicht) vermieden und allein eine geometrische Modularisierung angewandt wurde. Abgeleitet aus den wesentlichen Abmessungen des Schiffes wird die Bezeichnung »Schelde Navy Patrol 9113« benutzt.
Die VT Gruppe in Großbritannien hat die Ausschreibung für ein Offshore Patrol Vessel (OPV) für die Küstenwache von Trinidad und Tobago gewonnen. Dieses Vorhaben wird durch eine gegenseitige Regierungsvereinbarung unterstützt und soll drei Schiffe von je ca. 2.000 t Verdrängung bei 90 m Länge bis zum Jahr 2009 ergeben. Wenige technische Details sind bekannt, eine maximale Geschwindigkeit von 25 kn wird gefordert. Der Vertrag, der auch längerfristige Leistungen wie Ausbildung und Unterstützung in der Nutzung beinhaltet, wurde Anfang April 2007 geschlossen. Zwei 40 m Boote werden von VT aufgekauft und zwischenzeitlich umgebaut, so dass der Einsatz bis zum Zulauf der neuen Einheiten gesichert ist.
Zusammen mit einigen technischen Daten der Korvette K 130 sind diese beiden Beispiele in der Tabelle angeführt Die neue deutsche Korvette bewegt sich damit im internationalen Strom der Entwicklung. Ihr ist Erfolg zu wünschen – auch im Export, der allerdings nur gegen Wettbewerb erreicht werden kann. Die beschworene Innovation mit K 130 wäre um ein Wesentliches größer, wären die Systeme Polyphem und Drohne der Realisierung näher gekommen! Vorbereitung zur späteren Einrüstung ist getroffen – dies wird jedoch nicht in allen Fällen ein durchschlagendes Argument sein können.