Deutschland — Korvetten der Klasse 130

Der neue Schiff­styp »Korvette«
Nach den Pla­nun­gen sollen die ersten bei­den Schiffe der Klasse 130, der BRAUNSCHWEIG- Klasse, 2007 und die fol­gen­den drei bis Ende 2008 in ihrem neuen Marinestützpunkt Ros­tock-Warnemünde als 1. Korvet­tengeschwad­er in der Ein­satzflot­tille 1 in Dienst gestellt wer­den. Neben den Korvet­ten wird der Ten­der DONAU diesem Geschwad­er angehören.

Marineforum Marinestützpunkt Warnemünde Das Seekriegsmit­tel »Korvette« wird nun als neue Fähigkeit der Marine dargestellt, größer als die zu erset­zen­den S‑Boote und klein­er als die Fre­gat­ten. Das Vorhaben wurde in dieser Zeitschrift ver­schiedentlich vorgestellt und nähert sich nun seinem ersten Ziel. Das zweite und dritte Schiff der Fün­fer-Serie, die MAGDEBURG, wurde am 6. Sep­tem­ber let­zten und die ERFURT am 24. März diesen Jahres getauft. Die nach­fol­gende OLDENBURG ist auf Kiel gelegt, genau wie zwis­chen­zeitlich das let­zte Schiff, das den Namen LUDWIGSHAFEN tra­gen wird.

Die Erwartun­gen an diese neue Schiff­sklasse sind hoch, ein ehrgeiziger Ansatz sei ver­fol­gt wor­den, auf die erre­icht­en Inno­va­tio­nen und die damit ver­bun­de­nen beson­deren Leis­tun­gen der Deutschen Werften und ihrer Aus­rüs­tungsin­dus­trie wird wieder­holt hingewiesen.

Die K 130 soll die Auf­gabe der Seeziel­bekämp­fung unter verbessert­er Selb­stvertei­di­gungs­fähigkeit gegen Luft- und Seeziele übernehmen. Kampfkraft, Stand­fes­tigkeit und hoher Eigen­schutz befähi­gen die K 130 von See aus in Küstengewäss­er und in den Küsten­bere­ich hineinzuwirken und ist damit »ein Schiff der ersten Stunde«. Eine gewisse Waf­fen­wirkung an Land und damit eine Teil­nahme inner­halb von stre­itkräftege­mein­samen und multi­na­tionalen Oper­a­tio­nen wird so real­isiert. Diese Fähigkeit­en unter­stützen die neuen Auf­gaben­bere­iche der Kon­flik­tver­hü­tung und Krisen­be­wäl­ti­gung, die unsere Marine ver­stärkt und zukün­ftig zu erledi­gen haben wird. 

Marineforum

Die berichtete tech­nis­che Aus­rüs­tung der Schiffe leit­et sich von diesen oper­a­tiv­en Forderun­gen ab. In Pressemit­teilun­gen heißt es deshalb: »Die verän­derte weltweite Sicher­heit­slage stellt auch die Deutsche Marine vor neue Auf­gaben. Auf­grund ihrer beson­deren Eigen­schaften wird den Korvet­ten 130 ger­ade inner­halb der NATO-Ver­bände her­aus­ra­gende Bedeu­tung zukom­men. Die neu entwick­el­ten Korvet­ten unter­stre­ichen ein­mal mehr den Vor­sprung des deutschen Mari­neschiff­baus. In Sachen Reich­weite, Kampfkraft und Seeaus­dauer set­zen die Schiffe eben­so neue Maßstäbe. Sie zeich­nen sich durch ihre tech­nis­che Ausstat­tung sowie gerin­gere Betrieb­skosten aus.«

Der Ver­such eines Zwis­chen­standes zu diesem Vorhaben wird nun Infor­ma­tio­nen ver­schieden­er Quellen nutzen kön­nen – auch wenn offizielle Aus­sagen derzeit nur begren­zt ver­füg­bar sind. Der inter­essierte Beobachter wen­det sich auch ver­stärkt den neuen Info-Medi­en zu, die z.B. auf das Zeichen »K 130« hin in 0,07 Sekun­den 607 Hin­weise zur Korvette vermitteln.

Abge­se­hen von ein­er Auflis­tung ein­er Hor­i­zon­tal Fräs- und Bohrmas­chine gle­ich­er Beze­ich­nung find­et man unter den ersten zehn Punk­ten Aus­sagen wie …

  • »Korvette BRAUNSCHWEIG im Hafen«

  • »K 130: ein aggres­sives Kriegsmit­tel der ersten Stunde – inno­v­a­tiv, auch für Frauen geeignet«

  • »K 130 hat arge Probleme«,

…deren Lek­türe dur­chaus lohnt, wenn man sich nicht vom aggres­siv­en Ton ein­er Mit­teilung der Friedens­forschung an der Uni­ver­sität Kas­sel stören lässt, die neben einem Zitat ein­er Presseagen­tur anlässlich der Taufe der BRAUNSCHWEIG platziert ist. Man find­et weit­er auf ein­er Seite »Rüs­tung 2007« auch einen Link zur Marinekam­er­ad­schaft München, die die Klasse 130 in reich­lichen Bildern neben der »SACH­SEN-Fam­i­ly« (so die dort ver­wandte Beze­ich­nung) aus­führlich beschreibt.

Die im Inter­net oft etwas kom­prim­iert und hek­tisch for­mulierten Aus­sagen kön­nen und sollen jedoch die Mar­itime Com­mu­ni­ty und ins­beson­dere die Pro­jek­tver­ant­wortlichen nicht von ihrem Bemühen um den Erfolg dieses Vorhabens abbrin­gen. Jedes Rüs­tungsvorhaben durch­läuft anscheinend nicht nur Höhen des frühzeit­i­gen Erfolges, son­dern auch Prob­lemzeit­en, die in inge­nieur­mäßiger Arbeit über­wun­den wer­den müssen. 

Team GlobDef

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