Allgemein — Moderne Technologien in der Unterwasserkriegführung

Unter­wasser­drohnen von ATLAS Elek­tron­ik
Marineforum - Grafik: ATLAS Die Ein­weg­drohne SEAFOX wird über ein Lichtwellenk­a­bel fer­n­ge­lenkt und kann in den bei­den Vari­anten SEAFOX I (Iden­ti­fi­ca­tion) und SEAFOX C (Com­bat) ver­wen­det wer­den. Die I‑Variante dient zur näheren Iden­ti­fika­tion eines gefun­de­nen Objek­tes (Mine) und wird anschließend zur Träger­plat­tform zurück­ge­holt. In einem zweit­en Anlauf wird die C‑Variante, die zusät­zlich eine Hohlladung trägt, über fest­gelegte Weg­punk­te in den Sonarstrahl gelenkt und find­et automa­tisch zum vorher iden­ti­fizierten Ziel, das dann durch Selb­stzer­störung ver­nichtet wird. Der mögliche Ver­lust der I‑Variante durch das Aus­lösen der Minensen­sorik wird in Kauf genom­men, denn auch dies bedeutet einen Räumer­folg. Der SEAFOX ist gegen Grund­mi­nen, Anker­tau­mi­nen oder Treib­mi­nen gle­icher­maßen wirkungsvoll und effek­tiv ein­set­zbar. Er ist mit einem Scan­ning-HF-Sonar und ein­er TV-Kam­era aus­gerüstet. Mit dem SEAFOX Mk 2 ste­ht eine verbesserte Ver­sion zur Ver­fü­gung. Sie hat eine größere Bat­terieka­paz­ität, einen Pro­peller­schutz an den vier Schrauben, eine um 60 Prozent größere Sonar­re­ich­weite, ein län­geres Lenkka­bel und bessere Tiefensteuereigenschaften.

Die Gruppe der SEAFOX ‑Betreiber umfasst derzeit die Deutsche Marine, die Mari­nen Schwe­dens, der Nieder­lan­den, Bel­giens, Est­lands, Japans und die Roy­al Navy. Die US-Navy nutzt den SEAFOX im Air­borne Mine Neu­tral­iza­tion Sys­tem (AMNS) als luft­gestützte Vari­ante für ihre Minen­ab­wehr-Hub­schrauber MH53 Sea Dragon.

In sein­er Leis­tungs­fähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Hand­habung ist der SEAFOX allen bish­eri­gen Drohnen­sys­te­men über­legen. Er find­et jedoch seine Gren­zen bei der Suche nach ver­sande­ten oder einge­spül­ten Grund­mi­nen. Um die sichere Ver­nich­tung solch­er Minen zu erre­ichen, wurde die Ein­weg­drohne SEAWOLF entwick­elt. Sie ver­fügt über ein neuar­tiges Hom­ing-Sonar, das auch in die Sed­i­mentschicht ein­drin­gen kann. Mit ein­er so genan­nten Blast-Ladung wird dann die ent­deck­te Minen zer­stört. Im Rah­men des Minen­jagd­konzepts MJ 2000 war die Ein­führung des SEAWOLF in die Deutsche Marine vorge­se­hen. Nach Auf­gabe des MJ 2000 fand beim SEAWOLF eine Anpas­sungsen­twick­lung zu einem Har­bour Pro­tec­tion UUV statt. In dieser Ver­sion sind zum Beispiel Aufk­lärungsmis­sio­nen als ROV zur Kon­trolle von Spund­wän­den oder Schiff­s­rümpfen möglich. Als AUV einge­set­zt, lässt sich mit dem SEAWOLF der Hafen­bere­ich absuchen und überwachen. 

Marineforum - Foto: Karr Speziell für mil­itärische Ver­wen­dun­gen entwick­elt, ist der SEAOTTER Mk 2 viel­seit­ig ver­wend­bar. Autonom operierend kann er sowohl für die Minen­jagd als auch für verdeck­te Aufk­lärungs- und Überwachungsauf­gaben einge­set­zt wer­den. Das Gerät ist durch seine mod­u­lare Bauweise aus­baufähig und mit zusät­zlichen Effek­toren, wie zum Beispiel der Ein­weg­drohne SEAFOX, aus­rüst­bar. Das Bun­de­samt für Wehrtech­nik und Beschaf­fung (BWB) war der erste Kunde für dieses AUV. In der ersten Jahreshälfte 2008 find­en Erprobun­gen in der Eck­ern­förder Bucht und Bor­der­probun­gen der Deutschen Marine im freien Seer­aum statt. Bei den für Anfang Sep­tem­ber in Eck­ern­förde vorge­se­henen NATO Har­bour Pro­tec­tion Tri­als soll der SEAOTTER Mk 2 dem inter­na­tionalen Fach­pub­likum vorgestellt werden.

Team GlobDef

Seit 2001 ist GlobalDefence.net im Internet unterwegs, um mit eigenen Analysen, interessanten Kooperationen und umfassenden Informationen für einen spannenden Überblick der Weltlage zu sorgen. GlobalDefence.net war dabei die erste deutschsprachige Internetseite, die mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik außerhalb von Hochschulen oder Instituten aufgetreten ist.

Alle Beiträge ansehen von Team GlobDef →