Indienststellung:
Das erste Flugzeug (Prototyp) PT-01 hatte seinen Erstflug im August, 2003 in Chengud/China, PT-03 folgte im April 2004 und dann — nach längerer Pause, die durch Auseinandersetzungen um die Verwendung eines russischen Triebwerks entstanden — PT 04 mit dem neuen Triebwerk erst am 10. Mai 2006. Der Erstflug von PT-06 erfolgte dann schon im September 2006. Die Lieferung an Pakistan begann im März 2008 und die erste Serienmaschine (Nr. 111) aus pakistanischer Produktion wurde Ende Novemebr 2009 ausgeliefert.
Zu den Verzögerungen durch die Kalamitäten um die Verwendung des russischen Triebwerks für Pakistan kam ein eher zurückhaltendes Interesse der Luftwaffe Chinas (PLAAF) am neuen Fighter, da die PLAAF mit dem J‑10, der J‑11 und letztendlich auch dem Marinejagdbomber JH‑7 einige zumindest gleichwertige Alternativen im Beschaffungsprogramm hat.
In Pakistan wurden bis zum Sommer 2010 ingesamt 16 Flugzeuge in Dienst gestellt — zunächst bei der eigens aufgestellten ersten Einsatz- (und Erprobungs-)Staffel Nr. 26, Sqadron “Black Spiders” in Kamra-Minhas nahe dem pakistanischen Montagewerk. Allerdings stammen diese Flugzeuge zum Teil auch von der Chengdu Aircraft Industry Group (CAC).
Bereits im März 2007 wurden zwei Maschinen aus chinesischer Produktion übernommen. Bis Februar 2008 kamen noch 6 weitere Maschinen für Testzwecke (Avionic und Waffensysteme) dazu. Mit der eigenen Produktion soll Ende Januar 2008 im Pakistan Aeronautical Complex (PAC) in Kamra begonnen worden sein — mit der vorgesehenen Auslieferung von mindestens 8 Maschinen aus chinesischer und pakistanischer Produktion noch im selben Jahr. Der Oberbefehlshaber von Pakistans Luftwaffe — Tanvir Mahmood Ahmed — ist optimistisch, dass die Produktion in Pakistan innerhalb eines Jahres auf eine Jahreskapaziät von 15 Flugzeugen erhöht werden kann. Zunächst ist bei PAC die Fertigung von 40 JF-17 geplant. Im Endausbau ist eine jährliche Fertigung von 24 bis 25 Maschinen vorgesehen. Dabei sollen auch westliche Avioniksysteme mit Lieferungen aus Frankreich und Südafrika integriert werden. Pakistan hat seinen Bedarf inzwischen auf 250 Maschinen aufgestockt. Pakistan soll — unbestätigten Quellen zufolge — inzwischen auch die Entwicklung eines zweisitzigen Trainers beauftragt haben.
Internationale Exporterfolge?
Inzwischen gibt es massive Anzeichen, dass auch Pakistan die in Kooperation mit China entwickelten Flugzeug auf dem Weltmarkt anbietet. Die Teilnahme mit zwei Flugzeugen (Nrn. 113 und 114) an der Rüstungsmesse in Farnborough 2010 oder mit drei Flugzeugen (Nrn. 112, 114 und 116) an der Air Show 2011 in Izmir war dazu mehr als deutlich.
Presseberichte aus Armenien sprechen im August 2010 von potentiellen Interessenten aus “Azerbaijan, Iran, Egypt, Turkey, Venezuela and a number of other countries”.
Radar:
Pakistan hatte von Anfang an das Interesse, soweit möglich westliche Technik zu integrieren. Dieser Wunsch betraf auch das Radar, für das längere Zeit Italiens Grifo‑S 7 oder das französische Thales RC 400 im Gespräch war.
Inzwischen soll sich Pakistan aber auch mit der Verwendung des chinesischen KLJ‑7 Radars einverstanden erklärt haben. Die ersten 50 pakistanischen JF-17 sollen demnach mit dem chinesischen KLJ-10 Radar, SD-10 und PL‑8 Raketen ausgestattet sein. Pakistan bemüht sich aber weiterhin, das französische RC-400 Radar mit MBDA für den Einsatz der Mica Luft-Luft-Lenkwaffen zu erhalten (s.o.).
Triebwerk:
Wie so oft bei chinesischen Flugzeugentwicklungen war die Bereitstellung des Triebwerks größter Hinderungsgrund für eine reibungsfreie Entwicklung.
Mit der Einbindung von MASPG sollte das Triebwerk RD-33 (der MiG 29) durch die Neuentwicklung der Variante RD-93 bereit gestellt werden. Die ersten Prototypen wurden auch noch mit dem ursprünglichen RD-33 angetrieben. Aufgrund indischer Interventionen kam es aber offenbar zu erheblichen Reibereien. Die Triebwerksentwicklung RD-93 sollte zwar an China geliefert werden dürfen — eine Weitergabe an Drittländer sollte aber ausgeschlossen werden. Inzwischen verdichten sich die Gerüchte, dass Russland weitere Lieferungen ds RD-93 auch nicht mehr vornehmen wird.
Diese Haltung führte dazu, dass im November 2007 das neu zugelassene chinesische Triebwerk WS-13 — wohl eine Weiterentwicklung des RD-93 — als Alternative ins Spiel gebracht wurde.
Varianten und Serien:
Zumindest die ersten 50 pakistanischen Maschinen werden noch mit dem chinesischen Rader und chinesischen Lenkwaffen eingesetzt sein.
Inwieweit später tatsächlich französische Systeme eingesetzt werden können ist derzeit noch nicht bekannt.
Leistung:
Reichweite Einsatzradius als Jagdflugzeug: ca. 1.200 km;
Zuladung; maximal 3.600 kg
(im Vergleich zu F‑5 Tiger II mit etwas über 3.100 kg und dem Jaguar mit >4.700 kg)
Interner Link:
Länderdossier China — Armee-Luftwaffe
Bildquelle: sinodefence.com
Sachquellen:
Die Information über chinesisches Militär lebt vor allem von zahlreichen Internetforen sowie den Bildern, Spekulationen und Vermutungen der Teilnehmer. Entsprechende Quellen sind daher u.a. SinoDefence Forum, China Defense Forum, Chinese Military Forum u.a.; für die Richtigkeit der Angaben kann keine Gewähr übernommen werden.
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