Fazit
Das Umrüstprojekt Fähigkeitsanpassung F123 ist ein hochkomplexes IT-Projekt auf einer der wichtigsten Schiffsklassen der Deutschen Marine. Die Durchführung des Projektes, während die Schiffe in der Nutzung verbleiben, kommt einer Operation am offenen Herzen gleich. Mit dem mutigen Schritt der nachträglichen Beauftragung von umfassenden Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätssicherung bei der Entwicklung der Software wurde konsequent den leidvollen Erfahrungen aus einer Vielzahl von militärischen und zivilen Großprojekten Rechnung getragen.
Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN Foto: PIZ Marine |
Die vereinbarten Maßnahmen greifen und haben entsprechend positive Resultate gezeigt. Sie minimieren das technische Risiko und ermöglichen eine sichere Herstellung der Einsatzfähigkeit bis hin zu einer Freigabe des Systems für den »scharfen« Waffeneinsatz und der Erteilung einer formalen »Genehmigung zur Nutzung«.
Rückwirkend betrachtet war dieser Schritt eine weise und vorausschauende Entscheidung. Im Ergebnis ist mit der Stufe I des Projektes Fähigkeitsanpassung F123 bereits jetzt nicht nur das bisher modernste FüWES der Deutschen Marine, sondern auch die FüWES-Software mit dem bisher höchsten Qualitäts- und Sicherheitsniveau geschaffen worden. Gerade dieser Umstand war eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Anfang Mai getroffene Entscheidung zur Umrüstung der FGS MECKLENBURG-VORPOMMERN als erste Einheit im Projekt Fähigkeitsanpassung F123. Dieser nicht mehr umkehrbare Schritt ist nicht nur ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg, der Flotte wieder eine einsatzbereite Einheit übergeben zu können, er ist vielmehr allen Beteiligten (Bedarfsträger, Bedarfsdecker, Industrie) Verpflichtung und Verantwortung zugleich, das Projekt auch weiterhin zum Erfolg zu führen.
Zum Autor
Christian Peters
(Der Autor, Leitender Technischer Regierungsdirektor Christian Peters, ist Teamleiter »F122-F124/ Fähigkeitsanpassung«der Projektabteilung See im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung)