Der AEV 3 KODIAK vereinigt die multifunktionalen Eigenschaften eines Pionierfahrzeuges mit dem Eigenschaften eines Panzers. Der KODIAK 3 basiert auf dem Fahrwerk eines Leopard 2 Kampfpanzers und bietet somit seiner Drei-Mann Besatzung den höchstmöglichen Schutz gegen ballistische Bedrohungen und Landminen. Diese Eigenschaften ermöglichen es den Pionieren unter Kampfbedingungen Hindernisse zu errichten oder zu beseitigen, aber auch das Durchbrechen von Minenfeldern. Neben der militärischen Komponente, spielt auch die zivile eine große Rolle, so können diese Fahrzeuge auch für Missionen im Rahmen von friedenserhaltenden und friedenserzwingenden Maßnahmen, sowie zur Katastrophenhilfe eingesetzt werden.
Gepanzertes Pionier Fahrzeug 3 KODIAK Copyright: Jens Hohmann |
Mit ausgefahrenem Baggerarm Copyright: Jens Hohmann |
Schutz und Bewaffnung
Wie schon erwähnt ist der AEV 3 KODIAK auf dem Fahrwerk eines Leopard 2 Kampfpanzers montiert und besitzt neben einem ABC System, einer Mannschaftskabine mit Heiz- und Belüftungssystem einen Minenschutz (inklusive Minenschutz für die Sitze). Je nach Kundenwunsch und Aufgabenfeld können verschiedene Systeme, wie ein „Schlachtfeld Management System“ oder Funk und Befehlsübermittlungsanlage, nachgerüstet werden. Die Waffenstation (z.B. RCWS PROTECTOR oder QIMEK) kann mit einem Geschütz (Kaliber bis zu 12,7 mm) ausgestattet werden. Zur Standardausrüstung gehört ein Rauchgranatwerfer (z.B. 2x8 76 mm Granaten), bei Bedarf ist die Nachrüstung eines Granatwerfersystems ebenfalls möglich.
Bedien- und Lenkungseinheit
Die Crew bestehend aus einem Kommandanten und einem Fahrer/Pionier (bzw. Kommandant, Fahrer und einem Pionier) kann alle Funktionen inklusive der Waffenstation manuell oder über eine Fernsteuerung bedienen. Das bedeutet, die Crew hat die Möglichkeit bei geschlossenen Luken alle Systeme über ein Kamerasystem fernzusteuern. Jedes Crew-Mitglied kann über ein eigenes Display unabhängig von den anderen die verschiedenen Funktionen überwachen. Die Aufgabenverteilung in einem KODIAK sieht wie folgt aus, der Kommandant bedient die Waffenstation, während der Fahrer/Pionier sich um die restlichen Systeme kümmert.
Der AEV 3 KODIAK kann mit bis zu sechs Kameras ausgestattet werden. Neben einer Vorder- und Rückkamera für das Manövrieren des Fahrzeuges, sind noch zwei weitere hinten links und rechts auf der „Ladefläche“ sowie eine an den Bauteilen Baggerarm und Planierschaufel installiert. Auf dem Fahrerdisplay können neben den Kamerabildern auch andere Statusinformationen abgelesen werden. Informationen wie Geschwindigkeit, Motorleistung usw. werden auf einem separaten in den Steuerknüppeln integrierten Display angezeigt.
Baggerarm Werkzeuge und System
Ladefläche für weitere Werkzeuge Copyright: Jens Hohmann |
Das System verfügt über eine hydraulisch angetriebene Kupplung sowie eine hydraulische Schnittstelle für die verschiedenen Baggerwerkzeuge. Zu diesen Baggerwerkzeugen gehören ein Universalgreifer, ein hydraulischer Hammer und ein Betonzertrümmerer. Zusätzlich zu dem vormontierten Baggerwerkzeug können auf der hinteren Ladefläche noch zwei weitere transportiert werden. Der Austausch und Montage der einzelnen Baggerwerkzeuge kann von der Crew aus ihrer Kabine heraus, ohne diese verlassen zu müssen, vorgenommen werden.
Die Schaufel hat ein Fassungsvermögen von 1 m³ und bei einer maximalen horizontalen Reichweite von bis zu 9 m und einer maximalen vertikalen von bis zu 8,2 m liegt die Tragkraft bei 3 bis 5 t.
Planierraupen-System
Pflug mit Erweiterungen rechts und links Copyright: Jens Hohmann |
Pearson full-width mine plough Copyright: Jens Hohmann |
Die Planierschaufel hat eine Breite von 3,42 m und 4,02 m bei der Montage der Seitenerweiterungen. Die beiden Tiefaufreißer haben eine Länge von 0,3 m mit einem variablen Schnittwinkel zwischen 24 und 79 Grad. Der Kippwinkel beträgt +/-5 Grad.
Minenräum-System
Das Minenräum-System verfügt über einen Pflug der Firma Pearson (Pearson full-width mine plough) mit einer Räumbreite von mehr als 4,2 m und einer einstellbaren Räumtiefe zwischen 0 und 300 mm. Außerdem verfügt das Fahrzeug über ein Markierungssystem von PEARSON, das die bereits geräumte Strecke beidseitig mit bis zu 50 Stangen markieren kann.
Winden-System
Das Winden-System verfügt über zwei 9 t Rotzler-Winden (Spille-Typ; Seil- oder Kettenzugvorrichtung) mit einer dynamischen Zugkraft von 90 kN (bis zu 6 m/min) und einer einfachen Zugkraft von 2,5 kN (bei 90 m/min). Die maximal benutzbare Kabellänge liegt bei 200 m.
AEV 3 KODIAK Basic / Pionier Version
Gepanzertes Pionier Fahrzeug 3 KODIAK mit aufmontiertem MG Copyright: Jens Hohmann |
Abmessungen | |
Länge | 10.200 mm |
Höhe ohne MG | 2.600 mm |
Transportbreite | 3.540 mm |
Kampfgewicht | MLC 70 |
Antrieb | |
Motor | MTU-MB 873 |
Leistung | 1.100 kW |
Schutzklasse | |
Ballistischer Schutz | STANAG 4569 edition 1 annex A/level 4 |
Minen-Schutz | STANAG 4569 edition 1 annex B/level 3B und 4A |
Leistungsdaten | |
Höchstgeschwindigkeit | 68 km/h |
Treibstoffkapazität | 1.100 l |
Steig-/Neigfähigkeit | 60 % |
Querneigungsfähigkeit | 30 % |
Rampenwinkel vorn | 26° |
Rampenwinkel hinten | 21° |
Kletterfähigkeit | 0,92 m |
Grabenüberquerungsfähigkeit (Breite bis) | 3,0 m |
Flussdurchquerung (Tiefe bis) | 2,25 m |
Quelle: Rheinmetall Defence |