Die Staats- und Regierungschefs der NATO haben im Oktober 2010 auf dem Gipfel in Lissabon neben dem neuen strategischen Konzept des Bündnisses auch den Aufbau eines „Raketenabwehrschirms“ über NATO-Europa beschlossen. Spätestens seit dem steht auch ein deutscher Beitrag im Fokus der Politik und der Öffentlichkeit. Hierbei spielt die Deutsche Marine mit einer potentiellen Beteiligung der Fregatte F 124 eine substantielle und bedeutende Rolle. Als Inspekteur der Marine beziehe ich zu dieser Rolle eine klare Position.
Kernstück des NATO-Raketenabwehrschirms ist der European Phased Adaptive Approach (EPAA) der USA mit dem Abwehrflugkörper SM‑3, welcher eine anf liegende Rakete außerhalb der Erdatmosphäre abfangen kann. Der US EPAA sieht vor, diesen Flugkörper von Schiffen der U.S. Navy und von zwei so genannten „Land-Sites“ einzusetzen. Als erstes sichtbares Zeichen befindet sich bereits ein BMD-Schiff der U.S. Navy auf Station.
Die Deutsche Marine verfügt mit der Fregatte 124 über ein Waffensystem, das aufgrund seiner derzeitigen Konfiguration über die Basis für eine Fähigkeitserweiterung der Bundeswehr zur Teilhabe an BMD in den verschiedensten Rollen verfügt. Die Spannweite reicht dabei von einem reinen Sensorbeitrag bis hin zu einer Vollbefähigung als „Shooter“ durch Einrüstung SM‑3. Je nach gewählter Konfiguration wären das Weitbereichsrader SMART L, das Führungs- und Waffeneinsatzsystem sowie der Starter VLS Mk 41 anzupassen. Die hierfür anfallenden Kosten hängen von der gewählten Option und von der Möglichkeit zur internationalen Kooperation, etwa mit den Niederlanden und Dänemark, ab. Diese bewegen sich, je nach Schätzung in einer Spannweite von 60 Mio. € für eine einfache Radaranpassung bis hin zu 800 Mio. € für eine Vollbefähigung inklusive Beschaffung und Einrüstung SM‑3. Die Bundeswehr würde damit in der Lage sein, einen signifikanten Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung zu leisten.
Die Staats- und Regierungschefs der NATO haben im Oktober 2010 auf dem Gipfel in Lissabon neben dem neuen strategischen Konzept des Bündnisses auch den Aufbau eines „Raketenabwehrschirms“ über NATO-Europa beschlossen. Spätestens seit dem steht auch ein deutscher Beitrag im Fokus der Politik und der Öffentlichkeit. Hierbei spielt die Deutsche Marine mit einer potentiellen Beteiligung der Fregatte F 124 eine substantielle und bedeutende Rolle. Als Inspekteur der Marine beziehe ich zu dieser Rolle eine klare Position.
Kernstück des NATO-Raketenabwehrschirms ist der European Phased Adaptive Approach (EPAA) der USA mit dem Abwehrflugkörper SM‑3, welcher eine anf liegende Rakete außerhalb der Erdatmosphäre abfangen kann. Der US EPAA sieht vor, diesen Flugkörper von Schiffen der U.S. Navy und von zwei so genannten „Land-Sites“ einzusetzen. Als erstes sichtbares Zeichen befindet sich bereits ein BMD-Schiff der U.S. Navy auf Station.
Die Deutsche Marine verfügt mit der Fregatte 124 über ein Waffensystem, das aufgrund seiner derzeitigen Konfiguration über die Basis für eine Fähigkeitserweiterung der Bundeswehr zur Teilhabe an BMD in den verschiedensten Rollen verfügt. Die Spannweite reicht dabei von einem reinen Sensorbeitrag bis hin zu einer Vollbefähigung als „Shooter“ durch Einrüstung SM‑3. Je nach gewählter Konfiguration wären das Weitbereichsrader SMART L, das Führungs- und Waffeneinsatzsystem sowie der Starter VLS Mk 41 anzupassen. Die hierfür anfallenden Kosten hängen von der gewählten Option und von der Möglichkeit zur internationalen Kooperation, etwa mit den Niederlanden und Dänemark, ab. Diese bewegen sich, je nach Schätzung in einer Spannweite von 60 Mio. € für eine einfache Radaranpassung bis hin zu 800 Mio. € für eine Vollbefähigung inklusive Beschaffung und Einrüstung SM‑3. Die Bundeswehr würde damit in der Lage sein, einen signifikanten Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung zu leisten.
Wichtig ist, dass es sich bei der Entscheidung für eine deutsche Beteiligung zur Raketenabwehr nicht um Beiträge einzelner Teilstreitkräfte handelt, sondern um einen streitkräftegemeinsamen Ansatz. Neben der Frage zur künftigen „Abwehr-Architektur“ ist die Rolle der Luftwaffe in diesem Kontext zu klären. Je nach politischer Entscheidung und Finanzausstattung ist die Deutsche Marine bereit, hierfür seegestützte Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen.
Fregatte SACHSEN bei FK-Schießen 2011 (Foto: PIZ Marine) |
Eine Realisierung bindet dabei keine vorhandenen Systeme, sondern erhöht deren Fähigkeitsspektrum und den Marinebeitrag zur streitkräftegemeinsamen Auftragserfüllung.
Die Deutsche Marine verfügt mit der F 124 über die Voraussetzung für eine weitere Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung und damit zum Schutze der deutschen Bevölkerung gegen ballistische Raketen. Sollte die Bundeswehr mit einer maritimen Fähigkeit zur Raketenabwehr, in welcher Form auch immer, beauftragt werden, wird die Marine diesen strategischen Auftrag selbstverständlich umsetzen.
Dieser Artikel wird mit freundlicher Genehmigung der “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen” veröffentlicht.