Karte Melanesiens Quelle: Wikipedia |
Melanesien (griech. schwarze Inseln)
Nördlich von Papua Neuguinea setzt sich die Inselwelt Indonesiens wie eine Perlenkette in den Pazifischen Ozean fort. Von Palau über die Staatenvereininigung Mikronesien, die Marshall-Inseln bis Nauru und Kiribati überlappen sich die 200 Meilen in das Meer reichenden Wirtschaftszonen der kleinen Inselstaaten. Weiter im Süden schließen sich Tuvalu und die Fischi-Inseln an, folgen Tonga und Samoa im Osten und Vanuta sowie die Solomonen im Westen — und nahtlos folgen die Wirtschaftszonen von Papua Neuguia, Australien, den französichen Inseln von Neukaledonien, die nach Neuseeland überleiten.
Das Seegebiet, das die Inseln beherrschen hat eine Fläche. die größer als die Landmasse Indiens ist. Alleine Nauru (mit 21 km² der kleinste Inselstaat der Welt) verfügt über eine Wirtschaftszone, die die Landfläche der Inseln um ein Vielfaches übersteigt.
Bereits früh gab es Versuche, die Inseln einzuteilen. Melanesien ist die so entstandene Bezeichnung für die südwestlichen Inzeln des Pazifik, so nach der schwarzen Haut der Inselbewohner genannt. Mikronesien - also “kleine Inseln” wird dagegen die nordwestliche Inselgruppe bezeichnet. Im Osten schließt sich das gewaltige — von einem Volk mit einheitlicher Kultur, den Polynesiern, besiedelte Polynesien an.
Folgende Inseln, Inselgruppen, Staaten und Regionen zählt man unter anderem zu Melanesien (alphabetische Reihung):
- Bismarck-Archipel
- D’Entrecasteaux-Inseln
- Fidschi
- Le-Maire-Inseln
- Louisiade-Archipel
- Loyalitätsinseln
- Matthew- und Hunterinseln
- Molukken
- Neuguinea
- Neukaledonien
- Norfolkinsel
- Salomon-Inseln
- Santa-Cruz-Inseln
- Schouten-Inseln
- Trobriand-Inseln
- Torres Strait Islands
- Vanuatu
Melanesien hat eine Fläche von 940.000 km² und etwa 6,5 Mio. Einwohner.
Als Landessprachen sind Bislama, Französisch und Englisch in Gebrauch.
Völker und Besiedelung:
Die Bevölkerung der Inseln zwischen Papua Neuguinea und Polynesien besteht aus tausenden unterschiedlicher Gruppen, die mit über 1.300 verschiedenen Sprachen etwa ein Viertel aller weltweit existierenden Sprachen sprechen. Beinahe auf jeder Insel hat sich eine eigenständige Kultur entwickelt — was eine sehr lang andauernde Entwicklung voraussetzt.
Archäologische Funde belegen, dass auf Neuguinea schon vor 40.000 Jahren erstmals Menschen lebten. Von Papua aus wurden vor etwa 40.000 Jahren die Salomonen erreicht,die für rund 36.000 Jahre den äussersten Vorposten der menschlichen Besiedlung im Pazifik darstellten.
Vor etwa 4.000 Jahren kamen seetüchtige Völker — deren Keramik als archäologischer Nachweis gilt — die sich über die Küsten Neuguineas zu den Salomonen, nach Vanuatu und Neukaledonien ausbreiteten – die austronesische Migration. Genetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese — aus Südostasien stammenden Seevölker — im kriegerischen Kontakt mit den Papuas von Neuguinea ihre Frauen an die Einheimischen verloren, und deshalb — trotz der überlegenen Kultur — die Besiedelung der Inseln vor Neuguinea in Angriff nahmen.
Mit Booten, Hunden und Schweinen wurde eine Insel nach der anderen erreicht und besiedelt. Gleichzeitig erfolgte in einem zweiten Besiedlungsweg die Besiedelung der Mikronesischen Inseln. Nach nur 500 Jahren — um 1.500 vor unserer Zeitrechnng — stießen die Seevölker von Vanuatu zu den Fidschi-Inseln, nach Samoa und Tonga (Lapita-Kultur) vor.Dann war wieder — für etwa 1000 Jahre — das “Ende der Ausbreitung” erreicht.
Erst danach erfolgte — wieder in einem gewaltigen Schub, der nur wenige hundert Jahre dauern sollte — die Besiedlung Polynesiens, das den gewaltigen Meeresteil zwischen Hawaii im Norden, Neuseeland im Südwesten und den Osterinseln im Südosten umfasst und etwa um 1.300 n. Chr. abgeschlossen wurde.
Mit der europäischen Kolonisation geriet die Inselwelt des Pazifik in die Einflusssphäre der europäischen Kolonialmächte. Deren Nachfolger, die — aus den Kolonien entstandene — pazifische Führungsnationen prägen auch heute noch die Gesellschaft und Politik der Inseln zwischen Australien und den USA. Wir erlauben uns deshalb, die Inselwelt im Bereich des “Westens” zu erläutern — obwohl die Inseln an der pazifischen Datumsgrenze den äussersten Osten (aber auch den äussersten Westen) der Erde bilden.
Zunehmende Zusammenarbeit:
Im Abkommen von Nauru haben sich 2008 die Inseln Tuvalu, Mikronesien, Kiribati, die Marhallinseln, Nauru, Palau, Papua Neuguinea und die Salomonen zusammen getan.
Ziel ist, die Bewirtschaftung der Meeresgebiete nachhaltig zu regeln. Hunderte von Hochleistungstrawlern vor allem aus Japan, Kriea, China und Taiwan haben vorher hier jährich bis zu 1,3 Mio. Tonnen Thunfisch aus dem Meer geholt. Mit kilometerlangen Netzen wurden die Meere leer gefischt — und der unerwünschte Beifang über Bord gekippt.
In einem ersten Schritt wurden die Meeresflächen zwischen Papua-Neugeuinea, Palau und Mikronesien zu einem großen Schutzgebiet erklärt. Dann wurden mehrmonatige Schutzfristen verfügt und eine Beseitigung des Beifangs verboten — der anstelle der renditaestarken Thunfische entsprechenden Stauraum an Bord beansprucht. Eigene Beobachter sollen an Bord der fremden Hochleistungskutter eingeschifft werden und die Einhaltung der Regeln überwachen.
Um dies durchzusetzen, werden die bitterarmen Inselstaaten aber zwei Dinge brauchen — weitreichende Seeaufklärung zur Erfassung der Hochseekutter und eine effeziente Flotte von Fischereischutzschiffen, die in der Lage sind, widerspenstige Hochleistungskutter aufzubringen.
Es darf bezweifelt werden, dass alle Staaten in der Lage sind, solche Kräfte getrennt voneinander aufzustellen und zu unterhalten.
Externe Links:
Prof. Mückler: “Einführung in die Ethnologie Ozeaniens — (pdf-Datei)”
Die Förderation von Mikronesien — (www.linguist.de)