Ethnische Spannungen:
Die schlechte wirtschaftliche Lage vor allem im Primärsektor und die mangelnde politische Mitsprachemöglichkeit der Inder führt zu ständigen ethnischen Spannungen. Konsequenz dieser ethnischen Spannungen sind die Putschankündigungen des Militärs von Anfang Dezember 2006. Der Armeechef Voreque (Frank) Bainimarama verlangt die Entlassung des Polizeichefs Andres Hughes, der wiederum mit der Verhaftung der Militärführung wegen der Putschankündigungen droht. Das Militär verlangt die Abschaffung von Landgesetzen, die den indischen Bevölkerungsteil benachteiligen. Außerdem soll die Regierung nach der Forderung der Militärs einen umstrittenen Gesetzesentwurf stoppen, der die Amnestie von Putschisten aus dem Jahr 2000 vorsieht. Seinerzeit waren der indischstämmige Premierminister Mahendra Chaudhry und das gesamte Kabinett von Putschisten unter Führung des Geschäftsmannes George Speight und mit der Unterstützung konservativer Kräfte als Geiseln genommen worden. Bainimarana, Chef der Streitkräfte, beendete den Putsch. Das Einschreiten des Militärs bedeutete aber auch das vorläufige Ende politischer Entfaltung und Gleichberechtigung der Indo-Fidschianer.
Am 5. Dezember 2006 hat das Militär unter Bainimarama mit dem vierten Putsch innerhalb von nur 20 Jahren begonnen.
Am 4. Januar 2007 gab Bainimarama überraschend die Macht an Präsident Iloilo zurück. Auch der Übergangspremier Jona Senilagakali gab sein Amt auf. Iloilo billigte in einer Ansprache das Vorgehen des Militärs und kündigte die Einsetzung einer Übergangsregierung und Neuwahlen an. Als neuer Regierungschef wurde Bainimarama am 5. Januar 2007 vereidigt.
Damit hat Bainimarama das erreicht, was er wohl ständig wollte — die komplette Machtübernahme.
Militär:
Die meisten Soldaten sind Fidschianer. Etwa 20 Prozent stehen in veschiedenen Einsätzen für die UN, und wurden u.a. im Kosovo, Irak und dem Libanon eingesetzt. Fidschi finanziert mit den Kostenerstattungen der UN einen großen Teil des Staatshaushalts, und ist aus diesem Grund bereit, sich nahezu an allen UN-Einsätzen zu beteiligen. Diese „Einkunftsquelle” erklärt aber auch die starke Stellung der Militärführung.
Fidschi gibt circa 32 Millionen US-Dollar für das Militär im Jahr aus; es ist mit zwei Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen ausgestattet. Zusätzlich zu den gut 3.000 Soldaten können weitere 3.000 Reservisten einberufen werden.
Externe Links:
Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes — (www.auswaertiges-amt.de)
Offizielle Regierungsseite — (www.fiji.gov.fj)
SPIEGEL online: Knochenjob im Paradies — (www.spiegel.de)