Ozeanien — Australien


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Aus­traliens Stre­itkräfte:
Aus­tralien hat ein Sicher­heit­strau­ma, dessen Ursachen und Ablauf stark an Pearl Har­bour erin­nern. Am 19. Feb­ru­ar 1942 stürzten sich 135 japanis­che Kampf­flugzeuge in zwei Wellen auf Dar­win und ver­wüsteten bin­nen weniger Stun­den den nördlich­sten Hafen des Lan­des und den dor­ti­gen Mil­itär­flug­platz. Knapp 50 Kriegss­chiffe wur­den versenkt oder schw­er demoliert — und in den fol­gen­den fast zwei Jahren wur­den weit­ere knapp 100 Angriffe der japanis­chen Stre­itkräfte auf Ziele des damals von etwa 7 Mil­lio­nen Per­so­n­en bewohn­ten Kon­ti­nents geflo­gen. 
Aus­tralien hat sich daher auf Stre­itkräfte ver­legt, die ein­er möglichen Bedro­hung weit vor dem eige­nen Staats­ge­bi­et abwehren sollen. Die Expe­di­tion­sein­sätze der aus­tralis­chen Trup­pen vor allem auch in Viet­nam kön­nen als poli­tis­che Umset­zung dieser Vertei­di­gungs­dok­trin gedeutet wer­den. Der Ein­satz dort sollte ver­hin­dern, dass weit­ere Staat­en Südostasiens kom­mu­nis­tisch und damit eine Bedro­hung des zum West­en gehören­den Staates wer­den (“Domi­no-The­o­rie”). Darüber hin­aus sieht sich Aus­tralien — vor allem unter seinen kon­ser­v­a­tiv­en Regierun­gen — geopoli­tisch als treuer Part­ner der USA, die sozusagen als “Pen­dant” den Nor­dosten und Nor­den des Paz­i­fik kon­trol­lieren. Aus­tralien sieht sich dage­gen für den Süd­west­en und Süden des Paz­i­fik in ein­er geopoli­tis­chen Verantwortung. 

Nach lan­gen Jahren vor allem auch finanziell notwendi­ger Ein­schränkung schwemmt der Ertrag der aus­tralis­chen Boden­schätze wieder große Sum­men in den Staat­shaushalt, die in großem Aus­maß den Mil­itärs zugute kom­men sollen. 
Bis 2014 soll der Aus­tralis­che Mil­itärhaushalt vervielfacht wer­den. Ins­ge­samt — so ist es vorge­se­hen — sollen bis dahin nach staatlichen Angaben 31 Mil­liar­den Euro in die aus­tralis­chen Stre­itkräfte investiert wer­den. Unab­hängige Experten — so der SPIEGEL am 6. Feb­ru­ar 2004 — schätzen die Gesamtkosten der bekan­nt gewor­de­nen Wun­schliste sog­ar auf 38 Mil­liar­den Euro.

Luft­stre­itkräfte:
Den größten Teil des “Etatkuchens” soll die Luft­waffe erhal­ten, um mit mod­ern­sten Kampf­flugzeu­gen aus­ges­tat­tet zu wer­den. Fast in gle­ich­er Höhe wird in elek­tro­n­is­che Kampfmit­tel investiert. 

Marinestre­itkräfte:
Ein weit­eres Haup­tau­gen­merk — bei einem ring­sum von Meer umgeben­den Land nicht ver­wun­der­lich — gilt den Seestre­itkräften. Von 2009 bis 2013 soll der Marine­haushalt kon­stant über 700 Mil­lio­nen Euro “auf höch­stem Niveau” gehal­ten wer­den. Nach­dem mit dem Weltkrieg-II Träger “Mel­bourne” (in Chi­na abgewrackt) die aus­tralis­che Trägerka­paz­ität ver­loren ging wird nun erneut eine Stärkung der Marine vorangetrieben.

Oper­a­tions­ge­bi­et:
Aus­tralien betra­chtet gemein­sam mit Neusee­land den Süd­west­en des Paz­i­fik als ure­igene Domäne. Darüber hin­aus erstreckt sich das aus­tralis­che Inter­es­sen­ge­bi­et zur See bis vor Tim­or und in die südlichen Teile des indis­chen Ozeans — wo Aus­tralien mit den auf­streben­den regionalen Seemächt­en Indone­sien und Indi­en in Konkur­renz gerät.

Waf­fen­sys­teme:
Aus­tralien set­zt bei der Marine wie bei kaum ein­er anderen Teil­stre­itkraft auch auf eigene Pro­duk­tio­nen.
Die Fre­gat­ten der ANZAC-Klasse und Patrouil­len­boote der ARM­DALE-Klasse gehören zu den mod­ern­sten Schif­f­en, die aus diesen Klassen auf den Welt­meeren einge­set­zt sind. 

Land­stre­itkräfte:
Auch die Armee kommt dabei mit jährlich 430 Mil­lio­nen Euro Haushalt­sansatz nicht zu kurz. Sie soll in möglichst großem Radius zu unab­hängi­gen Aus­land­sein­sätzen befähigt werden.

Externe Links:
Aus­tralien — (www.auswaertiges-amt.de)