Am 10 August hat Premierminister Stephen Harper den Standort des in der Arktis geplanten, neuen Tiefwasserhafens bekannt gegeben.
Ausgewählt wurde das im Norden von Baffin Island am Strathcona Sound gelegene Nanisivik. Die Grundbasis für einen Infrastrukturausbau ist dort bereits vorhanden. In Nanisivik befindet sich eine (2002 geschlossene) ehemalige Zinkmine, zu der auch ein kleiner Hafen mit einer Stichpier (Wassertiefe 15m) sowie ein Tanklager gehört. Derzeit wird der verlassene Ort von der kanadischen Küstenwache als Ausbildungsplatz genutzt, in den Sommermonaten auch von zivilen Polar-Kreuzfahrtschiffen angelaufen.
Die Kosten für den Bau des neben der kanadischen Marine auch zivilen Schiffe offen stehenden Tiefwasserhafens am Osteingang zur Nordwest-Passage sowie der Wiederaufbau des ehemaligen Minendorfes (Unterkunfts‑, Stabs- und Versorgungseinrichtungen) werden auf insgesamt etwa 40 Mio. Euro veranschlagt. Baubeginn soll in 2010 sein. Eine der ersten Maßnahmen wird die ökologische Säuberung des nach jahrzehntelangem Minenbetriebes erheblich mit Schwermetallen belasteten Geländes sein. Ab 2015 sollen die neuen Anlagen und Einrichtungen in Nanisivik dann nutzbar sein. Nanisivik wird ann Standort der kürzlich beschlossenen, ab 2013 zulaufenden sechs bis acht neu zu bauenden Arctic Offshore Patrol Ships. Ausgestattet mit einem Hubschrauber, sollen diese Schiffe ganzjährig die Zufahrten zur Nordwestpassage patrouillieren, im Sommer auch in der Wasserstraße selbst präsent sein und Lücken in der Küstenvorfeldüberwachung schließen. Mit dem Bau des Tiefwasserhafens kann die kanadische Marine ihre bisher nur sehr sporadische Präsenz in arktischen Gewässern deutlich erweitern und damit vor allem auch territoriale Ansprüche (Ausbeutung von Energieressourcen) untermauern.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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