“Der Bettler auf der goldenen Bank”
(Antonio Raymondi Peru, 1905)
Bolivien: Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Regierungsform (Government Type): | Präsidialrepublik (Presidential Republic) | |
Hauptstadt (Capital): | Sucre, Regierungssitz: La Paz | |
Einwohner (Population): | 8,814 Mio. | |
Fläche (qkm) (Area (sq.km): | 1.098.581 | |
Wehretat (Defence Budget): | 141 Mio. US-$ (2004) | |
BSP/Einwohner (GNP/Capita): | 900 US-$ | |
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Daten außer Wehretat dem Fischer Weltalmanach 2005 entnommen |
Peru: Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Regierungsform (Government Type): | Präsidialrepublik (Presidential Republic) | |
Hauptstadt (Capital) | Lima | |
Einwohner (Population): | 27,148 Mio. | |
Fläche (qkm) (Area (sq.km): | 1.285.216 | |
Wehretat (Defence Budget): | 778 Mio. $ (2004) | |
BSP/Einwohner (GNP/Capita): | 2.140 US-$ | |
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Daten außer Wehretat dem Fischer Weltalmanach 2005 entnommen |
*) die nachfolgenden Zahlen stammen aus dem Jahre 2004, soweit nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist; die Einwohner-Zahlen sind wegen der unzureichenden Erfassung (Indios) sicher nur grob geschätzt
Bolivien: - Fläche: 1.098.581 km² - Einwohner: ca. 7 Mio. Einwohner, davon 95 % katholisch *) · Hauptstadt: Sucre 0,9 Mio. Einwohner*) - Großstädte: La Paz: ca. 1 Mio. Einwohner (Regierungssitz) Bruttoinlandsprodukt (BIP): 2001 BIP pro Kopf: BIP Wachstum 1999 — 2003: BIP Wachstum Prognose 2004 — 2005: pro Kopf Einkommen: 2.000US-$ p.a. (ca. 40 % unter Südamerikanischem Durchschnitt): Exportwachstum Fremdwährungsreserven Haushaltsdefizit: Staatsverschuldung: Mobilfunkteilnehmer: Energiebedarf: Geographie: |
*) die Angaben sind geschätzt, da es keine funktionierende Bevölkerungsstatistik gibt, insoweit schwanken die Angaben auch bei unterschiedlichen Autoren
Peru: Fläche: 1.285.216 km² Einwohner: ca. 27 Mio. Einwohner, davon 95 % katholisch *) Hauptstadt: Lima, 8 — 9 Mio. Einwohner*) Großstädte: Bruttoinlandsprodukt (BIP): 2001 Energiebedarf: Geographie: |
Wenn wir Bolivien zu den “Andenstaaten am Pazifik” zählen, dann stimmt das — streng genommen — nicht.
Bolivien gehört nur zum Teil zu den indigenen Andenstaaten. Mitten durch das Land zieht sich eine geographische und auch ethnische Grenze. Nut etwas über die Hälfte des Landes — je nachdem, ob man dabei an die Geographie oder Bevölkerung denkt, wird noch von den Hochlandindios bewohnt, die kulturell vielfach noch in der Tradition der indigenen Reiche von Inka und Tiahuanaco verwurzelt sind. Die klimatisch günstigeren Tieflandprovinzen an den Grenzen zu Brasilien und Paraguay sind von Bevölkerung europäischer Abstammung bewohnt. Solange dieser europäide Bevölkerungsteil die Geschicke des Landes bestimmte waren die Hochlandindianer mit ihren Traditionen von der Entwicklung abgeschnitten. Die ethnische Trennung ist zuglich eine Trennung zwischen den Armen Hochlandprovinzen und den reichen Tieflanddepartements. Mit der Machtübernahme von Evo Morales hat sich der Schwerpunkt der politischen Gewichte geändert. Die im Dezember 2007 erneuerte Verfassung räumt nun auch der indigenen Bevölkerung besondere Rechte ein. Diese Verfassung erklärt Bolivien zu einem Staat mehrere Nationen — was den gewachsenen Realitäten entspricht — und sieht (entsprechend den indianischen Traditionen) eine wesentlich stärkere Sozialbindung des Eigentums vor. Eine Reihe von indigenden Territorien und Gemeinschaften erhalten zudem das Recht, sich nach ihren eigenen Regelungen zu organisieren. Die Tieflandprovinzen um den Gouverneur von Santa Cruz de la Sierra verweigern sich dieser Verfassung — rufen zum militanten Widerstand auf und streben einen Autonomiestatugs an.
Und am Pazifik liegt Bolivien seit dem Salpeterkrieg gegen Chile (1879 bis 1884) erst recht nicht mehr. Die Besetzung des bolivianischen Meerzugangs um Arica und der kupferreichen Atacama-Wüste schwärt wie eine Wunde im Nationalgefühl der Bolivianer. Bolivien beansprucht seither einen Meerzugang von Chile — und diese Ansprüche haben immer wieder zu massiven politischen Verstimmungen zwischen beiden Staaten geführt. Wie stark der Verlust des Meerzugangs empfunden wird zeigt die Tatsache, dass Bolivien — obwohl seit 1883 ohne Mehrzugang — eine 1.800 Mann starke Marine und zwei Bataillone Marineinfanterie mit etwa 2.000 Mann in sechs Marinebezirken vorhält, die jeder mit einer eigenen Flottille ausgestattet ist. Die 30 Patrouillen-Boote können aber nur am Titicaca-See und den 5 großen Flüssen des Landes eingesetzt werden — mit Ausnahme eines Hochsee-Frachters, der von der Marine bemannt und in Argentinien stationiert ist. Dazu kamen Grenzkonflikte mit Brasilien (1904) und Paraguay (Chaco-Krieg, 1932 — 1935), die immer wieder die wirtschaftliche Isolation Boliviens heraufbeschworen.