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Kon­flik­te zwis­chen den bei­den Staat­en
Ungeachtet der von Chi­na geförderten Annäherung zwis­chen bei­den Staat­en – so gibt es seit Anfang 2003 eine Straßen­verbindung über die Demarka­tion­slin­ie hin­weg, und für die Wieder­eröff­nung der Bahn­lin­ie wur­den bis Mitte des Jahres die Minen geräumt – kommt es regelmäßig zu Seege­fecht­en zwis­chen Nord- und Süd­ko­rea.
Nord­ko­rea hat die 1953 uni­lat­er­al von den UN-Trup­pen fest­ge­set­zte Grenzziehung nie anerkan­nt, die ursprünglich Kon­flik­te zwis­chen den Seestre­itkräften bei­der Seit­en ver­mei­den sollte.
Doch im let­zten Jahrzehnt des ver­gan­genen Jahrtausends kam es zu immer heftigeren Schar­mützeln und regel­recht­en Seegefechten.

  • 1998 star­ben 30 nord­ko­re­anis­che Matrosen, als ihr Tor­pe­do­boot versenkt wurde.
  • Erste Schlacht bei Yeon­pyeong (9.–15. Juni 1999): Wech­sel­haftes Aneinan­derg­er­at­en zwis­chen einem nord- und einem süd­ko­re­anis­chen Patrouillen- und einem nord­ko­re­anis­chen Tor­pe­do­boot forderte auf nord­ko­re­anis­ch­er Seite 30 Todesopfer.
  • Zweite Schlacht bei Yeon­pyeong (29. Juni 2002): Ein süd­ko­re­anis­ches Patrouil­len­boot, das einem zu weit nach Nor­den abgekomme­nen süd­ko­re­anis­chen Fis­cher­boot zu Hil­fe geeilt war, wurde versenkt. Mit Unter­stützung durch zwei süd­ko­re­anis­che Korvet­ten und zwei weit­eren Patrouil­len­booten wur­den die bei­den beteiligten nord­ko­re­a­ni­aschen Boote hin­ter die North­ern Lim­it Line zurückge­drängt. Die Schlacht forderte auf nord­ko­re­anis­ch­er Seite 13, auf süd­ko­re­anis­ch­er Seite sechs Todes­opfer und 22 zum Teil schw­er ver­wun­dete .[6]
  • Schlacht bei Daecheong (10. Novem­ber 2009) : Ein nord­ko­re­anis­ches Kanonen­boot über­fuhr die North­ern Lim­it Line, worauf es von ein­er süd­ko­re­anis­chen Korvette und vier Patrouil­len­booten nach Abgabe von Warn­schüssen zurückge­drängt wurde. Auf nord­ko­re­anis­ch­er Seite waren ein bis zehn Todes­opfer zu verze­ich­nen.[7][8]
  • Unter­gang des süd­ko­re­anis­chen Schiffes „ROKS Cheo­nan (26. März 2010) mit 46 Todes­opfern nach einem ange­bichen Tor­pe­dotr­e­f­fer durch ein nord­ko­re­anis­ches Mini-Uboot der Yeono-Klasse.
  • Bom­barde­ment von Yeon­pyeong (23. Novem­ber 2010): Süd­ko­re­anis­che Marinestre­itkräfte führen ein Manöver im umstrit­te­nen Seege­bi­et durch, das Manöver bein­hal­tet auch ein früher nicht üblich­es Artillerie-Seezielschießen. Die Ein­schläge der Granat­en in dem (umstrit­ten­den) “nord­ko­re­anis­chen Seege­bi­et” führen zur Reak­tion Nord­ko­re­anis­che Stre­itkräfte. Diese feuerten min­destens 50 Granat­en auf die Insel Yeon­pyeong ab, das auf der Insel sta­tion­ierte süd­ko­re­anis­che Mil­itär reagierte mit Abwehrschüssen. Es waren min­destens zwei Todes­opfer und fün­fzehn Ver­let­zte zu beklagen

KARTE: Wikipedia

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Datei:Map of Korean maritime border.svg

  1. Yeon­pyeong Island
  2. Baengnyeong Island
  3. Daecheong Island
  4. Jung-gu (Incheon Intl. Airport)
  5. Seoul
  6. Incheon
  7. Hae­ju
  8. Kaesong
  9. Gangh­wa County
  10. Buk­do Myeon
  11. Deok­jeok Myeon
  12. Jawol Myeon
  13. Yeonghe­ung Myeon

Die Gefechte in den umstrit­te­nen Seege­bi­eten nehmen immer größere Aus­maße an.
Was ist die Ursache?

Diese Auseinan­der­set­zun­gen passieren zumeist im Früh­jahr und Früh­som­mer, wenn die Wassertem­per­atur des Gel­ben Meeres steigt. 
Denn dann paaren sich die Blauen Krabben – und zwar aus­gerech­net ent­lang der nicht offiziell anerkan­nten See­gren­ze, der als „North­ern Lim­it Line“ oder NLL bekan­nten Demarka­tion­slin­ie zwis­chen bei­den Staaten.

Im Früh­jahr tum­meln sich Fis­cher­boote bei­der Seit­en ent­lang der Gren­zlin­ie, begleit­et von Patrouil­len­booten bei­der Seiten. 

Rund 1/3 der süd­ko­re­anis­chen Krabben­pro­duk­tion von ins­ge­samt rund 10.000 Ton­nen entstammt den Gewässern um die Gren­zlin­ie.
Die Blauen Krabben sind in den anderen Gewässern Süd­ko­re­as wegen der Über­fis­chung der Bestände immer sel­tener gewor­den. 
Die süd­ko­re­anis­chen Fis­ch­er von der Insel Yeon­pyeong stell­ten den Krabben seit Gen­er­a­tio­nen nach. Die begehrte Delikatesse kann mit ein­er Schiff­s­ladung einen Wert von bis zu 50.000 Euro erre­ichen, und die 60 Krabben­trawler der Insel haben alleine im Jahr 2002 Krabben für rund 13 Mil­lio­nen Euro abgefischt.

Nord­ko­re­as klamme Regierung ist auch an den Devisen­er­lösen der Krabben­fänge inter­essiert. Ihr Export – legal und unverdächtig – ist neben den anrüchi­gen Waf­fen­ex­porten ein­er der weni­gen Devisen­bringer, die der nord­ko­re­anis­chen Regierung geblieben ist. 

Bei­de Seit­en erken­nen die Brisanz der Kon­flik­te.
Solche Schar­mützel kön­nten „schnell zu einem Krieg führen“, hat die nord­ko­re­anis­che Regierung im Früh­jahr 2003 gewarnt, und auch süd­ko­re­anis­che Bürg­er­grup­pen wollen die Kon­flik­te an der „Krabben­front“ been­den. 
16 Nichtregierung­sor­gan­i­sa­tio­nen haben vorgeschla­gen, eine gemein­sam genutzte Fis­chereizone ent­lang der NLL einzuricht­en – allerd­ings sper­rt sich Süd­ko­re­as Regierung gegen diesen Vorschlag. 
Sie will eine Eini­gung an der Demarka­tion­slin­ie zur See nur im Rah­men ein­er umfassenden Vereinbarung.