Streitkräfte
Dennoch ist das Verhältnis zu den Nachbarn nicht ungetrübt. Mit Indonesien und den Philippinen bestehen Grenzstreitigkeiten, und — in neuerer Zeit zunehmend — mit China und Vietnam zeichnen sich Konflikte um Wirtschaftsgebiete im südchinesischen Meer ab (Spratley-Inseln). 1991 gelang es Malaysia, drei Atolle der umstrittenen Inselgruppe zu besetzen und mit militärischen Anlagen zu versehen. Vier Jahre später wurde die Präsenz Malaysias durch die Entsendung von 240 ts Patroullien-Booten deutlich verstärkt.
Malaysias Streitkräfte haben inzwischen ambitionierte Beschaffungsvorhaben — wenngleich sich alle Absichten und Pläne auch für Malaysia nicht erfüllen lassen.
Landstreitkräfte
Seit der vorbildlichen Niederschlagung des kommunistischen Aufstandes genießen die Streitkräfte Malaysias einen sehr guten Ruf. Malaysia bemüht sich über den Rahmen des FPDA hinaus um bilaterale Zusammenarbeit mit den benachbarten Staaten. Gemeinsame Übungen mit Indonesien und Thailand fanden immer wieder statt.
1984 wurden die malaysischen Streitkräfte umstrukturiert und — unter Einführung eines modernen Gefechtskonzepts — verkleinert. Dies zeigt, dass Malaysia sich nicht sonderlich bedroht sieht. Eine relativ kleine Armee wird als ausreichend erachtet.
Luftwaffe
Malaysias Luftwaffe hat den Auftrag, die Wasserstraßen und Seeverbindungen zwischen den beiden über 650 km voneinander entfernten Landesteilen beidseits des südchinesischen Meeres zu schützen. Hier muss ein großflächiges Einsatzgebiet bis zu den Philippinen abgesichert werden.
1979 hatte Malaysia über 60 A‑4L und 24 AC C Kampfverbände beschafft, die in den USA schon lange eingemottet waren.
1984 unterzeichnete Malaysia ein mit einer Milliarde englischer Pfund dotiertes Rüstungsabkommen mit Großbritannien. Die ursprüngliche Beschaffung von 12 Tornados wurde allerdings wenig später in die Bestellung von wesentlich mehr BAeHawk-100/200 Kampfflugzeugen umgeändert, die als Ersatz für malayische !-4 PTM Skyhawk benötigt wurden.
Die F‑5 E / F Tiger-Abfangjäger (Northrop) sollten dagegen noch länger im Bestand bleiben.
1993 wurden dann erste Überlegungen Malaysias bekannt, die MiG 29 zu erwerben.
(Südd. Zeitung 04.02.1993, SPIEGEL 05.07.1993).
1994 kündigte Malaysias Ministerpräsident zudem an, das von Dornier entwickelte Wasserflugzeug „Seastar“ durch ein malaiisch-deutsches Konsortium in Penang bauen zu lassen. Zweifellos hätte dieses Flugzeug im asiatisch-pazifischen Raum mit seinen vielen Inseln und Küsten sowohl zur Küstenüberwachung wie auch als Such- und Rettungsflugzeug sehr gute Erfolgsaussichten.