Wirtschaft:
Ölfunde — die Arabische Halbinsel wird wichtig:
Der Streit zwischen Wahhabiten, Sunniten und Schiiten würde heute noch in den staubigen Wüsten und den Randgebieten der arabischen Halbinsel ausgetragen — wenn nicht am 3. März 1938 die erste kommerziell wichtige Ölquelle angebohrt worden wäre. Seither schwimmt der Staat auf einem Meer von Öl — und mit dem1933 der kalifornischen Standard Oil Company erteilten Bohrlizenzen hat das 1932 gebildete Königreich von Anfang an engste Wirtschaftsverflechtungen zu den USA. Das daraus entstandene staatliche Saudische Unternehmen Saudi Aramcon kontrolliert über 260 Milliarden Barrel Erdöl- (25 % der bekannten Welterdölreserven) und um die 6 Billionen Kubikmeter Erdgasreserven — und erwirtschaftet etwa 90 % der saudischen Staatseinnahmen.
Mit diesen Geldern werden die modernsten Streitkräfte der arabischen Welt finanziert — eine Flut von wahhabitisch-islamischen Missionaren und gleichzeitig ein Wohlfahrtssystem, das der explodierenden Bevölkerung erlaubt, auf eine Erwerbstätigkeit zu verzichten.
Saudi Arabiens Volkswirtschaft
Die arabische Halbinsel stand lange Jahrhunderte im Schatten des Weltgeschehens. Handelswege und Prosperität — das war auf die Küstenbereiche der beiden Binnenmeere und auch in den küstennahen Karawanenwegen konzentriert.
Das Innere des Landes gehörte Beduinen, Wanderhirten, die mit ihren Herden weite Flächen durchzogen.
Mit den Erdöl- und Erdgasfunden im Bereich der Halbinsel setzte eine beispielhafte Prosperität ein. Die Bevölkerung wurde aus dem seit dem Mittelalter überlieferten Leben einer Stammesgesellschaft in die Entwicklung der westlichen Industriegesellschaft katapultiert. Saudi Aramco — der staatliche Ölkonzern mit einem Börsenwert von geschätzt über 780 Milliarden Dollar (McKinsey, 2006) erwirtschaftet inzwischen (2008) drei Viertel des saudischen Staatshaushalts.
Mit der zunehmenden Ausbeutung der Öl- und Gasressourcen stellt sich für Saudi Arabien die zunehmende Frage, wie das Land “nach dem Öl” weiter prosperieren kann. Saudi Arabien hat zunehmend Probleme, seine Förderraten zu halten. Nach Berichten in der Financial Times Deutschland vom Mai 2008 gehen einzelne Analysten schon davon aus “dass das Königreich gegen den Kollaps ankämpft.” Saudi Arabien beginnt, Ölfelder auszubeuten, deren Erschließung gewaltigen Aufwand und hohe Kosten erfordert. Ein Beispiel ist das 1968 entdeckte Ölfeld Shaybah im Südosten des Landes, im “Rub al Khali”, dem “leeren Viertel”. Die nächste Stadt ist von Shaybah 400 Kilometer entfernt. Tausende Arbeiter mussten eine komplette Siedlung, Kraftwerke, einen Flughafen, hunderte Kilometer Pipelines und Straßen bauen — und da die geologischen Verhältnisse nicht ideal sind — äußerst komplizierte Gesteinsformationen unter dem Wüstensand — war auch die Erschließung der Ölquellen selbst sehr täuer. Inzwischen werden täglich 500.000 Tonnen Erdöl bester Qualität gefördert. Shaybah war aber das letzte große Feld, das in der Wüste entdeckt wurde — und mehr als einen Ausbau auf 750.000 Barrel Förderung pro Tag wird auch dieses Feld nicht erlauben. Das Öl in Saudi-Arabien geht zu Ende.
Die Bevölkerung Saudi Arabiens (1970: 6,2 Mio.; 1970: etwas über 7 Mio., 2003: 23 Mio.) besteht aus einer explosionsartig zunehmenden, unzufriedenen, gelangweilten Jugend, die sich mit Autorennen auf den Pisten und anderen Vergnügungen amüsiert. Über 40 % der Saudis sind unter 15 Jahren alt, und bis 2025 wird die Bevölkerung die Zahl von 40 Mio. erreichen. Etwa 15 Prozent der Saudis sind arbeitslos — und in der Altersgruppe der 20 — 25jährigen wird sogar jeder Dritte als Arbeitslos gezählt. Jedes Jahr kommen etwa 350.000 Schulabsolventen auf den Arbeitsmarkt, der nur etwa die Hälfte davon aufnehmen kann. Der Staat versucht mit hohen, zinslosen Krediten die Eigenständigkeit zu fördern — und den eigenen Staatsbürgern “Jobs” wie Taxifahrer (überwiegend Ägypter) oder Tätigkeiten des “mittleren Managements” schmackhaft zu machen.
Andererseits befinden sich in Saudi Arabien über 6 Millionen Fremdarbeiter, die damit etwa 50 % der Arbeitsplätze des Landes belegen. Ein Teil der Fremdarbeiter erledigt die Arbeit, für die sich Saudis Jugend “zu schade” ist. Lastwagenfahrer, Verkäufer, Fabrikarbeiter, Hilfskräfte wie Köche und Automechaniker, Sekretärinnen — die Ausländer stellen mehr als 90 % der Beschäftigten im Privatsektor der saudischen Wirtschaft; sie bilden die Mehrheit der “Gastarbeiter”. Nur ein kleiner Teil kommt aus arabischen Bruderländern. Ein großer Teil dieser unterprivilegierten Arbeiterschicht stammt aus islamischen Entwicklungsländern wie Bangla Desh, Malaysia, Indonesien oder den Philippinen. Die “Gastarbeiterklasse” umfasst aber auch eine elitäre Gruppe von Wissenschaftlern, Managern, Ärzten, und Ingenieuren, die das saudische Wirtschaftsleben am Laufen halten. “.Die Unternehmen in Saudi-Arabien verlangen — wie in anderen Staaten auch — gut ausgebildete Manager, Bankfachleute, Betriebswirtschaftler, Ingenieure und Techniker.
Das saudische Hochschulsystem erfüllt diese Anforderungen noch nicht. Im ganzen Land mit seinen über 20 Millionen Menschen gab es bis in die Neunziger Jahre nur acht Universitäten — mit Schwerpunktlehrfächern im theologischen Bereich. So gibt es inzwischen an einigen saudischen Universiäteten eigene Lehrstühle zum Studium der “Orientaistik”, an der Tiba-Universität in Medina kann man etwa seit 1984 im Fach “Wissenschaft von der Orientalistik” promovieren. Dabei handelt es sich aber um soziologische Studien mit dem Ziel, die Orientalisik westlicher Hochschulen als “islamfeindlich” zu entlarven. Wer einen Hochschulabschluss in Islamischer Theologie oder Islamische Philosophie hat, kann zwar in den theologischen Streitigkeiten und Spitzfindigkeiten der islamischen Lehre glänzen — kaum aber in der Weltwirtschaft oder auch “nur” am Operationstisch seinen Mann stehen.
Inzwischen sind auch gegenläufige Tendenzen erkennbar. Die Regierung versucht, das Bildungsniveau der Jugend massiv zu verbessern. Nahe der Stadt Rabigh am Roten Meer lässt König Abdullah durch Saudi Aramco eine zehn Milliarden Dollar teure Großuniversität errichten, die 2009 den Betrieb aufnehmen soll, und dann auch für Saudi Aramco Ingenieure und Manager ausbilden wird. Der 20-Milliarden-Dollar-Stiftungsfonds — auch aus dem Privatvermögens des Königs gefüllt — machte die König-Abdullah-Universität für Wissenschaft und Technik auf Anhieb zur drittreichsten Hochschule der Welt. Anfang 2007 wurden durch König Abdullah alleine 2,5 Mrd. Dollar für die Entwicklung des Bildungssystems bereit gesellt. Saudi Arabien will bis zum Jahr 2020 als “Wissensgesellschaft” antreten, um die zunehmenden wirtschaftlichen Probleme des Landes zu bewältigen. Die “King Abdullah Universiy of Science” — im Herbst 2007 erfolgte der Baubeginn für das ehrgeizige Projket — hat Partnerschaften mi den Universitäten von Stanford, Berkeley, Cambrige, dem Londoner Imperial College und der TU München. Mit Millionenbeträgen werden von den Saudis gemeinsame Forschungsprojekte gefördert, um die Saudis für ein “Leben nach dem Öl” fit zu machen.
1996 verständigten sich ettliche Unternehmer aus der Hafenstadt Dschidda, ein privates College für die Töchter der Familien zu finanzieren. Unter der Leitung von Suhai al Qurashi, einer promovierten Betriebswirtschafterin und Pädagogin wurde mit Unterstützung des Texas International Education Consortium das erste Mächen-College Saudi Arabiens errichtet. Als 2003 die ersten 18 Mädchen graduierten wurde eine neue Aera der Hochschulbildung in einem streng konservativen islamischen Staat eingeläutet. Im Sommersemester 2007 werden schon 90 Absolventinnen ihre Abschlüsse in Bank- und Finanzwesen, EDV-Magament, Graphik, Innenarchitektur oder Pädagogik erwerben. Neue Studiengänge für Jura, Marketing, Modedesign und Animation kommen dazu. Eine Kooperation mit der renommierten Flechter School of Law_and Diplomacy (Massachusetts, USA) sorgt für eine Hochschulbildung auf internationalem Niveau. Dabei wird auch das soziale Engagement gefördert. Der Weg der Absolventinnen der “Dar al Hikma” (Haus der Weisheit) in die saudischen Tochtergesellschaften großer Konzerne oder auch zum Weiterstudium an den westlichen Elitehochschulen steht offen. Dieses den Frauen vorbehaltene Bildungsinstitut hat mit der — den Männern vorbehaltenen König-Fahd-Universität für Erdöl und Mineralien in Dhahran — von Unilver das Siegel als beste Universität Saudi Arabiens erhalten. Inzwischen sind fast 60 % aller Hochschulabsolventen Saudi Arabiens Frauen.
Pro Kopf der Bevölkerung ist das BSP seit Jahren rückläufig. 1981 wurde mit 18.000 USD das höchste BSP pro Kopf der Bevölkerung gemessen, bei ca. 13,5 Mio. Einwohnern und hohem Erdölpreis. Inzwischen ( 2002 ) liegt dieses BSP pro Kopf bei 8.424 USD, im Jahre 2000 waren es noch 9.038 USD. Der Hauptgrund für das sinkende BSP ist das starke Bevölkerungswachstum. Die boomende Wirtschaft Saudi Arabiens — Riad zählt heute 4 ½ Mio. Einwohner, und in der zweitgrößten Stadt, in Dschidda am Roten Meer mit seinem lebhaften Hafen, leben mehr als 2 Mio. Einwohnern in Hochhäusern, die sich immer mehr in das Landesinnere ausbreiten — geht an der Saudischen Jugend vorbei. Saudis arbeiten nicht — sie lassen arbeiten, oder sie entwickeln Interesse an religiösen Diskussionen. Eine so zwischen Moderne und Beduinentradition verhaftete und zerrissene Gesellschaft sucht Orientierung; sie findet eine Lebenshilfe in den Staatsdoktrin des wahhabitischen Islam — und erleichtert damit die Bildung von fundamentalistischen Strömungen. Osama bin Laden und 15 der 19 Attentäter des 11. September 2001 kommen aus diesem Land. Saudi Arabien ist kein Land von Fanatikern — aber wenn auch nur 1 % der gelangweilten Jugend in Fanatismus abdriftet, dann sind es jedes Jahr 3.500 junge Menschen, die zum Potential von Al Quida und anderen Terrorgruppen gehören könnten.
Saudi Arabiens neuer König Abdullah hat entsprechende Reformen abgestoßen um den Umbau Saudi Arabiens zu beschleunigen, stößt aber — wie die FAZ am 30. September 2005 ausführlich berichtete — dabei auf den Widerstand der wahabitischen Geistlichkeit, vor allem bei den Reformplänen für das Bildungswesen. Das traditionell theologisch geprägte saudische Hochschulwesen ist kaum geeignet, die große Menge von Jugendlichen auf die Anforderungen einer globalisierten Weltwettbewerbsgesellschaft vorzubereiten.
Allerdings zeichnet sich ein Umschwung der Gesellschaft ab. Die rigide Religionspolizei — die Mutawwa — verliert zunehmend an Einfluss und Ansehen. An die Stelle des wahabitischen Klerus treten zunehmend demokratisch gewählte Vertreter (im November 2005 können die Unternehmerinnen der Handelskammer von Dschidda erstmals an den Vorstandswahlen teilnehmen) in Berufsverbänden und Stadträten.
Trotz Finanzkrise — König Abdullah hat deutlich gemacht, dass Saudi-Arabien von 2009 bis 2014 rund 400 Mrd. US-Dollar investieren wird, in Verkehrswege, neue Industrien und — in völlig neue Städte.
Neue Städte braucht das Land:
Saudi Arabiens junge Bevölkerung braucht Arbeit. Sechs neue Städte, die im Jahr 2020 schon 4,5 Millionen Menschen aufnehmen und 150 Milliarden Dollar zum Bruttoinlandsprodukt beisteuern sollen, sind in Saudi Arabien geplant. 1,3 Millionen qualifizierter Arbeitsplätze sollen mit einem Investitionsvolumen von 200 Milliarden Dollar (Quelle) entstehen, das überwiegend aus dem Ausland aufgebracht werden soll. Nach Studien in anderen Ländern — von Dubai bis China — sollen Privilegien der Freihandelszonen, verbunden mit dem direkten Marktzugang der Sonderwirtschaftszonen, diese Investoren locken. In Saudi Arabien verschaffen die Verfügbarkeit und niedrigen Kosten von Erdöl und Erdgas sowie die günstige Lage im Zentrum der europäisch-asiatischen Handelsströme deutliche Wettbewerbsvorteile, die in den neuen Städten vor allem in vier Branchen (Aluminiumproduktion, Petrochemie/Kunststoffe, Stahl und Düngemittel) genutzt werden sollen. Auf dieser Produktpalette sollen dann auch weiter verarbeitende Industrien wie etwa Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie aufbauen und weitere Arbeitsplätze schaffen.
Saudi Arabien setzt damit eine Entwicklung fort, die bereits 1975 begründet wurde.
1975 entstand die Industriestadt Jubail am persichen Golf für mehr als 250.000 Menschen. Sie gilt heute global als der größte einzelne petrochemische Standort.
In Ras Tanura errichten der US-Chemiekonzern Dow Chemical und die saudiarabische Aramco eine riesige petrochemischen Anlage für mindestens 20 Milliarden Dollar. Die Anlage, eine der größten ihrer Art in der Welt, liege ideal, um die großen Weltmärkte zu bedienen.
Eine weitere Retortenstadt entstand bereits bei Yanbu am Roten Meer. Hier endet eine wichtige Ölpipeline von den Ölfeldern im Osten des Landes. Die Altstadt von Yanbu ist zudem eine der ältesten Städte des Landes und auch als Touristen- und Erholungsoase bekant.
Seit 2005 ist nun Rabigh bei Jiddah am Roten Meer in Bau, deren Hafen die Ausmaße von Rotterdam erreichen soll.
Auch „King Abdullah Economic City“ wird am Roten Meer nördlich von Jiddah bereits gebaut. Die Stadt soll Grundstoffe aus dem benachbarten Yanbu beziehen und verarbeiten, so dass — analog zu “Silicon Valley” — ein „Kunststofftal“ entstehen könnte. Ergänzend ist auch ein Finanzzentrum vorgesehen, das sich auf Islamic Banking spezialisieren wird. Dazu kommen Ferienanlagen drekt am Meer (1.670 ha) und ein Bildungsviertel mit 350 ha unmittelbar nördlich des zentralen “Geschäftsviertels (> 1350 ha). Die Stadt könnte zudem zu einem Umschlaghafen für den ständig steigenden Containerstrom durch das Rote Meer ausgebaut werden. Deshalb ist im Investitionsvolumen von 30 Mrd. US$ vor allem ein neuer Hafen der künftigen 2 Mio.-Einwohner Stadt vorgesehen. Darüber hinaus werden, wie bereits aufgeführt, ein Finanzbezirk, Petrochemie- und Pharma-Werke sowie die üblichen Shopping-Centren aus dem Wüstensand gestampft.In der “Medical City” sollen Kliniken und — in Zusammenarbei mit Krebsforschern aus Mailand und dem deutschen Franhofer-Zentrum — (medizinische) Forschungszentren entstehen. Forschung und Bildung steht auch auf der Agenda des genannten Bildungsviertels mit Schulen und Universitätsplänen für den Schwerpunkt “Naturwissenschaften und Technik”.
Pabmec im Norden von Hail an einer Pilgerroute soll zum Logistikzentrum mit Flughafen, Bahnanschluss, Trockendock und einer neuen Universität ausgebaut werden./li>
Jazan Economic City ist vor allem für Schwerindustrie vorgesehen, darunter eine Erdölraffinerie, ein Petrochemiekomplex sowie eine Kupferraffinerie und ‑schmelze.
Bei Medina wird mit der Knowledge Economic City ein neues Wissenschaftszentrum entstehen.
In Riad entsteht zudem mit dem King Abdullah Financial District ein weiteres Finanzzentrum — mit dem ehrgeizigen Ziel, das größte Finanzzentrum der arabischen Halbinsel und damit zwischen Europa und Asien zu werden.
All diese Zentren müssen verbunden werden, was enorme Investitionen in der Infrastruktur erfordert — und es gibt durchaus Visionen, die von eine Wiedererstehung der Hedschas-Bahn (für Güterverkehr, Pilger und Touristen) bis zu einem Transrapid-Streckennetz durch Saudi-Arabien sprechen.
Ein erster Zuschlag wurde Anfang 2008 erteilt: die Russische Eisenbahn AG (RZD) hat für rund 800 Mio. $ die Ausschreibung für Bau einer 520 km langen Eisenbahnlinie von As-Sabir bis zum internationalen Flughafen „King Khalid“ bei der Hauptstadt Riad als Teil einer geplanten Nord-Süd-Magistrale durch Saudi-Arabien mit einer Gesamtlänge von etwa 2.400 Kilometer und einem gesamten Investitionsvolumen von über 2 Mrd. $ gewonnen.
Ein zweites großes Investitionsprojekt wurde im Februar 2009 bekannt . Von Medina aus wird mit einem Investitionsvolumen von 6,7 Mrd. Euro eine Hochgeschwindigkeitstrecke über 450 km und den Flughafen von Dschidda sowie die “King-Abdullah-Econommic-City” nach Mekka gebaut . Diesmal kam die spanische “Al Shoula” Gruppe zum Zuge — ein Bieterkonsortium, an dem u.a. der Zughersteller Talgo, die Bahngesellschaft Renfe und die Netzverwaltung Adif, zwei saudische Firmen und der Baukonzern SCS (Hochtief) mit seiner Tochter “Cobra” beteilgit ist. Mit zunächst 35 Talgo-Zügen sollen künftig 150.000 Passagiere täglich — und bis zu 60 Mio. Passagiere im Jahr — transport werden, halb soviel, wie das jährliche Passagieraufkommen der Deutschen Bundesbahn im Fernverkehr 2010 betrug.
Auswärtiges Amt Deutschland — Bericht der Botschaft zu neuen Infrastrukturprojekten — (www.auswaertiges-amt.de)
Bundesagentur für Aussenwirtschaft (bfai) — (www.bfai.de)
FAZ — Spektakuläre Großprojekte in der Wüste Saudi-Arabiens — (www.faz.de)
Der Mensch muss trinken — und ausreichende Wasserversorgung ist eines der größten Probleme des Landes. Im Jahr 2009 verbrauchte Saudi-Arabien fast 20 Mrd. Kubikmeter Wasser — und die künstlich gepäppelte Landwirtschaft hat allein 85 % zum Wasserverbrauch beigetragen. Etwas über 90 % davon kamen aus fossilien, nicht erneuerbaren unterirdischen Vorkommen, die sich vor allem in der östlichen Hälfte des Landes befinden. Etwa 8 % werden aus Entsalzungsanlagen gewonnen. Um den Raubbau an den Ressourcen zu reduzieren hat Saudi Arabien begonnen, die Landwirtschaft zu beschränken und landwirtschaftliche Produkte vermehrt zu importieren.