Grenzkonflikte:
Der Aouzou-Streifen im Norden des Tschad mit seinen reichen Uranvorkommen war seit 1973 von Libyen beansprucht worden. Nach einer Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, der im Februar 1994 das Gebiet dem Tschad zusprache, zog sich Libyen unter Kontrolle der Vereinten Nationen aus dem Gebiet zurück.
Streitkräfte:
Die Luftwaffe zählt insgesamt 274 Maschinen, darunter 50 MiG-21, 130 MiG-23, 63 MiG-25, 25 Su-17/22 und sechs Su-24 sowie 35 Transportflugzeuge (zehn An-26 und 25 Il-76). Außerdem verfügen die Luftstreitkräfte über 63 Hubschrauber sowjetischer Bauart (30 Maschinen des Typs Mi‑6, 12 des Typs Mi-14 und 21 vom Typ Mi-24). Die Maschinen sind veraltet und modernisierungsbedürftig. Das gleiche gilt für die Fla-Raketenkomplexe.
Die seit 2003/2004 erfolgte Öffnung des Landes — und letztendlich wohl auch das Ende der Affaire um die des Mordes beschuldigten bulgarischen Krankenschwestern im Juli 2007 — erlaubt Libyen wieder, sich auf den westlichen Waffenmärkten umzusehen. Libyen hat bereits mit französischen Firmen die Modernisierung seiner alternden Flotte französischer Kampfflugzeuge des Typs Mirage F1 vereinbart. Die gesamten Waffenlieferungen Frankreichs an Libyen sind ca. 4,5 Milliarden Euro wert. Außerdem kauft Tripolis bei Frankreich 21 Airbus-Flugzeuge im Gesamtwert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Die französische Luftwaffe hat nach Meldung von “Le Figaro” aus dem Jahr 2007 zwei moderne Kampfflugzeuge des Typs Rafale in Libyen präsentiert. Frankreich sieht zudem wohl Bedarf für Kampfhubschrauber (Tiger) und Transporthubschrauber (NH90). Außerdem hat Tripolis nach übereinstimmende Meldungen von SPIEGEL, FTD und “DIE ZEIT” Interesse an Korvetten und Fregatten, Radarsystemen sowie U‑Boote des Typs Scorpène angemeldet.
Nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA NOVOSTI soll Libyen Ende 2008 auch über “Kampfhubschrauber der neuen Generation Ka-52 Alligator, um die Su-35-Jäger und um die sich gut bewährten Kampfjets aus der MiG-Familie — 29SMT und Su-30MK” verhandelt haben. Danach “will das libysche Militär in Russland die Fla-Raketenkomplexe des Typs S‑300PMU2 kaufen, sowie Raketensysteme vom Typ Tor M1 und Buk M1‑2, zwei U‑Boote und Ersatzteile, um die alten Waffen aus der sowjetischen Produktion, die Moskau nach Tripolis in den 70er und 80er Jahren lieferte, instand setzen zu können.”
Externe Links:
Deutsch-Arabische Gesellschaft:
Libyen Ende der Isolation? — (http://d‑a-g.de)
Weitere Länderinformationen:
Libyen — (http://laender.onvista.de)
Länderprofil — (www.spiegel.de)
Areion online:
UrbanPlus — (www.areion-online.de)
Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Jamahiria — (www.areion-online.de)