Streitkräfte
Heer:
Die Hauptlast der Kämpfe gegen Taliban wird von Landstreitkräften zu tragen sein. Die Afghanen gelten dabei durchaus als diszipliniert, mutig und kriegerisch. 14 Brigaden — oder 82.000 Soldaten — sollen ab Herbst 2009 die neue afghanische Armee bilden. Im März 2008 waren es bereits 11 stationierte Brigaden, 62.000 Mann, die zunehmend in den Operationen gegen die Taliban tätig werden. Weitere 10.000 Soldaten sollen noch vor Beginn der jährlichen Frühjahrsoffensive die Ausbildung beendet haben — die von insgesamt 7.000 Ausbildern in 260 Camps alleine unter Leitung der USA (für Armee und Polizei) durchgeführt wird. 3.200 Ausbilder kommen aus den USA, 3.000 von zivilen Sicherheitsdiensten und etwa 800 von weiteren Staten — ca. 60 (eine Verdoppelung ist angeboten) aus Deutschland (Stand März 2008). Um die überkommenen Stammesstrukturen zu überwinden, werden die afghanischen Rekruten von Anfang an in gemischten Einheiten zusammen gesetzt — und der Einsatz erfolgt jeweils ausserhalb der eigenen Heimat. Das mag wegen der fehlenden Ortskenntnis hinderlich sein, verhindert aber gleichzeitig in großem Maße die Kollaboration mit örtlichen Milizen, deren Loyalität in der Vergangenheit auch von finanziellen Angeboten abhängig war.
Die Amerikaner haben eine jährliche Ausbildungskapazität von bis zu 15.000 Mann aufgestellt — genug, um im Wettlauf gegen die Taliban die Oberherrschaft zu behalten.
Luftwaffe:
Ohne Luftunterstützung lässt sich aber heute auch kein Krieg gegen eine gut gedrillte Guerilla-Truppe gewinnen. Luftaufklärung, Lufttransport und Bodenunterstützung sind unverzichtbare Hilfsmittel, um Ansammlungen gegnerischer Einheiten schnell und effizient zerschlagen zu können. Dementsprechend soll auch eine afghanische Luftwaffe aufgebaut werden. Hierzu haben sich die Alliierten eine Frist bis 2013 gesetzt.
Für den Transport sind vor allem C‑27 Transportflugzeuge aus Italien vorgesehen.