Obwohl Somalia- soweit man überhaupt noch von einem Staat sprechen kann — zur Arabischen LIGA gehört(e) und in Äthiopien und Eritrea südarabische Sprachen oder Dialekte analog dem — nur durch eine schmale Meeresenge getrennten — Jemen und Oman gesprochen werden, handelt es sich beim “Horn von Afrika” um die am wenigsten arabisierten Gebiete Nordafrikas.
Dabei verfügten die Länder am Horn von Afrika über Jahrtausende über beste Handelsbeziehungen mit der arabischen Welt, sie waren in eine Handelskette eingebunden, die von Ägypten bis zum Horn von Afrika und von hier weiter bis nach Indien und entlang der afrikanischen Küste wohl bis in die Höhe von Madagaskar und Zimbabwe führte.
Es kann wohl keinen Zweifel geben, dass bereits in der Antike (Königin von Saba) über die Zeitenwende (Funde römischer Münzen in Südindien) bis in die heutige Zeit hinein ein reger Seehandel entlang der Nord- und Westküste des Indischen Ozeans betrieben wurde.
Und auch an der Ostküste Afrikas ist — nach der europäischen Kolonialisierung — der Einfluss Arabiens zurückgedrängt worden.
Die ersten konkreten Berichte über die ostafrikanische Geschichte tauchen in der Periplus maris Erythraei (100 n.Chr.) auf. Dies war ein Reiseführer für die Seefahrt auf dem Indischen Ozean zwischen Äthiopien und der Südspitze von Vorderindien.
Arabische Siedler ließen sich an der Küste nieder und errichteten Handelsstädte. Elfenbein, Gold und Sklaven waren die Hauptausfuhrgüter. Bis zum 13.Jahrhundert wurden eine Reihe bedeutender Stadtstaaten gegründet. Zu diesen Zenj-Staaten gehörten Mogadishu, Malindi, Lamu, Mombasa, Kilwa, Pate und Sofala. Die städtische Swahili-Kultur entwickelte sich durch Angleichungen von bantu- und arabischsprachigen Völkern. Die herrschenden Klassen waren von gemischter, arabisch-afrikanischer Abstammung. Diese Handelsstädte richteten ihr Leben auf das Meer aus; auf die Bewohner im Landesinnern hatten sie bis ins 19.Jahrhundert kaum politischen Einfluss.
Als die Portugiesen ostafrikanische Küste erreichten, versuchten die Portugiesen, den Handel dieses Gebiets mit der islamischen Welt zu unterbinden. Dabei wurden eine Reihe von Stadtstaaten zerstört, andere wurden besetzt, bevor die gesamte Region schließlich wirtschaftlich verfiel. Nachdem die Portugiesen dann 1698 aus Mombasa vertrieben wurden, gelangte die Küste wieder unter die Kontrolle der einheimischen Herrscher. Im Verlauf des 18.Jahrhunderts übernahmen die Herrscher Omans zumindest nach außen hin die Kontrolle. Zu Beginn des 19.Jahrhunderts transferierte Sultan Sayyid Said, Herrscher Omans, sein Kapital nach Sansibar. Sansibar diente ihm dann als Stützpunkt, um seine Kontrolle über die Küste zu stärken und ins Inland vorzudringen. Dort trieb er mit den Staaten, deren Herrschaftsgebiet zwischen den ostafrikanischen Seen lag, Handel.
Und auch heute noch fahren Dhaus — die arabischen Segler des Mittelalters — entlang der Ostküste Afrikas bis zum Oman, und vom Oman bis nach Indien.
Äthiopien
Eritrea
- Djibouti
- Somalia
- Komoren
Externe links:
Horn of Africa a major front in war on terror — (www.kuwaittimes.net)
Institut für Strategie‑, Politik‑, Sicherheits- und Wirtschaftsberatung Berlin:
Anmerkungen zur politischen Lage am Horn von Afrika
Bundeszentrale für politische Bildung: Politische Entwicklungslinien