Arabien — der “fruchtbare Halbmond” — Libanon


Libanon Lebanon

Die sun­ni­tis­chen Araber wur­den wesentlich durch die aus den israelis­chen Gebi­eten nach Libanonen ver­trieben­den rund 250.000 Palästi­nenser geprägt. Über Jahrzehnte hin — bis zum Aus­bruch des libane­sis­chen Bürg­erkriegs (1975) und dem Ein­marsch Israels (1982) hat­ten palästi­nen­sis­che Organ­i­sa­tio­nen wie die Fatah (als stärk­ste Frak­tion der PLO) ihr Haup­tquarti­er in den libane­sis­chen Flüchtlingslagern.   
Al Fatah nahm etwa 1965 vom Libanon aus den bewaffneten Kampf gegen Israel auf. 1970 mußte Arafat nach Zer­schla­gung der Fedai­jin-Organ­i­sa­tio­nen durch König Hus­sein (“Schwarz­er Sep­tem­ber” ) aus Jor­danien flücht­en. Nun wurde der Libanon das Haup­t­op­er­a­tions­ge­bi­et der PLO gegen Israel. Im April 1975 brach im Libanon ein Brügerkrieg aus — die “Libane­sis­che Front” (christlich­er Grup­pen) ver­suchte, die Palästi­nenser gewalt­sam zu befrieden während die mus­lim­is­che “Nationale Libane­sis­che Bewe­gung” (NLM) und die “Palästi­nen­siche Berfreiung­sor­gan­i­sa­tion” (PLO) ver­sucht­en die Macht im Staate zu erobern. Zur Befriedung inter­ven­terieren im Juni 1976 syrische Trup­pen, denen im Jan­u­ar 1977 die von Syrien abhängige “Ara­bis­che Abschreck­ungstruppe” ADF fol­gte. Die Kämpfe gin­gen nun mit anderen Vorze­ichen — “Libane­sis­che Front” gegen syrische Trup­pen — weit­er.
1978 und 1982 beset­zten israelis­che Trup­pen den Süden des Lan­des, um die christliche “Libane­sis­che Front” zu unter­stützten und die Syr­er von der israelis­chen Nord­gren­ze zu ver­drän­gen. Die Syr­er wiederum ver­sucht­en — mit dem Iran — die miteinan­der konkur­ri­eren­den schi­itis­chen Milizen der “Amal” und der “His­bol­lah” (s.u.) als Gegengewicht gegen die israelis­chen Besatzungstrup­pen und die sun­ni­tis­chen Milizen der Palästi­nenser zu instal­lieren.
Die Inter­ven­tion Israels führte nicht nur zur Bid­lung dieser schi­itis­chen Milizen — auch inner­halb der Palästi­nenser führte der Stre­it um das weit­ere Vorge­hen zu Rebel­lio­nen gegen die von Arafat geführte “al Fatah” (Mai 1983). Diese — von Syrien unter­stützte — Revolte führte zur Spal­tung der Al-Fatah und zu Kämpfen der ver­schiede­nen palästi­nen­sis­chen Frak­tio­nen im Bekaa-Tal und in Tripo­lis. Die von Syrien unter­stützte Amal-Miliz begann nach dem Abzug der Israelis (bis auf einen Sicher­heitsstreifen im Südlibanon) die palästi­nen­sis­che Fatah zu attack­ieren.  Auch nach dem Abzug Arafats — dank amerikanis­ch­er Ver­mit­tlung — gin­gen die Kämpfe zwis­chen den palästi­nen­sis­chen Grup­peri­un­gen weit­er. Es entspann sich ein erbit­tert­er Krieg zwis­chen ver­schiede­nen palästi­nen­sis­chen Orgrani­sa­tio­nen (Lagerkrieg 1985 — 1987), der vor allem zwis­chen der Al-Fatah und der Gruppe Abou Nidal aus­ge­tra­gen wurde (Sep­tem­ber 1990: Artilleriege­fechte in den Flüchtlingslagern). Die Abou Nidal-Gruppe hat­te 1991 mehrere fanatis­che Anhänger im Flüchtlingslager Mar Elias (Beirut) und den Flüch­lingslagern im Südlibanon. Eine weit­ere mas­sive Auseinan­der­set­zung spal­tete die al-Fatah, als “Abu Ziad al Saaru­ra” mit seinem Saed-Sajel-Batail­lon gegen das Al-Fatah-Batail­lon antrat (Feb­ru­ar 1992), da im Südlibanon eine “zweite Front” gegen Israel zu eröffnet wer­den sollte. Diese Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen unter­schiedlichen Flügeln der PLO fan­den let­z­tendlich auf dem Rück­en der ort­san­säs­si­gen Bevölkerung statt.