Sri Lanka

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Stre­itkräfte:
Um die unter­schiedlichen Aus­rüs­tun­gen dieser möglichen kün­fti­gen Bun­de­sarmee darzustellen, wer­den wir hier die einzel­nen “Teilkräfte” seper­at aufführen.

A) Sri — Lan­ka / Indo-Ari­er
Auf Grund des Bürg­erkrieges wur­den die Stre­itkräfte mas­siv aufge­baut. Alleine von 1983 bis 1990 stieg der Per­son­al­stand um 400 % auf 50.000 Mann, darunter 32.000 Berufssoldaten

Die Land­stre­itkräfte Sri Lankas beste­hen fast nur aus Sing­hale­sen. Das Heer bestand 1990 alleine aus 25.000 Mann, die mit leicht­en Panz­ern wie dem Späh­Pz. Sal­adin und Fer­ret, dem SPz Büf­fel, Sara­cen und BTR-152 aus­gerüstet waren.
In den fol­gen­den 10 Jahren wur­den die Land­stre­itkräfte auf 95.000 Sol­dat­en aufgerüstet und zusät­zliche Fahrzeuge wie der Kampf­panz­er T‑55 beschafft.

Die Marine ist für eine Insel mit wichtiger strate­gis­ch­er Lage rel­a­tiv klein. Die Marinetrup­pen wur­den zwar seit 1990 von 8.000 Mann auf nun­mehr 18.000 Sol­dat­en mehr als ver­dop­pelt, allerd­ings wirkt sich diese Ver­dop­pelung kaum in ein­er Mod­ernisierung der Ausstat­tung aus.
Prob­lema­tisch war für die Marine, dass sie ihr Haup­tquarti­er im alten Roy­al-Navy Stützpunkt in Tri­co­ma­le im Nor­dosten der Insel hat­te. Diese Basis ver­fügte zwar über eine her­vor­ra­gende Hin­ter­lassen­schaft, allerd­ings liegt die Basis im “Tamilenge­bi­et” und war damit den Anschlä­gen der “Tamil Tigers” aus­ge­set­zt. Ziel der Marinestre­itkräfte der Sing­hale­sen war es, den Nor­den zu isolieren und vor allem vom Nach­schub aus der indis­chen Tamilen-Repub­lik abzuschnei­den.
Die größten Ein­heit­en — die JAYESAGARA und deren Schwest­er­boot SAGARAWARDENE — in Colom­bo gebaute Kanonen­boote, die mit chi­ne­sis­chen 25 mm Geschützen in Dop­pel­lafet­ten bewaffnet waren — hat­ten gegen die schnellen Boote der Tamilen aber keine Chan­cen. Sie waren zu groß für die flache Jaffna-Lagune.
Dementsprechend beste­ht die derzeit­ige Bewaffnung haupt­säch­lich aus Schnell­booten chi­ne­sis­ch­er Pro­duk­tion. Dazu kom­men selb­st hergestellte tur­binen-getriebene Kle­in­st­boote (jet-boats), die mit ihrem sehr gerin­gen Tief­gang und ein­er Geschwindigkeit bis zu 40 Knoten gegen die “Speed-Boote” der Tiger einge­set­zt wer­den. Die Regierungs­boote sind mit Maschi­nenkanonen bewaffnet und zum Teil gepanz­ert. Einige sollen sog­ar über Radarg­eräte ver­fü­gen.
Die staatliche Colom­bo Dock­yards wie auch Frankre­ich (Simone Marine) liefer­ten weit­ere P.-Boote, und die Marine Indi­ens, die vor der nördlichen Küste Sri Lankas ständig präsent war, unter­stützte die SLN im Kampf gegen die Tiger mit der Über­mit­tlung nachrich­t­en­di­en­stlich­er Infor­ma­tio­nen und aktueller Ziel­d­ateien. Seit 1986 hat die SLN in Israel ins­ge­samt zwölf Boote vom Typ “DVORA” in ver­schiede­nen Vari­anten beschafft, zulet­zt zwis­chen 1997 und 1999 fünf Fahrzeuge vom Typ SUPER DVORA-II. Mit nur geringem Tief­gang und Höch­st­geschwindigkeit­en zwis­chen 34 kn (DVORA) und bis zu 50 kn (SUPER DVORA-II) sind diese mit 20 mm und 30 mm Rohrwaf­fen bestück­ten kleinen Boote (ca. 50ts) ide­ale Seekriegsmit­tel für Oper­a­tio­nen in den flachen Gewässern um die Jaffna Lagune im Nor­den Sri Lankas, wo die Tamil Tiger ihre Hochburg haben.
Ein Stützpunkt der sing­hale­sis­chen Marine befind­et sich am nördlichen Ende der Bucht von Tri­co­ma­le, an der Ostküste der Insel — mit­ten im Rebel­lenge­bi­et. Die Stadt mit ihrem Hafen (einem der größten Naturhäfen im Gebi­et des östlichen indis­chen Ozeans), den großen Tan­klagern und das darüber errichtete Fort Fred­er­ick waren bere­its im 2. Weltkrieg von ele­mentar­er Bedeu­tung — als Haup­tquarti­er und wichtig­ste Nach­schub­ba­sis der Alli­ierten für Südostasien. Heute würde dieser Hafen wieder von wesentlich­er poli­tis­ch­er und wirtschaftlich­er Bedeu­tung wer­den, um die Seewege zwis­chen Sin­ga­pur und dem Nahen Osten (Erdölver­sorgung Ostasiens) zu kontrollieren.

Bell 121 Gunship
Bell 121 Gunship

Die sing­hale­sis­che Luft­waffe scheint über die mod­ern­ste Ausstat­tung der Teil­stre­itkräfte zu ver­fü­gen. Nach­dem noch Anfang der 70er Jahre Flug­geräte sow­jetis­chen Ursprungs einge­set­zt wor­den waren, zog sich die Luft­waffe nach kurz­er Zeit und für lange Jahre aus den Kampfein­sätzen gegen den tamilis­chen Nor­den zurück und konzen­tri­erte sich auf Trans­portauf­gaben — ein­schließlich der Durch­führung von Touris­ten­flü­gen. Hier sei etwa auf das 4. Hub­schraubergeschwad­er (Katu­nayake) mit Bell 212, Bell 412 und Jet Rangern ver­wiesen, das noch nach 1988 seine “Heli-Tours” durch­führte.
Dementsprechend war die Luft­waffe über­wiegend mit Trans­port­flugzeu­gen und Hub­schraubern wie BAE 748, Harbin Y‑12, Cess­nas und Dauphin aus­gerüstet.
Ab etwa 1983 kon­nte sich die SLAF dem Bürg­erkrieg aber immer weniger entziehen. Dazu erwarb man zunächst im Mai 1991 vier Jagdflugzeuge F‑7 M und zwei tak­tis­che Train­er des Typs Shenyang FT‑5.
Inzwis­chen sind weit­ere mod­ernere Maschi­nen wie die IAI Kfir (Jan­u­ar 1998) oder auch Kampfhub­schrauber vom Typ Mi-24 hinzugekommen.

B) Tamil-eelam / Draw­i­da
Über die tamilis­chen Rebel­len­trup­pen ist recht wenig bekan­nt. Sich­er ist, dass sich die Boden­trup­pen vor allem aus gut motivierten Infan­ter­is­ten zusam­men set­zen. Frauen und Män­ner sind bere­it, ohne Rück­sicht in den Ein­satz zu gehen. Als Zeichen dafür hat jed­er Kämpfer eine Zyankali-Kapsel bei sich, um im Falle ein­er Ver­wun­dung der Gefan­gen­schaft zu entgehen.

Die Tamil-Tigers sind inzwis­chen in der Lage, extrem schnelle Fiber­glass-Boote zu bauen und mit diesen Booten nicht nur die See­block­ade der sing­halesichen Stre­itkräfte zu durch­brechen, son­dern offen­sive Mis­sio­nen und Angriffe auf die Schnell­boote der Navy Sri Lankas zu führen.
Aus der Jaffna-Lagune her­aus führten bere­its 1993 mehrfach ganze Rudel, mit Maschi­nengewehren und panzer­brechen­den Waf­fen verse­hen, Angriffe auch auf reg­uläre Mari­neein­heit­en durch. Gewäss­er wur­den ver­mint, ange­blich sollen die Tigers sog­ar über selb­st­ge­baute Unter­see-Fahrzeuge ver­fü­gen, um Selb­st­mor­dan­griffe gegen die reg­uläre Marine durchzuführen.
Immer wieder fan­den sog­ar regel­rechte Seege­fechte zwis­chen den Rebellen und der Marine Sri Lankas statt, so März 1997, als die Tiger etwa 40 km vor der Küste der Stadt Mul­laitivu einen mit Schnell­booten gesicherten Frachtschif­fkon­voi angrif­f­en. Die Regierungstrup­pen hat­ten die Hal­binsel Jaffna einige Monate zuvor erobert, waren aber sehr bald eingekesselt, so daß der Nach­schub an Muni­tion und anderen Ver­sorgungs­gütern über See zum Hafen von Kanke­san­thu­rai auf Jaffe geführt wer­den musste.
Stützpunk­te der tamilis­chen Rebel­len­flotte befind­en sich nicht nur auf der Jaffna-Hal­binsel son­dern südlich der Bucht von Tri­co­ma­le, deren Kon­trollewe­gen ihrer strate­gis­chen Bedeu­tung für bei­de Seit­e­nun­verzicht­bar scheint.

Im März 2007 zeigte sich zudem auch der Auf­bau ein­er eige­nen “Luft­waffe Tamil Eelam” (TAF). Gerüchte über den Auf­bau ein­er “Air Tiger” Truppe gab es schon seit mehr als 10 Jahren. Im März kon­nte diese Truppe den Mil­itär­flughafen Katu­nayake mit einem Über­raschungsan­griff und eini­gen Bomben­wür­fen zu attack­ieren. Ange­blich soll die Luft­waffe aus Leicht­maschi­nen vom Typ PC‑7 und Z‑143 beste­hen, unter deren Rumpf Bomben ver­ankert wer­den können. 

Externe Links:
aa) Singhalesen 

ab) Vedda

b) Tamilen
www.eelam.com

Südasien­tag der Uni­ver­sität Ham­burg: http://www.suedasien-tag.uni-hamburg.de/
“Per­spek­tiv­en des sozialen Wan­dels — eine kri­tis­che Bestand­sauf­nahme”

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