Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Regierungsform (Government Type): | Konstitutionelle Monarchie (Constitutional Monarchy) | |
Hauptstadt (Capital) | Thimphu | |
Einwohner (Population): | 874.000 | |
Fläche (qkm) (Area sq.km): | 46.500 | |
Wehretat (Defence Budget): | ? | |
BSP/Einwohner (GNP/Capita): | 630 US-$ | |
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Daten außer Wehretat dem Fischer Weltalmanach 2005 entnommen |
Fläche: 46.500 qkm — Für ausländische Touristen ist nur das zentrale Staatsgebiet von Bhutan zugänglich. 30 bis 50 km nahe der Grenzen ist der Aufenthalt untersagt.
Bevölkerung: 805.000 Einwohner, davon 60 % Bhutija und 20 % Nepalesen
Hauptstadt: Thimphu mit 32.000 Einwohnern.
Staatsoberhaupt ist seit 1972 König Jigme Singye Wangchuk
Regierungschef und zugleich Außenminister ist seit 1998, Lyonpo Jigmi Thinley
Infos:
Das Königreich Bhutan ist seit dem 12. Februar 1971 mit dem Beitritt zu den Vereinten Nationen von Indien (fast) völlig unabhängig und liegt am Himalaja zwischen den mächtigen Nachbarn Volksrepublik China (Tibet) und Indien. Außenpolitisch enge Beziehungen und Beratungsfunktion hat die Regierung von Indien seit 1949.
Bhutan ist wirtschaftlich gesehen, ein kleines Agrarland, und pflegt wichtige Handelsbeziehungen überwiegend zum Nachbarn Indien, wovon es Importabhängig ist.
1962 wurde das strategisch wichtige Land im Grenzkrieg zwischen Indien und der VR China von indischen Truppen als Aufmarschgebiet genutzt. Chinesische Kampfflugzeuge verletzten mehrmals den Luftraum von Bhutan. Zu chinesischen Grenzverletzungen kam es dreimal: 1966, 1970 und 1979.
Anfang der 70er Jahre half Bhutan auch bei der Unabhängigkeit und Organisation des Staates Bangladesch (Ostpakistan) mit, das sich erst nach einem blutigen Bürgerkrieg von Pakistan lösen konnte.
Innenpolitisch geht es dem König um den Machterhalt. So gibt es zahlreiche politische Häftlinge und erst im Januar 2000 wurden davon 200 wieder freigelassen.
Außenpolitisch nimmt Indien die Interessen Bhutans weiterhin war. Im Konflikt mit Nepal ist Indien allerdings neutral. Hierbei geht es um den Widerstand Bhutans zur Rückkehr von rund 110.000 Bhutanern nepalesischer Herkunft in ihre Heimat. Anfang der 90er Jahre wurden zahlreiche Bhutaner mit nepalesischer Herkunft vertrieben. Die UN-Organisation UNHCR unterhält 7 Flüchtlingscamps in Nepal. Auch Vermittler aus den USA brachten bis heute keine Lösung des Problems. In Indien sollen sich rund 12.000 Bhutaner als Flüchtlinge aufhalten.
Indische Truppen und Soldaten aus Bhutan bekämpfen seit 2001 gemeinsam gegen die ULFA United Liberation Front of Assam (ULFA) und Bodo-Kämpfer, die für die Unabhängigkeit der Region Assam kämpfen. Die Bildung von Bürger-Milizen soll daher wieder eingeschränkt oder aufgehoben werden.
Länderdossier Autor: Erich Sczepanski
Der (für asiatische Verhältnisse) kleine Staat mit (nach offiziellen Angaben) 805.000 Einwohnern und einem Staatsgebiet von rund 47.000 qkm – von der Fläche der Schweiz vergleichbar — befindet sich in strategisch wichtiger Lage an den Südhängen des Himalaja (mit über 7.000 m hohen Bergen) im Grenzgebiet zwischen Indien und China. Der Herrscher ist – wie früher in Tibet – zugleich weltliches und geistiges Oberhaupt. Das buddhistische Königreich ist das einzige Land, das ein “Bruttosozialglück” misst.
Bhutans Wirtschaft ist eng mit Indien verflochten. Etwa 94 % der Exporte gehen nach Indien, das selbst wieder mit seinen industriellen Erzeugnisses rund 75 % der Importe Bhutans stellt.
Die Regierung von Indien finanziert etwa 60% des Staatshaushalts von Bhutan, der 1995/96 mit $146 Million an Einnahmen und Aufwendungen in Höhe von $152 Million nicht ausgeglichen werden konnte.
Die enge wirtschaftliche Verflechtung zu Indien wird auch durch die Tatsache deutlich, dass die indische Währung (neben der Nationalwährung in einem festen Wechselkurs von 1:1) gesetzliches Zahlungsmittel ist. Bhutans Regierung bemüht sich, eine behutsame industrielle Entwicklung mit dem Schutz von Klima und Landestraditionen zu vereinbaren.
Rund 90 % der Bevölkerung leben von Land- und Forstwirtschaft. Devisen können hauptsächlich durch Wasserkraftwerke (1,717 Milliarden KWh 1996 werden erzeugt, die überwiegend nach Indien exportiert werden, Bhutan hatte 1996 nur einen Eigenverbrauch von 246 Mio. KWh) und Tourismus erworben werden.
Hierbei handelt es sich um sehr empfindliche Devisenquellen, die durch Anschläge der aktiven Untergrundorganisation sehr leicht zum Erliegen gebracht werden könnten.
Demokratisierung auf Anordung des Königs:
Mit den Wahlen vom März 2008 — im Schatten der Unruhen um Tibet — hat das Land einen weiteren Schritt gemacht. Jigme Thinley (Master in öffentlicher Verwaltung der US-amerikanischen Penn State University) wurde der erste demokratisch gewählte Premierminister (Lyonpo) des Landes — nachdem er dieses Amt bereits zweimal im Auftrag des Königs ausübte und auch als Innenminister und UN-Vertreter Bhutans in Genf tätig war. Die Partei Thinleys konnte 44 der 47 Sitze um neuen Unterhaus für sich gewinnen.
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