Kambodscha

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Stre­itkräfte:
Dementsprechend ver­fü­gen auch die Stre­itkräfte nur über Waf­fen­sys­teme aus rus­sis­chen und vor allem chi­ne­sis­chen und viet­name­sis­chen Quellen, die aus west­lich­er Sicht allen­falls noch als Muse­umsstücke geeignet wären.
Diese „Erb­stücke“ aus dem Viet­nam-Krieg wer­den von den Stre­itkräften soweit möglich ein­satzfähig gehal­ten, da sich Kam­bod­scha wie Laos keine neueren Sys­tem leis­ten können.

Außen­poli­tis­che Bindun­gen — ASEAN:
Kam­bod­scha und Viet­nam sind geschichtlich, völkisch und sprach­lich nie in Fre­und­schaft ver­bun­den gewesen. 

Erst 1999 ist Kam­bod­scha dem ASEAN-Bünd­nis beige­treten, sich­er auch in der Hoff­nung, hier Unter­stützung für den eige­nen wirtschaftlichen Lan­desauf­bau zu erhalten.

Kon­flikt mit Thai­land:
Die gemein­same Zuge­hörigkeit zum ASEAN-Bünd­nis ver­hin­dert nicht mas­sive Span­nun­gen, die im Jan­u­ar 2003 zwis­chen Thai­land und Kam­bod­scha offen zu Tage trat­en.
Eine thailändis­che Schaus­pielerin hat­te — wohl als Text ein­er Seifenop­er-Rolle — zum Besten gegeben, die Ruinen der alten Khmer-Königsstadt Angkor Wat (deren Türme die Flagge Kam­bod­schas zieren) müssten wieder den recht­mäßi­gen Besitzern, den Thais zurück gegeben wer­den.
Daraufhin kochte die “kam­bod­sch­a­nis­che Volksseele” über. Etwa tausend Men­schen stürmten die thailändis­che Botschaft in Phnom Penh und zün­de­ten diese an. Auch Hotels, Restau­rants und Geschäfte, die sich in thailändis­chen Besitz befind­en, gin­gen in Flam­men auf. Mehrere Thailän­der kamen ums Leben oder wur­den ver­let­zt — worauf Thai­land seine Staats­bürg­er mit Mil­itär­flugzeu­gen aus Kam­bod­scha evakuierte, die Stre­itkräfte in höch­ste Alarm­bere­itschaft ver­set­zte und die Gren­zen zum Nach­barstaat schloss.

Der Kon­flikt speist sich aus zwei Quellen:

  • Angkor Wat war vom 9. bis 15. Jahrhun­dert die Haupt­stadt des Khmer-Reich­es, bis dieses von den Thais über­ran­nt und sein­er­seits zu einem Vasal­len­staat des benach­barten Khmer-Reich­es gemacht wurde. Angkor Wat wurde zum Kristalli­sa­tion­spunkt der nationalen Selb­st­be­haup­tung der Khmer zwis­chen Thais und Viet­name­sen, es ist — zum Weltkul­turerbe erk­lärt — eine der wichtig­sten Devisen­quellen Kambodschas. 

  • Nach dem Ende des Steinzeit-Kom­mu­nis­mus der “Roten Khmer”, dem ein großer Teil vor allem der wirtschaftlichen und poli­tis­chen Führungselite Kam­bod­schas zum Opfer fie­len, nutzten thailändis­che Unternehmen die Gun­st der Stunde, um das große Geschäft zu machen. Nahezu die gesamte Wirtschaft Kam­bod­schas ist in den Hän­den thailändis­ch­er Geschäft­sleute, von kleinen Restau­rants bis hin zur kam­bod­sch­a­nis­chen Tochter­fir­ma “Cam­bo­dia Shi­nawa­tra” des Tele­com-Unternehmens, das dem thailändis­chen Pre­mier­min­is­ter Shi­nawa­tra Thaksin gehört. Während Kam­bod­schan­er unter der Massenkul­tur Thai­lands lei­den, fühlen sich die Thailän­der als diejeni­gen, die Kam­bod­scha wieder “rekul­tivieren”. Thailändis­che Geschäft­sleute beherrschen das Wirtschaft­sleben Kam­bod­schas, und führen sich in den Augen viel­er Kam­bod­schan­er als neuer­liche Kolo­nial­her­ren auf. 

Die laten­ten Span­nun­gen zwis­chen den einzel­nen Staat­en des ASEAN-Bünd­niss­es wer­den in dieser Episode deut­lich.
Die wirtschaftliche Entwick­lung inner­halb der Staat­en ist zu groß, das Gefälle zwis­chen armen und reichen Staat­en — die aber eben­so von der Wirtschaft­skrise der ASEAN-Staat­en gebeutelt wur­den — ist zu unter­schiedlich, als dass die ASEAN-Staat­en eine uner­schüt­ter­liche Ein­heit bilden könnten.