Wirtschaft:
Tanzania ist eines der ärmsten Länder der Erde. Von 1967 — seit Nyereres Arusha-Deklaration – bis 1986 hat Tansania (ähnlich wie Sambia) das Modell eines „Afrikanischen Sozialismus“ verfolgt, der das Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruins trieb. Mit dem 1986 zwischen der tansanischen Regierung unter Präsident Mwinyi und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie der Weltbank und der internationalen Gebergemeinschaft vereinbarten ‘Economic Recovery Programme’ wurde der Übergang zu marktwirtschaftlichen Verhältnissen eingeleitet. Bis heute ist die Liberalisierung weit voran gekommen. Die Bevölkerung lebt von Landwirtschaft, Handel und einem aufblühenden Tourismus, der insbesondere in Badeorten an den Küsten und in den Nationalparks gedeiht. Aufgrund des jahrhundertelangen Handels hat sich eine nennenswerte Infrastruktur vor allem an der Küsten entwickelt.
Der Hafen von Dar-es-Salam ist de zweitwichtigste Hafen an Ostafrikas Küste — steht aber deutlich im Schatten von Mombasa (Kenia).
Tansania hat zwei Eisenbahnsysteme mit insgesamt 3.690 km Strecke.
Das Netz der Tanzania Railway Cooperation in der auch in Sambia üblichen Meterspur stammt im Wesentlichen noch aus der deutschen Kolonialzeit (vor 1914) mit geringen Erweiterungen durch die Briten. Die Hauptlinie verläuft von Dar-es-salaam über Morogoro und Dodoma nach Tabora. Hier verzweigt sich die Linie nach Kigoma am Tanganyikasee sowie nach Mwanza am Viktoriasee. Daneben gibt es eine nördliche Linie nach Tanga und zum Kilimanjaro.
Die zweite Bahngesellschaft ist die TAZARA (Tanzania Zambia Railways), die in Kapspur (1067 mm) eine Verbindung von Dar-es-Salaam über Mbeya nach Sambia und zum südafrikanischen Bahnnetz herstellt. Die TAZARA wurde von China errichtet, um dem gerade unabhängig gewordenen Sambia den Export der dort gewonnenen Bodenschätze — vor allem von Kupfer — zu ermöglichen, da die Benutzung der über Südafrika führenden Strecken wegen des UN-Embargos (Apartheid) nicht möglich war. Die Gesellschaft gehört beiden Staaten, Tansania und Sambia, zu gleichen Teilen und ist ein Beispiel fü eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit. Zwischenzeitlich — aufgrund des Verfalls der Kupferpreise — von der Einstellung bedroht ist der Bestand der TAZARA, die auch für Touristen nicht uninteressant ist und bereits kurz nach Dar-es-Salaam zu einen Nationalpark zuckelt, inzwischen im Bestand gesichert. Vor allem das Engagement skandinavischer Staaten und Österreichs hat in den Neunziger Jahren zur Erhaltung dieser Bahnlinie beigetragen.
Neben den wenigen, z.T. pistenartigen Überlandtraßen haben sich vor allem die Bahnlinien zu eigenen Wirtschaftsfaktoren entwickelt. Beim Einfahrt der Züge verwandeln sich die Bahnsteige in quirrlige Marktplätze, in regelrechte Freiluftbasars, in denen die ländliche Bevölkerung die örtlichen Produkte an Reisende — vor allem auch an fahrende Händler — anbieten, und damit einen Warenaustausch der ländlichen Bevölkerung mit den urbanen Zentren und den Beteiligten ein bescheidenes Auskommen ermöglichen.
Serengeti darf nicht sterben
Durch das Engagement eines namhaften Frankfurter Zoodirektors ist es gelungen, die von großen Tierherden, von Zebras, Antilopen, Griaffen, Elefanten, Nashörnern, Nilpferden, Löwen und Hyänen durchstreifte Serengeti zu einem Nationalpark — zum Synonym afrikanischer Nationalparks — zu machen. Die ursprünglich auch gegen den Widerstand der örtlichen Bevölkerung errichteten Parks haben sich zu einem der wichtigsten Devisenbringer des armen Staates entwickelt.
Externe Links:
Botschaft Tanzanias: www.tanzania-gov.de
Auswärtiges Amt: www.auswaertiges-amt.de