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“Südafrikas Wirtschaft boomt. Gut ausgebildete Jugendliche strömen auf den Arbeitsmarkt, auch die Fußball-WM wirkt sich bereits positiv aus. Einzig die miserable Infrastruktur bremst das Land.”
Wirtschaft:
Das über Jahre andauernde UN-Embargo hat die Entwicklungsmöglichkeiten der südafrikanischen Wirtschaft einesteils extrem gehemmt. Andererseits konnte sich gerade im Schutz dieses Embargos auch eine eigene Industrie — insbesondere im Bereich des Rüstungswesens — entwickeln, die vor internationaler Konkurrenz geschützt war und doch zu den Spitzen der technologischen Entwicklung aufschließen konnte.
Trotz des Endes der Apartheid lebten zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer noch Millionen Südafrikaner, hauptsächlich Schwarze, in Armut. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit seit 2003 von 28 % auf 22,8 % (2007) zurück gegangen- bei einem BIP-Wachstum, das von 2004 biis 2007 über 4 % und auch im Jahr 2008 noch deutlich über 3 % lag. Die weltweite Finanzkrise führte 2009 zu einem Wachstumseinbruch (- 1,8 % gegenüber dem Vorjahr) und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf knapp 24 %. Seither hat die Wirtschaft aber wieder “Tritt gefasst”. Das BIP steigt zunehmend und die Arbeitslosigkeit wird weier abnehmen. Schon für 2011 wird eine Arbeitslosenquote von “nur” noch 22 % erwartet.
Ein angenehmes Klima und — das kann man nach Jahren der Apartheid sagen — einen Mix an europäisch, indisch, chinesisch und vor allem afrikanisch verwurzelter Bevölkerung, die aufgrund dieser Vielfalt oft als Regenbogennation bezeichnet wird, und die in der Lage ist, die besten Eigenschaften des jeweiligen Herkunftslandes in ein gemeinsames Miteinander einzubringen … das sind Pluspunkte für ein Land, das zunehmend mit Brasilien als Schwellenland mit großen Perspektiven bezeichnet wird.
Südafrika verfügt über reiche Bodenschätze wie Platin (88 Prozent der Weltproduktion), Gold (15 % der Weltproduktion), Diamanten (12 %), Kohle, Eisenerz. Die Preise für die Edelmetalle sind aufgrund der Finanzkrise gestiegen — und die konstant starke Nachfrage aus China und Indien sorgte auch während der globalen Finanzkrise für steigende Preise. So erreichte der Bergbau im ersten Quartal 2010 eine Steigerung von 15,4 % gegenüber dem Vorjahr.
Südafrika besitzt ein gut entwickeltes Finanz- und Rechtssystem. Der Rand — Südafrikas Währung — ist während der globalen Finanzkrise zu einer “Fluchtwährung” geworden. Während die USA und Europa durch niedrige Zinsen mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpten, um die Nachfrage zu erhöhen, blieb der Leitzins in Südafrika bei 6,5 % — und das in einem rechtlich stabilen Land. Das hat allerdings zu einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit — vor allem in der Textilbranche — geführt. Die Investoren — etwa aus China — verlagern die Produktion, auch in die nördlicher gelegenen Länder Afrikas.
Diese Verlagerung ist aber auch ein Zeichen für steigende Einkommen: andere Länder Afrikas können inzwischen günstiger produzieren. Ein Zeichen für den langsamen Aufschwung ist die Entwicklung von Johannesburg. Das Zentrum der Stadt — das früher zu einem Slum zu mutieren drohte — entwickelt sich zusehends positiv. In den “angesagten Clubs” drückt sich die junge Geschäftswelt die Türklinken in die Hand. Und Südafrika besitzt einen große, junge Geschäftswelt — einen großen Mittelstand.
Im “Swartland” — das nach seinen Renoster-Büschen, die sich nach der winterlichen Regenperiode schwarz färben, benannt wurde — befindet sich eine gut gepflegte Landwirtschaft. Nur wenige Kilometer nördlich von Kapstadt entstand Südafrikas Kornkammer, mit großen Weizenfeldern, Obstgärten und Rind- und Schafhaltung, und — dem weltweit fast jüngsten Weinbaugebiet. Das klimatisch der Rhone vergleichbare Gebiet erzeugt Spitzenweine bester Qualität. Zwei lokale Genossenschaften und eine zunehmende Zahl privater Kellereien — seit der Jahrtausendwende wurde jedes Jahr eine neue Kellerei eröffnet — produzieren inzwischen nicht nur für den südafrikanischen Bedarf. Unter der Anleitung von Rosa Kruger, einer Nachfahrin von Paul Kruger (1882 — 1902 Präsident Südafrikas) werden vor allem die alten Weinberger der Kleinbauern reaktiviert. Ende 2013 waren es 3.500 Hektar, im Besitz von 600 Landwirten, die “im Nebenerwerb” beste Qualitätsweine produzieren und so zusätzliche Einkommensquellen erschließen.
Langsam ein Problemfall wird die einst gut ausgebaute Infrastruktur (Kommunikations‑, Energie- und Transportwesen).
Etwa 80 % der Straßen sind erneuerungsbedürftig, die Wasserversorgung ist selbst in Städten wie Johannesburg durch Rohrbrüche behindert und die Kläranlagen vergiften die Flüsse, die abwärts zur Trinkwasserversorgung der Armen dienen. Nach dem Ende des Bauboomes der Fußball-Weltmeisterschaft fürchteten über 60.000 Bauarbeiter um ihre Arbeitsplätze — was die Regierung dazu brachte, ein Sonderprogramm mit 85 Milliarden Euro aufzulegen, um bis 2013 ein gewaltiges Neubauprogramm in Infrastrutkurprojekte abzuwickeln.
Da trifft es sicht gut, dass 2008 die Fertigung und Entwicklung des Pinzgauers der British Aerospace-BAe Land Systems OMC, Benoni, Südafrika übergeben wurde. BAe OMC, Südafrika fertigt somit den „alten“ Pinzgauer I und entwickelt und baut den neuen Pinzgauer II. Das schmale, extrem geländegängige Fahrzeug ist für nicht ausgebaute Pisten auch in gebirgigeren Gegenden ideal geeignet. BAe OMC (=Olifant Manufacturing Company) baut unter anderem Panzer, und gepanzerte und geländegängige Fahrzeuge.
Die Energieversorgung hält mit der Wirtschaftsentwicklung nicht Schritt. Von 1994 bis 2008 wuchs die Wirtschaft um 64 $ — und dennoch wurden über Jahre hin keine neuen Kraftwerke gebaut. Folgeerscheinungen sind tägliche Stromausfälle, mit denen nach Auskunft des statlichen Energiekonzerns Eskom noch bis 2012 zu rechnen ist. Die Wirtschaft wächst seit Jahren mit stabilen Raten, 2007 um gut fünf Prozent; so stark, dass sogar Energieengpässe eintraten. Im Januar 2008 mussten sogar Gold- und Platin-Minen mangels ausreichender Energieversorgung vorübergehend den Betrieb einstellen. Das staatliche Energieunternehmen Eskom Paulsen stellt seit April 2008 — bis auf Sonntags — jeden zweiten Tag die Energieversorgung für 2 bis 2 1/2 Stunden ein. Die gewaltigen Minen und die Metallschmelzen brauchen aber rund um die Uhr viel Energie. Selbst ausgemusterte Kohlekraftwerke werden daher derzeit wieder ans Netz geholt. Südafrika sichert seine Versorgung bisher zu etwa 90 % durch Kohlekraftwerke, überwiegend im Nordosten Südafrikas, und zu etwa 4 % aus Gasturbinen, die seit den Black-outs eilig ans Netz gebracht worden sind — nur dass für sie Diesel verbrannt wird, und nicht Erdgas.
Der südafrikaische Öl- und Petrochemiekonzern “Suid Afrikaanse Steenkool en Olie” (Sasol — 30.000 Miarbeiter) erwarb bereits vor Jahrzehnten das deutsche Kriegspatent (Fischer-Tropsch-Verfahren) zur Verflüssigung von Kohle. Seither hat sich die Verflüssigung der preiswerten südafrikanischen Kohlevorräte — erst aufgrund der Isolierung des Apartheids-Regimes vom Weltmarkt und danach aufgrund der weltweit steigenden Ölpreise — zu einem “Renner” entwickelt.
Atomkraft:
Südafrika setzt inzwischen auf Atomenergie. Bisher ist allerdings nur ein Reaktor im Kap-Land in Betrieb, in Koeberg, etwa 30 km nördlich von Kapstadt am Meer. Koeberg bringt sechs Prozent der nationalen Stromerzeugung. Zwei Einheiten produzieren jeweils 950 Megawatt, aber 35 dwerden bneötigt, um Pumpen, Kühlkreisläufe und alles andere zu betreiben, so dass wir 900 MW ein das Stromnetzt eingespeist werden — pro Einheit, macht 1800 für beide.” Südafrika will drei neue große Kernkraftwerke dieser Technologie bauen. Brennstäbe und Brennelemente für Koeberg wurden Pelindabain der Nähe von Pretoria hergestellt.
Südafrikanische Wissenschaftler, die einst beim erfolgreichen (und inzwischen abgerüsteten) Atomwaffenprogramm des Apartheidstaates erfolgreich waren errichten aber inzwischen mit deutscher Hilfe eigene Atomkraftwerke. Mit alter Technologie aus Deutschland soll bis 2012 die erste Demonstrationsanlage — ein Kugelhaufenreaktor (PBMR von Pebble Bed Modular Reactor) — in Koeberg gebaut werden. Danach sollen 24 Mini-Reaktoren entstehehen, die jeweils 165 Megawatt Leistung liefern sollen. Das Konzept für die PBMR-Mini-Reaktoren ist eine Weiterentwicklung der Technologie der deutschen Hochtemperatur-Reaktoren (HTR). Das Land erwarb die Lizenzen Mitte der 90er Jahre und steht nach Jahren der Weiterentwicklung nun kurz vor dem Bau seines ersten Mini-Reaktors. Bis zu 12 Milliarden Rand — 1,2 Mrd. Euro — will sich die südafrikanische Regierung gemeinsam mit dem staatlichen Eskom-Stromkonzern die Anwendungsentwicklung dieser Technologie kosten lassen. Als Vorzug des Reaktortyps wird die Eigenschaft genannt, sich im Störfall ohne zusätzliche und anfällige Sicherheitssysteme konstruktionsbedingt selbst abzuschalten. Als Brennelemente dienen mehrfach ummantelt billardkugelgroße hitzebeständige Graphitkugeln mit Uran im Kern — ein Pluspunkt auch für die spätere Endlagerung. Bei der Kernspaltung in diesen Kugeln entsteht Hitze um die 900 Grad, die in einer Turbine zur Stromerzeugung genutzt werden kann.
Südafrika will den gesamten Produktionsablauf selbst in die Hand nehmen. Das Land arbeitet in Pelindaba an einer Pilotanlage für die Herstellung des Brennmaterials. Ab 2010 sollen pro Jahr 270 000 Graphitkugeln produziert werden, mit der Option für eine Verdoppeltung der Produktion. Das Uran für die Brennelemente will Südafrika aus Russland beziehen. Dabei handelt es sich angeblich um abgereichertes waffenfähiges Uran aus veralteten russischen Atomsprengköpfen. Waffenfähiges Uran hat Südafrika allerdings auch auf Lager — aus den selbst entwickelten und inzwischen zerlegten Atomsprengköpfen.Damit übernimmt Südafrika eine Führungsrolle bei der Entwicklung von Kernenegie. Südafrika und China entwickeln die HTR-Technologie allerdings parallel weiter. Beide Länder sind durch einen Kooperations-Vertrag verbunden. Südafrika erhofft sich weltweite Exportmöglichkeit für diese Entwicklung.
Leider hat gerade die Apartheidspolitik dazu geführt, dass vor allem die schwarze Bevölkerung von Bildung und Partiziation im Wirtschaftsleben weitgehend ausgeschlossen war. Dieser über Jahrzehnte aufgebaute “Ballast” ist heute noch belastend. Etwa 2/3 aller Kinder (vor allem aus den ärmeren und damit “nicht-weißen” Bevölkerungsschichten schaffen es nicht bis zum Abschluss in der zwölten Klasse. Und auch das Niveau der Abiturienten und Universitätsabgänger hinkt etwas nach. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Obwohl die letzten zehn Jahre vom Wachstum geprägt waren, liegt die Arbeitslosenquote bei etwa 30 % (Stand: Januar 2006), wobei vor allem die schwarze Bevölkerng in den “Townships” — abgelegenen und schlecht ausgestatteten Vorortsiedlungen — betroffen ist. Eine miserable Schulausstattung führt zu deutlich schlechteren Bildungschancen und damit zu einer deutlich schlechteren Möglichkeit, sich am Wirtschaftsleben zu beteiligen. Dementsprechend ist die Spanne zwischen armer und reicher Bevölkerung nach wie vor groß, während in den armen Stadtvierteln Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Kriminalität um sich greifen. Hier entwickelt sich zusehends ein “Krieg der Armen gegen die Ärmsten”. Hungerflüchtlinge aus Simbabwe (Zimbabwe) — drei Millionen Menschen sollen dies Anfang 2008 schon gewesen sein — verdingen sich für Dumpinglöhne (um rund 1/3 unter dem gesetzlich festgelegten Mindestlohn) um wenigstens ein geringes Einkommen zu erhalten. Südafrika hatte Anfang 2008 bis zu fünf Millionen Menschen aus afrikanischen Nachbarstaaten im Land, aber kaum eine angepasste Einwanderungspolitik. Die Bildung von Auffanglagern wird nach Presseberichten aus politischer Rücksichtnahme vermieden — denn dann müsste Südafrikas Regierung offen Kritik an Robert Mugabea aus Simbabwe üben, aus dessen Land drei von 5 hoffnungsvollen Imigranten kommen. Mit dieser Einwanderung sehen aber auch die arbeitslosen Jugendlichen ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz unterlaufen. Fremdenfeindliche Ausschreitungen der eingesessen Südafrikaner haben so Anfang 2008 zu regelrechten Straßenschlachten in den Slums, etwa in Alexandra bei Johannesburg geführt. Inzwischen geht es allerdings “langsam bergauf”:
Internationales Interesse:
China möchte mit Südafrika nicht nur bei der Entwicklung von Atomreaktoren (“4. Generation”) sondern auch bei der “Verdieselung” von Kohle (eine Entwicklung des südafrikanischen Energiekonzerns Sasol) kooperieren — und hat Interesse, intime Kenntnisse über den südafrikanischen Kampfhubschrauber “Rooivalk” zu erhalten.
Auch Russland - das in den letzten Jahren etwas “an Boden verloren” hat, bemüht sich zunehmend intensiver um einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu Südafrika (Quelle: www.rian.ru).
Südafrika wird aber auch für Europa immer wichtiger. Dabei gerät vor allem die Zuckerproduktion in den Focus der Wirtschaft. Nach der Übernahme des südafrikanischen Unternehmens “Illovo” durch British Sugar wird die Zuckerrohrproduktion in Südafrika massiv ausgeweitet. Das hat nicht nur die Ursache, dass ab 2009 Entwicklungsländer zollfrei Zucker an die EU verkaufen dürfen. Die Umwandlung von Zucker in Ethanol — nach dem Modell Brasiliens — stellt gerade für Entwicklungsländer eine hochinteressante Alternative zu den ständig steigenden Benzinpreisen dar. Der Weltmarktpreis für Zucker steigt inzwischen fast parallel zur Entwicklung der Ölpreise. Da ist der Anbau von Zuckerrohr — aus dem heute weltweit rund 80 % des Zuckers gewonnen werden — eine höchst lukrative Anlageform, auch, um nach dem Muster Brasiliens die eigene Abhängigkeit von Ölimporten zu verringern.Ein weiteres Augenmerk Südafrikas liegt in der Erschließung der vor der Küste vermuteten Öl- und Gasvorkommen. Hierzu errichtet MAN Ferrostaal für 30 Mio. Euro die ersten Werften des Landes zur Montage und zur Reparatur von Öl- und Erdgas-Förderplattformen. An einem Hafen in Saldanha Bay, etwa 100 km nördlich von Kapstadt, der bisher vor allem der Verschiffung von Eisenerz aus der Kalahari Wüste diente, wird auf einem 220.000 qm großen Gelände eine Montagewerft errichtet. Damit steigt Südafrika in eine Produktion ein, die bisher vor allem in Asien, Europa und Amerika beherrscht wurde. Die Wartung der Anlagen soll über eine neue Wartungs- und Servicestation in Kapstadt erfolgen — wesentlich kostengünstiger als der bisher notwendige Schlepp nach den USA, Europa, dem persischen Gold (Dubai) oder Singapur.
Expansion nach Afrika:
In der “Gegenrichtung” expandieren südafrikanische Konzerne weltweit — vor allem aber in den nördlichen Nachbarländern. SAB Miller — der weltweit weitgrößte Braukonzern — plant vier neue Brauereien in afrikanischen Ländern (Stand 2010), in denen statt Hopfen und Gerste die afrikanischen Rohstoffe Hirse und Maniok zu Bier vergoren werden. Der Weltkonzern zahlt in Südafrikae mehr Steuern als die gesamte südafrikansiche Goldindustrie — und erwirtschaftet rund 85 % des Gewinnes in Schwellenländern.
Der südafrikanische Kommunikationskonzern MTN (Mobilfunk) profitiert vom “Handy-Boom” in den nördlichen Nachbarstaaten. Dort wird die Phase des “Festnetzes” faktisch übersprungen und stattdessen breiten sich Handy-Netze aus. MTN werden dadurch langjährige Wachstumsraten von durchschnittlich etwa 65 % p.a. beschert. Der südafrikanische Mobilfunkkonzern Vodacom ist neben dem afrikanischen Pionier Celtel (2005 für fast 3,5 Mrd. $ an kuwaitische Investoren verkauft) zum größten Anbieter im Erzgebiet von Kongo-Kinshasa geworden. Ein halbes Hundert “Super-Dealer” verschafft dem südafrikanischen Anbieter Jahr für Jahr über bis zu 3000 Großkunden, denen jeweils maximal 10 Läden mit jewils 20 bis 50 Straßenhändlern zugeordnet sind, mehr als einhunderttausend Neukunden also jährlich.
Und der “Aldi Südafrikas” — der Einzelhändler Shoprite Checkers — hat inwischen 150 Supermarkt-Filialen in den Ländern nördlich von Südafrika.
Diskutieren Sie mit:
Wirtschaft und Politik — Südafrika: www.defence-forum.net
Führungsmacht Afrikas:
Südafrika ist nach wie vor “die Führungsmacht” im südlichen Afrika. Südafrika verbindet eine Währungsunion mit seinen Nachbarn Namibia, Lesotho und Swasiland. Überall dort ist der Rand offizielles Zahlungsmitteln. Johannesburg — die Wirtschaftsmetropole im Landesinneren — hat sich zum Einfallstor für chinesische Händler, Restaurantbesitzer und Investoren entwickelt. Gut 100.000 Chinesen leben (Stand 2006) in Dragoncity, Asiacity, Ellis Park und Bruma, wie die “Chinatowns” der Stadt genannt werden. Chinesische Großhänderl haben Johannesburg zu einer Warendrehscheibe für chinesische Produkte wie Hausgeräte, Schuhe und Textilien entwickelt — zum zentralen Marktplatz für den Süden des Kontinents, der die Staaten vonBotswana, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Südafrika umfasst (Importvolumen aus China: 3,8 Mrd. $). Das chinesische Engagement ist aber nicht nur auf den Verkauf chinesischer Produkte oder — wie weiter nördlich — auf die Ausbeutung der Rohstoffe und die Errichtung der dafür erforderlichen Infrastruktur begrenzt. Im Oktober 2007 erwarb Chinas führende Staatsbank “Industrial and Commercial Bank of China” (OCBC) für knapp 3,9 Mrd. Euro eine 20%ige Beteiligung an der südafrikanischen Standard Bank Group. Chinas Staatsbank verschafft sich so einen Zugang zum südafrikanischen Finanzmarkt und das ermöglicht, die Investitionen und Transaktionen der chinesischen Geschäftsleute über einen örtlichen chinesischen Finanzrepräsentanten abzuwickeln.
Ein anderes Beispiel für diese zunehmende Rolle als “Führungsmacht” ist die “African Leadership Academy” bei Johannesburg. In einem zweijährigen “Crashkurs” wird eine nach hartem Auswahl “handverlesene” Elite von jungen Afrikanern auf das Studium an Eliteuniversitäten (samt Stipendium) vorbereitet. Die Absolventen verpflichten sich, mindestens zehn Jahre in Afrika zu arbeiten — oder die hohen Ausbildungskosten zurück zu zahlen. Auf diese Weise werden seit 2008 jährlich rund 100 Topmanager geschult.
Externe Links:
Botschaft der Republik Südafrika: www.suedafrika.org
KfW — Entwicklungsbank: www.kfw-entwicklungsbank.de
Financial Times Deutschland: Südafrika — Aufsteigernation mit Blackouts