Der Name Simbabwe (übersetzt: „großes Haus aus Stein“ in der Sprache der Shona) geht auf ein historisches Reich auf dem heutigen Staatsgebiet zurück, das Wort Rhodesien leitete sich vom Namen des Kolonialisten Cecil Rhodes her.
Mehr als 95 Prozent der Bevölkerung gehören zu den Bantu-Völkern. Der größte Teil der Bevölkerung wird vom Bantu-Volk der Shona gestellt (ca. 80%). Daneben spielen noch die Ndebele (16 %) eine wichtige Rolle.
Geschichte:
Entstand hier die Menschheit? Viele Wissenschaftler sind überzeugt: die Wiege der Menschheit steht in Simbabwe, einem Land, dessen Vor- und Frühgeschichte gerade mühsam erforscht wird.
Nach vereinzelten Meinungen sollen bereits in der Antike Handeslbeziehungen aus dem Nahen Osten bis an den Sambesi bestanden haben.Die konkrete Geschichte Simbabwes beginnt aber wohl erst um 800 mit dem Munhumutapa-Reich, über das wenig gesicherte Erkenntnis vorhanden ist und das erst durch neuere Ausgrabungen wie die bei Musina bekannter wird. Die Ruinen von Great-Zimbabwe gehen wohl auf eine San-und Khoe- Kultur vor der Bantu-Einwanderung zurück. Die Khoe sind wohl ethnisch mit den San-Völkern eng verwandt, waren aber im Gegensatz zu diesen keine Jäger und Sammler sondern Viehhierten und beherrschten die Eisenverarbeitung und Töpferei. Verbunden mit der Etablierung von Handelsbeziehungen mit arabischen Händlern entlang der Küste des indischen Ozeans (wohl Anfang des 10. Jahrhunderts), entstand im 11. Jahrhundert die Akropole und Stadt Zimbabwe . Man handelte Gold, Elfenbein und Kupfer gegen Tuch und Glas, der Fernhandel reichte bis China (Überlieferungen aus China — zuletzt aus dem 15. Jhdt. mit Admiral Zheng He aus der Ming-Zeit — sind durch Bodenfunde — Ming-Keramik aus dem 14. Jhdt. sowie persische Keramik aus der Zeit zwischen dem 13. und 15. Jhdt. bestätigt).
Zeitgleich mit der Einstellung der Überseeexpeditionen durch China kam es im 15. Jhdt. zu einem raschen Zerfall von Groß-Zimbabwe, was von Forschern auch auf das Ende des Fernhandels zurück geführt wird.
Externe Links:
Groß-Zimbabwe — (www.elaine.ihs.ac.at)
Das Land und seine Bewohner — (www.uni-giessen.de)
Um 1450 begann die Einwanderung Bantu-sprachiger Völker in dieses Gebiet, dazu zählten vor allem die Vorfahren der Shona.Als Portugal den arabischen Küstenhandel im Laufe des 15. Jahrhundert unterband, verlor das Shona-Reich seine führende Bedeutung.
Um 1840 wurde ein Teil des Landes der Shona durch die Ndebele (Matabele) erobert, deren König Mzilikazi zunächst während der Mfecane von Shaka und den Zulu in das Gebiet des heutigen Transvaal und von dort durch die vordringenden weißen Siedler über den Limpopo verdrängt worden war. Nach Art der Zulu machte sich Mzilikazi die Shona, die weiterhin an der Grenze seines Herrschaftsbereiches lebten, tributpflichtig, er selbst siedelte auf dem sogenannten Highveldt im Südwesten des Landes.
1889 begann die Eroberung des Landes zwischen dem Fluss Limpopo im Süden und dem Strom Sambesi im Norden durch britische Truppen und Siedler im Auftrag der British South Africa Company unter Führung von Cecil Rhodes. Rhodes hatte vom Ndebele-König Lobengula die Exklusivrechte zum Abbau der Bodenschätze erhalten. 1891 erklärte die britische Regierung das Gebiet (Südrhodesien) zum britischen Protektorat. Seit der Gründung der britischen Kolonie wanderten weiße Händler und Farmer aus Europa und vor allem aus Südafrika ein, die um die Mitte des 20. Jahrhunderts knapp 5% der Bevölkerung stellten. Der afrikanische Widerstand in den Jahren 1892 bis 1903 wurde blutig unterdrückt.
1953 bis 1963 haben sich die Staaten Südrhodesien, Nordrhodesien (Sambia) und Njassaland (Malawi) zur “Zentralafrikanischen Föderation” zusammengeschlossen. Dieser Bund zerbrach aber durch den Widerstand afrikanischer Nationalisten aus Sambia und Malawi, die 1964 die Unabhängigkeit erreichten. Auch das weiße Regime in Südrhodesien bestand auf staatlicher Unabhängigkeit von Großbritannien. 965 führte eine von weißen Siedlern getragene Revolte gegen die englische Kolonialherrschaft unter Ian Smith zur faktischen Unabhängigkeit („Rhodesia“), das — auch aufgrund seiner Politik der “Rassentrennung” — vor allem von Südafrika unterstützt wurde. Gegen die auch vom Mutterland nicht anerkannte Regierung richtete sich eine von Schwarzafrikanern getragene Guerrilla-Bewegung. Die bedeutendsten Guerillaorganisationen waren die ZAPU (Unterstützung der UdSSR) und die ZANU (unterstützt von der VR China), die beide in der Patriotischen Front (PF) zusammengeschlossen wurden. ZANU bestand v.a. aus Shona, ZAPU vorwiegend aus Ndebele. Die Differenz dieser Bewegungen wurde auch bei den ersten Wahlen 1980 deutlich. Joshua Nkomo von der NDP bekam nur die 20 Sitze des Matabelelandes, was den Befreiungskämpfer für ganz Rhodesien zum Sprecher der Ndebele degradierte, während die ZANU unter Mugabe die Mehrheit der Stimmen erhielt. Formal wurde der nun “Zimbabwe“ benannte Staat seit 1980 unabhängig, die Politik wird seither von Präsident Robert Mugabe (ZANU) bestimmt.
Mugabe gab sich in den erste Jahren seiner Herrschaft den Anschein, als würde er eine Versöhnung des Landes anstreben — so, wie das Mandela später in Südafrika leistete. Erklärte Gegner wie Ian Smith oder der ehemalige Chef des Geheimdienstes CIO, Ken Flower (der früher die Ermordung Mugabes beauftragt hatte) wurden zu privaten Besuchen eingeladen, Vertreter der Weißen wurden in die Regierung integriert. Diese Politik führte zu enomen finanziellen Hilfen — etwa der USA (225 Mio. $). Im März 1981 bekan Zimbabwe Finanzhilfen in Höhe von 636 Mio. Pfund zugesichert. Der einstige Freiheitsheld hat sich aber innerhalb kürzester Zeit zu einer massiven Belastung für das Land entwickelt. Die “Versöhnungspolitik” mit den Weißen erwies sich als Farce. Bereits im Oktober 1980 flog Mugabe nach Nordkorea, das bereits im Folgejahr damit begann, eine Spezialarmee zu trainieren, die außerhalb der regulären Streitkräfte zu einer radikalen Shona Miliz wurden. Ende 1982 war diese 5. Brigade fertig ausgerüstet — mit eigener Ausrüstung und einzig und alleine auf den Füher Mugabe eingeschworen.
Bereits Anfang 1983 — am 6. Februar und am 5. und 9. März — begann die 5. Brigade Mugabes mit Massakern und Terrorangriffen gegen vermeintliche oder tatsächliche Oppositonelle wie Nkomo, dessen Haus im März 1983 gestürmt wurde.
Als Mugabe im Februar 2000 bei der Abstimmung über eine neue Verfassung nicht die von ihm erwartete Bestätigung durch die Bevölkerung erhielt zog er die “rassistische Karte”. Während in Südafrika (mit Erfolg) die Rassenschranken abgebaut wurden, sind in Zimbabwe neue Rassenschranken aufgebaut worden — mit katastrophalen Foglen für die Wirtschaft und damit für das Volk des Landes. Mugabe ließ die (weißen) Besitzer von über 4.000 Farmen ohne Entschädigung verjagen und die Farmen von “alten Kämpfern” besetzen, die sich zwar als treuen Gefolgsleute von Mugabe erwiesen — aber keine Ahnung von Landwirtschaft hatten. Zimbabwe, der einstige “Brotkorb Afrikas” — kollabierte und Hungersnöte waren die Folgen.