Bantu-Afrika: Namibia

Flagge Namibia

Die wichtig­sten Infor­ma­tio­nen im Überblick:

Regierungs­form (Gov­ern­ment Type):Repub­lik (Repub­lic)

Karte Namibia Map

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Haupt­stadt (Cap­i­tal):Wind­hoek (Wind­huk)
Ein­wohn­er (Pop­u­la­tion):2,033 Mio.
Fläche (qkm) (Area (sq.km):824.292
Wehre­tat (Defence Budget):131 Mio. US-$ (2003)
BSP/Einwohner (GNP/Capita):2.370 US-$
Dat­en außer Wehre­tat dem Fis­ch­er Weltal­manach 2005 entnommen

Geschichte und Bevölkerung:

Die heuti­gen Nami­bier sind ein Gemisch unter­schiedlich­er aber teils ver­wandter Völk­er, die größ­ten­teils durch mehrere Völk­er­wan­derun­gen zwis­chen dem 16. und 18. Jahrhun­dert in das Gebi­et umsiedel­ten. Im Zuge zahlre­ich­er afrikanis­ch­er Völk­er­wan­derun­gen drangen, im 17. Jahrhun­dert begin­nend, Herero-, Nama-, Orlam- und Ovam­bo-Stämme ins Land ein. Mehr als 50 % der namibis­chen Bevölkerung geben an, Oshiv­am­bo als Mut­ter­sprache zu sprechen. Die weit­eren in Namib­ia gesproch­enen Ban­tu-Sprachen sind Otji­herero, RuK­wan­gali, SiLozi und Setswana. Damit kann die Mehrheit der Ein­wohn­er dem Volk der Ban­tu zugerech­net wer­den. Daneben find­en sich noch Rester der “Prä-Ban­tu-Bevölkerung”, die Khoisan-Sprachen wie Khoekhoe­gowab, die Sprachen der San und der !Kung und Khoe sprechen. Daneben ist Namib­ia noch durch die von den Europäern einge­führten Sprachen Afrikaans und Deutsch als Verkehrssprachen geprägt. Der Großteil der Bevölkerung spricht als Zweit­sprache Afrikaans. Deutsch ist die Mut­ter­sprache von 1,1 % (etwa 20.000) der Bevölkerung und Zweit­sprache eines Großteils der weißen Ein­wohn­er sowie eines kleinen Teils der schwarzen Bevölkerung (etwa 55.000).

Die deutsche Kolo­nialzeit ist vor allem durch die Gräuel anläs­siglich der Auf­stände der Herero und Nama belastet. Nach der Beset­zung durch südafrikanis­che Trup­pen im ersten Weltkrieg wurde Namib­ia — das damilige Deutsch-Süd­west­afri­ka — 1920 durch den Völker­bund als Man­dats­ge­bi­et der südafrikanis­chen Union zur Ver­wal­tung übergeben. Am 21. März 1990 erhielt Namib­ia, nach mehr als 100-jähriger Fremdbes­tim­mung, seine Unab­hängigkeit. Sei­ther regierte die SWAPO im Lande.

Wirtschaft:

Die ehe­ma­lige deutsche Kolonie “Süd­west­afri­ka” — zwis­chen der Wüste Kala­hari und dem Meer gele­gen — hat nur wenig zu bieten, was für aus­ländis­che Beobachter von Inter­esse sein kön­nte. Dia­ma­nen fall­en dem Inter­ssierten wohl als erstes ein. Tat­säch­lich ver­fügt über einen großen Reich­tum an Boden­schätzen (Dia­man­ten, Uran, Kupfer, Zink). Etwa 20 % des Brut­to­na­tion­al­pro­duk­ts (BIP) von Namib­ia wird vom Berg­bau erwirtschaftet. Ein Rohstoff, der zunehmende Bedeu­tung erlangt, ist Uran. Und diese Rohstoffe scheinen dem Land eine inter­es­sante Zukun­ft zu ermöglichen. Der zunehmende Energiebe­darf führt weltweit — vor allem in den energiehun­gri­gen Schwellen­län­dern — zum Bau neuer Atom­kraftwerke. Und die Auss­chlach­tung überzäh­liger Nuk­lear­waf­fen ergibt auch nur beschränk­te Men­gen des begehrten Stoffes. Der Uran­ab­bau benötigt aber enorme Wasser­men­gen, vor allem, wenn die Konzen­tra­tion des Natu­ru­rans im Gestein — wie in Namib­ia — nur in gerin­gen Konzen­tra­tio­nen vorhan­den ist. Wie also soll in der kar­gen Wüsten­land­schaft das Uran, der berühmte “gelbe Kuchen” (yel­low cake) aus dem abge­baut­en uran­halti­gen Schot­ter aus­geschwemmt werden.

Der franzö­sis­che Nuk­lear­konz­ern Are­va (La Hague) — mit mehr als 8.600 Ton­nen Förderung im Jahr 2009 größter Uran­förderkonz­ern weltweit — hat sich mit Investi­tio­nen von 1 Mrd. Dol­lar in Trekkop­je ein gewaltiges Uran­vorkom­men gesichert. In etwa 50 km Ent­fer­nung am Atlantik wurde im Jahre 2010 eine von Are­va gespon­serte Meer­wasser­entsalzun­san­lage eingewei­ht, die nicht nur die Uran­mi­nen des Konz­erns mit Süßwass­er ver­sor­gen soll, son­dern zusät­zlich jährlich rund 6 Mrd. Liter Wass­er für die lokalen Bedürfnisse erzeugt.

Unweit der Are­va-Mine befind­et sich die drittgrößte Uran­mine der Welt, betrieben von Röss­ing Ura­ni­um, die zu 69 % dem britisch-aus­tralis­che Berg­w­erk­sriese Rio Tin­to und zu 15 % dem iranis­chen Staat gehört.

Und auch Chi­na hat sich in die Liste der Uran-Inve­storen ein­gerei­ht. Chi­nas größte Investi­tion in Afri­ka (Stand 2014) find­et in Uran­berg­w­erke in Namib­ia statt.

Infra­struk­tur:

Der Abbau von Rohstof­fen benötigte Trans­portwege und Häfen. Das Schienen­netz des Trans­portun­ternehmens TransNamib stammt im Wesentlichen noch aus den mil­itärischen Bedürfnis­sen der deutschen Kolo­nialzeit Es ist inzwis­chen auf 2.382 km angewach­sen und verbindet alle größeren Orte Namib­ias. Das etwa 65.000 km lange Straßen­netz ist dage­gen flächen­deck­end aus­ge­baut und erschließt alle Teile des Lan­des. Allerd­ings nur sind nur rund 5.000 km aspahltiert — die weit­eren rund 60.000 km sind nicht asphaltierte Natur-Pisten.

Die einzi­gen Tiefwass­er-Häfen des Lan­des befind­en sich in Walvis Bay, ein­er erst 1994 an Namib­ia über­tra­ge­nen ehe­ma­li­gen Enklave der Repub­lik Südafri­ka, und in Lüderitz.

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