In die im Frühjahr 2005 von Marinebefehlshaber Admiral Armando Laguna angekündigte Modernisierung der venezolanischen Marine kommt Bewegung.
Zunächst war nur die Rede gewesen von drei neuen Booten, die die zwei noch aus den 70er Jahren stammenden deutschen U‑Boote vom Typ 209/1200 ergänzen sollten. Anfang dieses Jahres sprach Admiral Laguna dann sogar von insgesamt neun U‑Bootneubauten, die „50 Tage ohne Nachversorgung operieren“ könnten. Dabei betrachte man mit besonderem Interesse solche mit einem außenluftunabhängigen Antrieb (AIP).
Nachdem Kontakte mit deutschen, französischen und italienischen U‑Bootherstellern aus politischen Gründen nicht von Erfolg gekrönt waren, scheint man sich nun mit Russland einig.
Wie die russische Kommersant meldet, soll ein Auftrag zum Bau von fünf U‑Booten KILO-II (Projekt 636) und vier U‑Booten des neuen Typs Projekt 877E (LADA bzw. Exportversion AMUR) unterschriftsreif sein. Zunächst habe Venezuela neun 877E gewünscht, sich dann aber zum „Mix“ mit KILO-II (herkömmlich diesel-elektrisch angetrieben, kein AIP) bereit erklärt. Die Bestellung könne anlässlich eines am 29. Juni geplanten Russlandbesuches von Präsident Chavez offiziell gemacht werden.
Noch ein weiteres Beschaffungsvorhaben ist unter Dach und Fach. Wie Admiral Laguna 2005 ankündigte, soll die Marineinfanterie mit zahlreichen Luftkissenboote und Sturmbooten ihre Fähigkeiten zur Reaktion auf plötzlich entstehende Bedrohungen deutlich erweitern. Am 13. Juni autorisierte Präsident Chavez die Marine nun, bei der spanischen Rodman Polyships für insgesamt etwa 200 Mio. Euro mehr als 60 kleinere GFK-Boote zu bestellen und die nachfolgende Lizenzfertigung (Materialpakete) weiterer 40 Boote in Venezuela zu vereinbaren.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: Rubin