USA/Indien — Start des bilateralen Seemanöver Malabar 2011

Im West­paz­i­fik führen US Navy und indis­che Marine ihr diesjähriges bilat­erales See­manöver Mal­abar 2011 durch.
Mal­abar wird seit 1992 als jährlich­es Vorhaben bei­der Mari­nen durchge­führt. Nach den indis­chen Atom­tests 1998 wur­den die Übun­gen von der US-Navy sus­pendiert, find­en im Zuge wieder verbessert­er Beziehun­gen aber seit 2003 wieder regelmäßig statt. Ihre Kom­plex­ität nimmt nach und nach zu. Beschränk­te man sich 1992 noch auf ein­fach­ste Fahr- und Fer­n­meldeübun­gen, sind die neueren Mal­abar mit­tler­weile von anspruchsvollen Szenar­ien geprägt. Fast alle Mal­abar-Übun­gen fan­den im Ara­bis­chen Meer vor der indis­chen West­küste statt. 2007 ver­legte man das Übungs­ge­bi­et in den südlichen Golf von Ben­galen um die Insel­grup­pen der Niko­baren und Andama­nen – und machte zugle­ich aus dem bilat­eralen Vorhaben eine multi­na­tionale Übung, an der sich 26 Kriegss­chiffe auch aus Japan, Aus­tralien und Sin­ga­pur beteiligten. Nach­dem Mal­abar 2008 wieder als rein bilat­erale Übung mit den Amerikan­ern im Ara­bis­chen Meer stat­tfand, war 2009 erneut die japanis­che Marine ein­ge­laden – und man traf sich weit ent­fer­nt von Indi­en im West­paz­i­fik vor der japanis­chen Insel Oki­nawa. 2010 waren Inder und Amerikan­er im Ara­bis­chen Meer wieder unter sich. 

Marineforum - Indische Offiziere auf der RONALD REAGAN (Foto: US Navy)
Indis­che Offiziere auf der RONALD REAGAN
Bildquelle: US Navy

In diesem Jahr ist nun erneut der West­paz­i­fik Schau­platz des Geschehens. Das Übungs­ge­bi­et reicht von den Seege­bi­eten östlich der Straße von Luzon bis östlich von Oki­nawa. Die am 3. April begonnene Übung dauert bis zum 10. April. Als Übungsin­halte wer­den gemein­sames Manövri­eren von Sur­face Action Groups für „Mar­itime Strikes“, U‑Jagd, Luftraumvertei­di­gung und Flu­gab­wehr, Kon­voisicherung, Mar­itime Secu­ri­ty Oper­a­tions (Anti-Ter­ror, Board­ing), Ver­sorgung in See, Nothil­fe nach Naturkatas­tro­phen sowie Hub­schrauber­flug­be­trieb genannt. 

Die indis­che Marine beteiligt sich mit einem derzeit auf Asien­reise befind­lichen Ver­band mit den drei Zer­stör­ern DELHI, RANVIR und RANVIJAY, der FK-Korvette KIRCH und dem Ver­sorg­er JYOTI. Die US Navy hat­te zunächst offiziell nur die Zer­stör­er STERETT und STETHEM, die Fre­gat­te REUBEN JAMES und ein U‑Boot der LOS ANGE­LES-Klasse als Manöverteil­nehmer benan­nt. Tat­säch­lich gesell­ten sich dann aber auch noch der Flugzeugträger RONALD REAGAN und das Flag­gschiff der 7. US-Flotte, BLUE RIDGE, zu Mal­abar 2011. 

Eigentlich wollte sich auch die japanis­che Marine an der diesjähri­gen Übung beteili­gen, musste dann vor dem Hin­ter­grund der jüng­sten Naturkatas­tro­phe in der Heimat aber kurzfristig absagen. 

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