„Pacific Partnership“ gehört seit einigen Jahren zum festen Jahresprogramm der US Pazifikflotte und wird als unverzichtbarer Baustein zur Festigung der (außen- wie sicherheits)politischen Beziehungen in der Pazifikregion gesehen.
Dabei setzt man allerdings nicht auf militärische Inhalte, sondern stellt humanitäre Hilfe (kommunale Projekte) und vor allem medizinische Versorgung der Bevölkerung von Pazifikstaaten in den Vordergrund. Zentrales „Instrument“ von „Pacific Partnership 2010“ (PP10) — der fünften derartigen Operation — war einmal mehr das Hospitalschiff MERCY. Mit eingeschifften Ärzteteams und Helfern auch ziviler Organisationen war das riesige schwimmende Krankenhaus (ein umgebautes, 70.000 ts verdrängendes ehemals ziviles Tankschiff) am 1. Mai aus San Diego ausgelaufen und hatte der Reihe nach für jeweils etwa zwei Wochen Vietnam, Kambodscha, Indonesia und Timor-Leste besucht. Eine erste Statistik nennt insgesamt mehr als 100.000 behandelte Patienten. 775 größere Operationen wurden auf der MERCY durchgeführt.
MERCY vor Ost-Timor Bildquelle: US Navy |
Die USA sind vor allem auch daran interessiert, ihr jährliches Unternehmen auf eine breitere, multinationale Basis zu stellen und „Pacific Partnership“ zu einer wirklichen umfassenden Regionalpartnerschaft weiter zu entwickeln. So waren an Bord der MERCY Ärzte und Helfer aus zehn fremden Ländern (Australien, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kambodscha, Kanada, Neuseeland, Portugal, Singapur, Südkorea) und von zahlreichen zivilen Hilfsorganisationen eingeschifft. Neben der MERCY waren darüber hinaus die US-Fregatte CROMMELIN, das japanische Landungsschiff KUNASAKI (bis Mitte Juli) und die beiden australischen Landungsschiffe LABUAN und TARAKAN in PP10 eingebunden. Gerade die amphibischen Einheiten boten besondere Möglichkeiten, abgelegene Ortschaften ohne Hafeninfrastruktur anzulaufen.
Für die MERCY bedeutete das Ende des Einsatzes vor Ost Timor zugleich auch das Ende von PP10. Das US-Schiff trat den Rückmarsch nach San Diego, aber die Operation ist damit noch nicht beendet. Erstmals führt eine andere Nation das Vorhaben weiter: die australische Marine hat ihr Landungsschiff TOBRUK als Führungsschiff für noch einen weiteren Einsatz vor Papua Neuguinea (bis zum 3. September) abgestellt. Auch die beiden Landungsschiffe LABUAN und TARAKAN sind hier weiter mit von der Partie, während die Fregatte CROMMELIN „die US-Fahnen hoch hält“.
Die bisher einmalige Abgabe der Führung von PP10 an eine andere Marine macht deutlich, dass die USA „ihre“ Operation tatsächlich als „Pacific Partnership“ verstehen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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