2008 hatte die US Werft Bollinger den Zuschlag für den Bau von Fast Response Cutter (FRC) der SENTINEL-Klasse für die US Coast Guard erhalten.
SENTINEL Bildquelle: Bollinger |
Die Boote sind eine von drei Komponenten des Ende der 90er Jahre beschlossenen, insgesamt fast 15 Mrd. Euro teuren Modernisierungsvorhabens „Deepwater“, unter dem die USCG bis zu 91 neue Schiffe und Boote beschaffen will. Neben großen National Security Cutter der BERTHOLF-Klasse (zwei bereits in Dienst) sind dies bis zu 25 etwas kleinere Offshore Patrol Cutter (2.900 ts, „Request for Initial Design Proposals“ Anfang 2011) sowie bis zu 34 FRC. Diese 153 ft langen, mehr als 28 kn schnellen Boote sollen den SAR-Dienst vor den US-Küsten sicher stellen und auch im Kampf gegen Drogenschmuggel und illegale Einwanderung sowie im Rahmen von Homeland Security Operations zum Einsatz kommen. Mit 22 Mann Besatzung werden sie eine Seeausdauer von fünf Tagen haben. Das Design nutzt übrigens einen von der niederländischen Damen entwickelten Rumpf (Damen Stan Patrol 4708).
Die FRC werden dringend als Ersatz für die mehr als 25 Jahre alten und materiell „stark angeschlagenen“ Boote der ISLAND-Klasse benötigt, bescherten aber noch vor Baubeginn der USCG zunächst einmal nur negative Schlagzeilen. Nach Streit um Kostenüberschreitungen und Designmängel wurden bereits erteilte Teilaufträge wieder gestrichen, Auftragnehmer kurzerhand aus ihrer Pflicht entbunden und schließlich war die USCG sogar selbst an deren Stelle getreten. Niemand wusste so richtig, wie es mit den doch unverzichtbaren FRC weiter gehen sollte – bis dann schließlich Bollinger den bei Wahrnehmung aller Optionen (34 Boote) mit insgesamt mehr als 1 Mrd. Euro dotierten Auftrag erhielt.
Bestellungen von Booten erfolgen allerdings nur nach und nach in Tranchen, so dass derzeit völlig offen ist, ob die USCG sämtliche 34 geplanten Boote auch tatsächlich beschaffen wird. Fest bestellt sind derzeit erst acht: ein Typboot wurde im September 2008 in Auftrag gegeben. Die BERNARD C. WEBBER soll 2011 geliefert werden und dann in Miami stationiert sein. Im Dezember 2009 wurden weitere drei Boote bestellt und im September dieses Jahres nun ein weiteres Los von noch einmal vier Booten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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