USA — Wirtschaftlicher Gewinn für Kommunen bei Stationierung eines Flugzeugträgers

Die Sta­tion­ierung eines Flugzeugträgers ist immer auch mit erhe­blichem wirtschaftlichem Gewinn für die Kom­munen an seinem Stan­dort ver­bun­den.

Marineforum -
IWO JIMA (Foto: US Navy) 
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Bei Tausenden von Besatzungsange­höri­gen und deren Fam­i­lien sowie Land­per­son­al (Wartung­stech­niker) sum­mieren sich Steuern und Kaufkraft in der Regel auf mehr als 500 Mio. Dol­lar jährlich. So ver­wun­dert denn auch nicht, dass May­port (Flori­da) nach Aus­musterung der JOHN F. KENNEDY (2007) – des einzi­gen dort sta­tion­ierten Flugzeugträgers – sofort auf Ersatz drängte. Nach offen­bar erfol­gre­ich­er Lob­b­yarbeit örtlich­er Poli­tik­er sagte die US Navy 2008 auch zu, erneut einen ihrer Flugzeugträger in May­port zu stationieren. 

Dafür wur­den damals auch oper­a­tive Vorteile ins Feld geführt. So mache die Konzen­tra­tion der Flotte in Nor­folk diese gegen kriegerische Angriffe, Ter­ro­ran­schläge aber auch Naturkatas­tro­phen (Hur­rikan etc) unnötig ver­wund­bar. Eine Dis­lozierung auch in Flori­da reduziere diese Ver­wund­barkeit und gebe der US Navy darüber hin­aus zusät­zliche Optio­nen, kurzfristig in den karibis­chen Raum und in den Golf von Mexiko hinein wirken zu kön­nen. Als Ter­min für die Neusta­tion­ierung eines Flugzeugträgers wurde damals 2019 genan­nt – in etwa der Ter­min für die Fer­tig­stel­lung der neuen JOHN F. KENNEDY (was damals natür­lich sofort Speku­la­tio­nen auslöste). 

Inzwis­chen hat sich die US Navy offen­bar stillschweigend von dieser Pla­nung ver­ab­schiedet. Die Sta­tion­ierung eines Flugzeugträgers der NIMITZ-Klasse bzw. der neuen GERALD R. FORD-Klasse wäre näm­lich auch mit erhe­blichen Kosten ver­bun­den, und Geld ist derzeit knapp. Ein solch­es Schiff ist deut­lich größer als die frühere JOHN F. KENNEDY, und damit wären in May­port erst ein­mal erhe­bliche infra­struk­turelle Nachbesserun­gen notwendig. Zufahrten und Liege­platz vor der Pier müssten aus­ge­bag­gert wer­den, und es müssten überdies neue Ein­rich­tun­gen für die Wartung der nuk­learen Antrieb­san­lage (die alte KENNEDY hat­te noch einen kon­ven­tionellen Damp­fantrieb) gebaut werden. 

Die Abkehr von der Pla­nung bedeutet nun aber nicht, dass May­port „im Regen ste­hen gelassen“ wird. In der ver­gan­genen Woche wurde als Alter­na­tive die Ver­legung der IWO JIMA Amphibi­ous Ready Group von Nor­folk nach May­port verkün­det. Zu dieser Ein­satz­gruppe gehören der 41.000 ts große amphibis­che Träger IWO JIMA sowie die bei­den Dock­lan­dungss­chiffe NEW YORK und FORT McHEN­RY. Nach ein­er von der (wenig begeis­terten) Kom­mu­nalver­wal­tung am derzeit­i­gen Stan­dort Hamp­ton Roads aufgemacht­en Rech­nung tra­gen Schiffe, Besatzun­gen und Fam­i­lien sowie Land­per­son­al mit ins­ge­samt 5.220 Arbeit­splätzen gut 590 Mio. US-Dol­lar zum örtlichen Brut­tosozial­pro­dukt bei. 

Ver­süßt wird May­port der Verzicht auf einen sich­er spek­takulär­eren Flugzeugträger auch dadurch, dass es nun nicht mehr bis 2019 warten muss. Schon im let­zten Quar­tal 2013 soll die NEW YORK ihren neuen Heimath­afen in Flori­da find­en, IWO JIMA und FORT McHEN­RY dann 2014 folgen. 

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