“Partnerschaftspflege” hat für die US Navy in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, und fast zu jeder Zeit sind irgendwo auf der Welt Schiffe als so genannte „Partnership Stations“ im Einsatz.
In mehrmonatigen Verlegungen besuchen sie an den Küsten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas nacheinander Land um Land, um den dortigen Marinen, Küstenwachen und Sicherheitskräften Ausbildungshilfe zu geben. Gleichrangig steht daneben aber auch immer humanitäre Hilfe, die von medizinischer Versorgung bis zum Bau von kommunalen Infrastrukturprojekten (Brunnen, Brücken, Krankenhäuser, Kindergärten etc.) reicht. Gerade die nicht-militärische Kooperation soll helfen, die jeweiligen bilateralen politischen Beziehungen zu stärken.
In Lateinamerika sind derzeit zwei Schiffe in solchen Missionen unterwegs. Mitte Juli hat der amphibische Träger IWO JIMA seinen Heimathafen Norfolk für einen viermonatigen Einsatz in Zentralamerika verlassen. Im Rahmen der Operation “Continuing Promise 2010 — Partnership of the Americas” besucht das Schiff Costa Rica, Cuba, Guatemala, Guyana, Haiti, Kolumbien, Panama und Surinam. Erster Anlaufpunkt war Haiti, wo der amphibische Träger mehrere Tage lang in den Umschlag von Hilfslieferungen eingebunden war. Nach dem Tropensturm Tomas wurde die IWO JIMA nun am 8. November kurzfristig erneut nach Haiti beordert. Ihre Hubschrauber erkundeten die Lage in abgelegenen Gebieten. Am 9. November wurde dann aber in Abstimmung mit den Vereinten Nationen und der Regierung von Haiti entschieden, dass das riesige Kampfschiff doch nicht benötigt wird. Die IWO JIMA setzt nun ihren geplanten Einsatz fort.
HSV 2 SWIFT bei seinem neuen Einsatz Bildquelle: US Navy |
Als zweites Schiff der US Navy ist derzeit der Hochgeschwindigkeits-Katamaran SWIFT in der Karibik unterwegs. Am 6. November war das Schiff aus Jacksonville, Florida, ausgelaufen. Es soll in den kommenden fünf Monaten als “Southern Partnership Station 2011“ diverse Häfen in der Karibik anlaufen. Erster Stopp war auch für die SWIFT in Haiti, wo das Schiff am 8. November eine komplette mobile Klinik und 39 Paletten mit Wasserfiltern (Cholera-Hilfe) entlud.
Der Hochgeschwindigkeits-Katamaran bietet offenbar besonders gute technische Voraussetzungen als Plattform für derartige Missionen; hinzu kommt wohl aber auch, dass das Schiff keinem spezifischen Einsatzverband zugeordnet ist und so problemlos als Einzelschiff auf die Reise geschickt werden kann. Dies nutzt die US Navy offenbar auch reiflich aus. Erst im Oktober war die SWIFT von einem fünfmonatigen Einsatz als „Southern Partnership Station 2010“ (mit Besuchen in Barbados, the Dominican Republic, El Salvador, Guatemala, Guyana, Haiti, Jamaica, Nicaragua, Panama, and Surinam) nach Florida zurück gekehrt, und den größten Teil des vergangenen Jahres hatte sie als „Africa Partnership Station“ vor der westafrikanischen Küste verbracht. Man kann allerdings wohl davon ausgehen, dass zwischen den jeweiligen Einsätzen ein Besatzungstausch stattgefunden hat.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen.