USA — Roboter zur Brandbekämpfung auf Schiffen und U‑Booten

Man möchte an Sci­ence Fic­tion glauben, ver­mutet vielle­icht sog­ar einen „vorge­zo­ge­nen 1. April“, aber ein in dieser Woche vorgestelltes Vorhaben der US Navy ist offen­bar Real­ität.

Unbe­man­nte Drohnen sind unter Wass­er, auf dem Wass­er und in der Luft schon lange einge­führt; Robot­er dienen u.a. bei der Entschär­fung von Sprengsätzen an Land. Nun will das US Naval Research Lab­o­ra­to­ry einen Robot­er entwick­eln, der die Brand­bekämp­fung auf Schif­f­en und U‑Booten rev­o­lu­tion­ieren soll. 

Marineforum -
CHARLI-L1 (Foto: VirginiaTech) 

Aus­gangs­de­sign für den Ship­board Autonomous Fire­fight­ing Robot (SAF­FiR) ist der von Vir­ginia Tech entwick­elte Robot­er CHARLI-L1 (Foto), und dieser lässt tat­säch­lich Gedanken an Sci­ence Fic­tion Filme wie „Star Wars“ aufkom­men. Als „Android“ fol­gt er in seinem Bau näm­lich den wesentlichen Ele­menten des men­schlichen Kör­pers — mit Kopf, Armen und Beinen; er bewegt sich wie ein Men­sch; er set­zt Arme und Beine ein wie ein Men­sch. Für das Naval Research Lab­o­ra­to­ry ist dies offen­bar Grund­vo­raus­set­zung für die Entwick­lung eines Feuer­löschro­bot­ers. Dieser soll sich an Bord von Schif­f­en ja nicht auf Rädern oder Ket­ten nur vor­wärts oder seitwärts bewe­gen, son­dern über Sülle hin­weg durch Schot­ten klet­tern, auch Niedergänge hin­auf- und hin­ab­steigen und in engen Räu­men Feuer­löschgerät effek­tiv ein­set­zen können. 

SAF­FiR soll schon im kom­menden Jahr in der Prax­is („Field Tests“) an Bord von Schif­f­en erprobt wer­den, und die Entwick­ler geben sich dur­chaus zuver­sichtlich. In bish­eri­gen Laborver­suchen hat der Robot­er bere­its Feuer­löschschläuche gezo­gen und auf einen Brand­herd gerichtet oder auch „Feuer­löschgranat­en“ geworfen. 

Die Erwartun­gen gehen aber weit über solch eher rudi­men­täre Funk­tio­nen hin­aus. Zwar ist der Robot­er zur Zeit noch direkt mit einem Men­schen („Mas­ter“) ver­bun­den, der über ihn sieht und seine Hand­lun­gen steuert. Später aber soll ein Inter­face es ihm ermöglichen, men­schliche Gesten zu ver­ste­hen und eigen­ständig auf sie zu reagieren. SAF­FiR würde so zu einem inter­ak­tiv­en inte­gralen Bestandteil eines Brand­bekämp­fungstrup­ps. Er kön­nte in engen Gän­gen und Räu­men eines Kriegss­chiffes oder U‑Bootes über­all dort zum Ein­satz kom­men, wo Men­schen stark gefährdet sind. Zu seinen optis­chen Sen­soren gehören auch Infrarot­geräte, mit denen er auch in stark verqualmten Räu­men noch gut sehen und arbeit­en kann. 

Für das Naval Research Lab­o­ra­to­ry ist die Vorstel­lung, SAF­FiR kön­nte in abse­hbar­er Zeit zur Stammbe­satzung von Kriegss­chif­f­en und U‑Booten gehören, dur­chaus keine Sci­ence Fic­tion. Einen kleinen Wer­mut­stropfen gibt es allerd­ings: die Bat­te­rien des Robot­ers sind nach nur etwa 30 Minuten Ein­satz erschöpft. Es gilt also, leis­tungs­fähigere Bat­te­rien zu entwick­eln – oder darauf zu hof­fen, dass der Robot­er ein Feuer in dieser kurzen Zeit gelöscht hat. 

In Koop­er­a­tion mit “Marine­Fo­rum — Zeitschrift für mar­itime Fra­gen

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