Auf den Tag genau drei Monate nach dem Auslaufen aus Norfolk hat der Flugzeugträger CARL VINSON in seinem neuen Heimathafen bei San Diego fest gemacht.
Im Rahmen einer neuen Strategie mit mehr Fokus auf die Pazifikregion war vor einigen Jahren beschlossen worden, auch die Flugzeugträgerkomponente an der US Westküste zu stärken und dazu die CARL VINSON von der Atlantikküste nach Kalifornien zu verlegen. Der Träger der NIMITZ-Klasse hatte zu einer Grundüberholung und Neubefüllung des Reaktors mit nuklearem Brennstoff drei Jahre in Newport News in der Werft und anschließend einige Monate im Marinestützpunkt Norfolk verbracht. Nach Abschluss aller Erprobungen mit Wiedererlangung uneingeschränkter operativen Einsatzfähigkeit machte sich das Schiff am 12. Januar auf den Weg nach San Diego.
CARL VINSON Bildquelle: US Navy |
Die Route führte rund um Südamerika, und dies nicht nur, weil das 92.000-ts Schiff mit 333 m Länge und 41 m breite (Flugdeck sogar 77 m breit) zu groß für die Schleusen des Panamakanals war. Wie bei früher durchgeführten ähnlichen Verlegungen nutzte die US Navy die Reise zur Festigung ihrer Kontakte zu den südamerikanischen Marinen. So war die Verlegungsfahrt für die CARL VINSON und den sie begleitenden Kreuzer BUNKER HILL zugleich „Mission Southern Seas 2010“ und Teil der vom US Southern Command geführten Initiative „Partnership of the Americas“. In diesem Rahmen wurden auf dem Weg um den südamerikanischen Kontinent zahlreiche Besuche bei und Übungen mit befreundeten Marinen durchgeführt.
Die lange Reise der CARL VINSON begann allerdings mit einer größeren Planänderung. Direkt nach dem Auslaufen aus Norfolk wurde das Schiff zunächst nach Haiti befohlen, und blieb dort bis zum 1. Februar in die Nothilfe nach dem schweren Erdbeben eingebunden. Nach einer kurzen Rückkehr nach Norfolk (Neuausrüstung) wurde dann die Reise um Südamerika angetreten. Ende Februar wurde Rio de Janeiro angelaufen, danach gab es erste kurz aufeinander folgende Übungen mit der brasilianischen, uruguayischen und schließlich argentinischen Marine. Durch die Magellanstraße – wo mit der chilenischen Marine geübt wurde – ging es dann im Pazifik wieder in nördliche Richtung. Nach weiteren Übungen mit den Marinen Perus und Ecuadors trafen CARL VINSON und BUNKER HILL am 12. April vor San Diego ein. Dort ist der neue Flugzeugträger der Pazifikflotte nun in die 3. US-Flotte integriert.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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