Vor drei Wochen hatte MarineForum an dieser Stelle das Dokument „Defense Budget Priorities and Choices” vorgestellt, in dem die bei den US Streitkräften zu erwartenden Kürzungen „angerissen“ wurden.
Das damalige Dokument ließ noch einige Fragen offen, bei denen nun aber der am 13. Februar von Präsident Obama vorgelegte Budgetentwurf für das Haushaltsjahr (HHJ) 2013 etwas mehr Klarheit bringt. Anzumerken ist allerdings, dass es sich um einen Entwurf handelt, der nun erst einmal parlamentarisch zu behandeln sein wird. Hier sind (Wahljahr!) noch erhebliche Widerständen zu erwarten.
Bei den vorzeitig auszumusternden sieben Kreuzern der TICONDEROGA-Klasse handelt es sich um COWPENS, ANZIO, VICKSBURG and PORT ROYAL (HHJ-13) sowie GETTYSBURG, CHOSIN und HUE CITY (HHJ-14). Damit erhalten die auf einer früheren Ausmusterungsliste der US Navy bereits namentlich genannten NORMANDY, CAPE ST. GEORGE und PRINCETON noch eine „Gnadenfrist“, während sich ausgerechnet der jüngste TICONDEROGA-Kreuzer PORT ROYAL (i.D. 1994) nun neu auf der Liste findet. Wirklich überraschend kommt dies allerdings nicht, denn das Schiff war vor einigen Jahren bei einer Havarie stark beschädigt worden und soll seitdem „nicht mehr zum früheren Klarstand zurück gefunden“ haben.
PORT ROYAL auf der Streichliste (Foto: US Navy) |
Als ausmusternde Docklandungsschiffe werden WHIDBEY ISLAND und TORTUGA genannt. Die zuvor von der US Navy ebenfalls genannte FORT MC HENRY bleibt demnach doch noch etwas in Dienst. Der Flugzeugträger JOHN F. KENNEDY soll mit zwei Jahren Verzögerung gebaut werden (Lieferung in 2022). Bei den Littoral Combat Ships soll es bei 55 Einheiten bleiben, die allerdings verzögert beschafft werden. Der neue amphibische Träger AMERICA (LHA‑8) wird planmäßig gebaut. Zwischen 2014 – 2018 werden nur neun statt bisher geplanten zehn U‑Booten der VIRGINIA-Klasse gebaut. Bei der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge F‑35 sollen bis 2017 die Stückzahlen für alle Varianten um fast 50 Prozent reduziert werden, auch wenn an den bisherigen Gesamtzahlen noch fest gehalten wird. Hersteller Lockheed-Martin warnt bereits, dass eine solche zeitliche Streckung der Beschaffung zwar die Budgets der nächsten fünf HHJ entlasten, mittel- und langfristig das Vorhaben aber weiter verteuern werde. Zeitlich gestreckte Beschaffung soll es auch bei andere neuen Luftfahrzeugen (u.a. P‑8 Poseidon) geben.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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