Zur Ermittlung ozeanographischer und hydrographischer Daten beschafft die US Navy bis zu 150 kleine Drohnen, so genannte „Ocean Glider“.
Das vom Space and Naval Warfare Systems Command der US Navy initiierte “Littoral Battlespace Sensing-Glider” (LBS‑G) Programm soll Möglichkeiten schaffen, bei Operationen dicht unter einer feindlichen Küste künftig ohne spezielle Vermessungsschiffe auszukommen bzw. Kriegsschiffe (z.B. Minenjagdboote), die ansonsten die Aufgaben übernehmen müssten, in sicherer Entfernung von möglichen Bedrohungen zu halten. Gefordert sind kleine, billige Drohnen mit geringem Energiebedarf und langer Ausdauer, die sowohl in tiefem Wasser als auch im Flachwasser bis direkt vor einen Strand alle für z.B. amphibische Operationen oder U‑Jagd benötigten hydrographischen Daten ermitteln und an die aussetzende Einheit oder eine Auswertezentrale senden.
Slocum Glider Bildquelle: Teledyne |
Der von Teledyne Webb Research (Kalifornien) entwickelte “Slocum Glider” erfüllt offenbar all diese Bedingungen und liefert die Designvorlage für die von der US Navy gewünschten Drohnen. Das etwa zwei Meter lange Gerät lässt sich problemlos von jedem Schiff oder Boot aussetzen. Kleine Tragflächen steuern das torpedoförmige Unterwasserfahrzeug dann in die gewünschte Richtung; Veränderungen im Auftrieb (Ballastwassertanks?) sorgen für die gewünschte Tiefe; und der Preis für eine solche Drohne liegt bei nur etwa 250.000 Euro.
Die US Navy war mit den bei Erprobungen erbrachten Fähigkeitsnachweisen so zufrieden, dass die Design- und Entwicklungsphase schon im August des letzten Jahres als abgeschlossen betrachtet und erste 15 Vorserien-Drohnen bestellt wurden. Sie sind inzwischen geliefert, und ihnen sollen nun zunächst 35 weitere Seriengeräte folgen. Bei Wahrnehmung aller Optionen kann Teledyne danach mit einer Bestellung von noch einmal 100 Drohnen rechnen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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