Das Vermessungsschiff OYARVIDE der Marine Uruguyas nutzt den antarktischen Sommer zu einer mehrwöchigen Forschungsfahrt ins Südpolarmeer.
Bereits Mitte Februar hat das Schiff für die 45-tägige Expedition Uruguay verlassen. Mit an Bord sind neben uruguayischen Wissenschaftlern auch elf venezolanische Kollegen sowie fünf Offiziere der Marine Venezuelas. Für sie ist die Fahrt die erste Teilnahme an einer Antarktisexpedition, und Venezuelas Präsident Chavez äußerte lautstark seine Hoffnungen, dass dies zugleich auch bereits ein erster Schritt zum Aufbau einer eigenen Forschungsstation seines Landes in der Antarktis sein könnte.
Die Einschiffung der Gäste auf einem Schiff der uruguayischen Marine hat Uruguays Präsident Tabare Vazquez deutlicher Kritik ausgesetzt. Auch das Parlament in Montevideo hat dem Unternehmen als „Ausdruck der engen Verbundenheit beider Länder“ jedoch ausdrücklich seinen Segen erteilt. Nach gut zweiwöchiger Reise erreichte die OYARVIDE Anfang März ihr Forschungsgebiet, wo sie seitdem aktiv ist. Schon in der nächsten Woche dürften die Arbeiten beendet sein und das Schiff wieder die Heimreise antreten.
Bei der OYARVIDE handelt es sich übrigens um den ehemaligen Hochsee-Bergeschlepper HELGOLAND der Deutschen Marine. Diese hatte das nach mehr als 30 Jahren Dienstzeit ausgemusterte Schiff im November 1998 an die Marine Uruguays abgegeben. Dort wird die auch für Fahrten im Eis konstruierte ehemalige HELGOLAND nun als Vermessungs- und Forschungsschiff genutzt, führt auch regelmäßig Fahrten in die Antarktis durch.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
Alle Informationen entstammen frei zugänglichen Quellen. Bildquelle: Histarmar