Bei einem Schießunfall an Bord des Landungsschiffes KIROVOGRAD wurden vier Besatzungsmitglieder teils schwer verletzt.
Vor den Augen des früheren Befehlshabers der ukrainischen Marine und heutigen Verteidigungsministers, Mykhailo Yezhel, führte das Landungsschiff der POLNOCNY-Klasse (Baujahr 1971, 1994 von der russischen Schwarzmeerflotte überlassen) im Rahmen einer Übung vor der Krim im Schießgebiet Opuk ein Schießen durch, als zwei Granaten unvermutet explodierten. Splitter verletzten mehrere in der Nähe befindliche Soldaten. Die Pressemitteilung der ukrainischen Marine spricht von „glücklicherweise kleinem Kaliber“, was auf ein Schießen mit den 30-mm Nahbereichsabwehrgeschützen AK-230 schließen lässt.
Unglücksursache war offenbar die Verwendung überlagerter Munition. Der Unfall hätte, so ein Marineoffizier, „sicher vermieden werden können, wenn die Verantwortlichen das Verfallsdatum der Granaten geprüft hätten.“ Allerdings sei die Verwendung überlagerter Munition in der ukrainischen Marine durchaus üblich. Man schlage hier zwei Fliegen mit einer Klappe: zum einen könnten die Soldaten mit scharfer Munition üben, zum anderen spare man die teure Entsorgung alter Granaten. Leider könne es bei überalterten Geschossen schon mal vorkommen, dass sie allein durch die mit einem Schießen verbundenen Schockwellen und Erschütterungen bereits explodierten.
Dies ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art. 2008 war bei einer Übung vor der Krim ein Flugabwehr-FK SA-N‑7 kurz nach dem Start explodiert; glücklicherweise gab es dabei keine Toten. Der damalige Verteidigungsminister gab zu, dass die Munition überlagert gewesen sei; die Übung sei aber dennoch “ein voller Erfolg” gewesen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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