Schon seit geraumer Zeit berichten Fachmedien über die geplante Beschaffung neuer Rettungs- und Bergeschiffe.
MOSHIP Grafik: SSIK |
Modell des RATSHIP Bildquelle: Michael Nitz |
Immerhin sind die derzeit in Dienst befindlichen Schiffe völlig veraltet, stammen noch aus den 50er Jahren. Besonders schmerzlich ist die Fähigkeitslücke bei der U‑Bootrettung. Die türkische Marine hat derzeit 14 moderne U‑Boote in Dienst und darüber hinaus gerade erst die Beschaffung weiterer sechs Boote des deutschen Typs 214 auf den Weg gebracht. Für Rettungs- und Bergeeinsätze bei U‑Bootshavarien ist aber praktisch nur die 1970 von der US Navy übernommene AKIN ausgerüstet – und die wurde bereits 1943 von der US Navy in Dienst gestellt.
Vor mindestens zwei Jahren wurde ein Vorhaben zur Beschaffung eines modernen U‑Boot-Rettungsschiffes (Submarine Rescue Ship – MOSHIP) sowie zweier Bergeschlepper (Rescue & Towing Ship — RATSHIP) auf den Weg gebracht. Ergebnisse des Ausschreibungsverfahrens (Reaktionen auf „Requests for Information“ und „Requests for Proposals“) blieben jedoch bisher meist im Dunkel.
Nun scheint endlich eine Vorentscheidung gefallen. Mitte Juni beschloss das türkische Defense Industry Executive Committee (SSIK), Verhandlungen mit der Istanbul Shipyard zum Bau der drei neuen Schiffe aufzunehmen. Sogar erste Grafiken wurden bereits veröffentlicht; sie zeigen, dass RATSHIP im Detail einem bereits bei internationalen Rüstungsmessen präsentierten Modell entspricht.
Bis zur tatsächlichen Auftragserteilung dürfte noch geraume Zeit vergehen. Vor allem über den Preis wird noch zu verhandeln sein. Auch an der Türkei ist die derzeitige Finanzkrise nicht spurlos vorüber gegangen, und die türkische Marine (bzw. das derzeit noch mit dem Vorhaben befasste Beschaffungsamt des Verteidigungsministeriums) dürften bemüht sein, die Kosten möglichst niedrig zu halten. Beobachter erwarten die Fertigstellung des U‑Bootrettungsschiffes denn auch nicht vor 2015.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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