In Südkorea hat am 16. August die diesjährige bilaterale Großübung “Ulchi Freedom Guardian” der Streitkräfte Südkoreas und der USA begonnen.
Ulchi Freedom Guardian — weitgehend wird am Computer geübt Bildquelle: US Navy |
„Ulchi Freedom Guardian“ hat 2008 die Nachfolge der seit 1976 jährlich jeweils im August/September durchgeführten Übungen „Ulchi Focus Lens“ angetreten. Sie gilt als weltweit größte computer-gestützte Übung; regelmäßig sind aber auch starke Kontingente realer Truppen aller Teilstreitkräfte eingebunden. In diesem Jahr nehmen immerhin etwa 56.000 südkoreanische und 30.000 US Soldaten an der zehntägigen (bis 26. August) Übung teil.
Ziel der Übung ist die Erprobung eines neuen Operationskonzeptes, das mit dem geplanten „Transfer of Operational Control“ an Südkorea an die Stelle bisheriger Operationspläne zur Verteidigung Südkoreas gegen einen Angriff aus dem kommunistischen Norden treten soll. Ursprünglich sollte dies bereits 2012 geschehen, wurde vor dem Hintergrund der Versenkung der CHEON AN inzwischen aber auf 2015 verschoben. Als Übung aller Teilstreitkräfte hat „Ulchi Freedom Guardian“ natürlich auch maritime Inhalte, und ein Teil der praktischen Übungen soll auch vor der südkoreanischen Westküste im Gelben Meer durchgeführt werden.
„Ulchi Freedom Guardian“ ist eine langfristig geplante Übung, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung steht. Als die Fregatte CHEON AN versenkt wurde, war diese Übung schon längst im Detail geplant. Sie ist also keinesfalls als Reaktion darauf zu betrachten, auch wenn die aktuellen Ereignisse die Übung natürlich in einem gewissen Licht erscheinen lassen – und einige Medien dies auch so darstellen. Eine tatsächlich mit direktem Bezug zum CHEON AN Zwischenfall angesetzte Übung soll Anfang September stattfinden. Dann wollen US Navy und südkoreanische Marine gemeinsam im Gelben Meer die „Abwehr von Unterwasserbedrohungen“ üben. Die US Navy wird dabei aber wohl auf die zuvor angekündigte Teilnahme des Flugzeugträgers GEORGE WASHINGTON verzichten und sich mit der Entsendung einiger Zerstörer begnügen.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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