Am 25. April hat der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Tae-young als erstes Regierungsmitglied öffentlich von einem Torpedotreffer als „wahrscheinliche Ursache“ für den Untergang der Fregatte CHEON AN (26 März) gesprochen. Nachgewiesen ist dies aber bisher nicht.
Bergung der CHEON AN Bildquelle: offiziell |
Zwar finden sich unter den insgesamt 540 bisher an der Untergangstelle geborgenen Trümmerteilen auch vier verdächtige Aluminiumstücke, aber deren Analyse dauert noch an. Aluminium wird beim Bau von Torpedos verwendet, findet sich natürlich aber auch auf der Fregatte selbst, wenngleich es in ersten noch inoffiziellen Erklärungen heißt, dass die Fundstücke sich vom beim Bau der Fregatte verwendeten Aluminium unterscheiden. Chemische Analyse von 140 Trümmerteilen hat bisher keine zu einer Analyse verwertbaren Spuren von Sprengstoff zutage gefördert.
Die mehrtägigen Trauerfeiern für die 46 ums Leben gekommenen Besatzungsmitglieder sind am 29. April beendet worden. Einen Tag später flog Präsident Lee Myung-Bak zu einem offiziellen Besuch (u.a. Eröffnung Weltausstellung in Schanghai) nach China. Sicher stehen am Rande dieses bereits länger geplanten Besuches auch erste Gespräche („Vorfühlen“) zu Reaktionen auf eine mögliche nordkoreanische Urheberschaft für das Sinken der CHEON AN auf der Agenda. Beobachter sind sich darin einig, dass Südkorea im Falle einer erwiesenen nordkoreanischen Verwicklung den UN Sicherheitsrat anrufen wird, dafür zuvor aber die Veto-Mächte China und Russland kontaktieren wird. Nordkorea weist unverändert jede Anschuldigung zurück.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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