Der vor einigen Jahren abgeschlossene Erwerb von Fregatten der VALOUR-Klasse (Typ MEKO A 200 SAN) und U‑Booten Typ 209‑1400 SAN war zwar spektakulär, aber doch nur erste Phase einer seit langem geplanten Modernisierung der SAN.
Boot der WARRIOR-Klasse (Foto: Michael Nitz) |
Natürlich bedürfen auch andere Komponenten dringend einer Erneuerung. Zahlreiche Projekte stehen denn auch auf der Wunschliste der kommenden Jahre. Eines dieser Vorhaben — „Project Biro“ — wurde offiziell nun auf den Weg gebracht. Mit einem “Request for Information” hat die südafrikanische Marine (SAN) die Beschaffung von drei Offshore Patrol Vessel (OPV) und sechs Inshore Patrol Craft (IPC) eingeleitet.
Als OPV wünscht man 80–85m lange, Hubschrauber-fähige Schiffe mit einem 76-mm Geschütz als Hauptbewaffnung (FK-Bewaffnung steht derzeit nicht zur Debatte). Die drei Neubauten sollen die noch drei (von einst neun) in Dienst befindlichen, mit Demontage der FK-Bewaffnung zu Wachbooten umgebauten Korvetten der WARRIOR-Klasse (israelisches SA’AR‑4 Design) ersetzen. Bei den sechs kleineren IPC denkt man an 50–55m lange Boote, die mit leichten Rohrwaffen (30-mm) bestückt und auch zur Wahrnehmung von Minenabwehraufgaben befähigt sein sollen. Sie sollen die Außerdienststellung der 30 Jahre alten Minensucher der RIVER-Klasse (deutsches Design; die ersten beiden Boote bei Abeking & Rasmussen gebaut) ermöglichen und wohl auch den Platz von vier bereits ausgemusterten ex-deutschen Troika-Leitbooten (Klasse 351) einnehmen.
Sowohl OPV als auch IPV sollen mit ausländischer Werfthilfe als Lizenzbauten auf südafrikanischen Werften entstehen. Zu den Bewerbern gehören sicher auch die deutschen ThyssenKrupp Marine Systems und Abeking & Rasmussen; sie hatten schon seit geraumer Zeit Interesse für „Projekt Biro“ gezeigt. Unmittelbar mit „Project Biro“ verbunden ist „Project Hotel“, die Beschaffung noch eines vierten OPV, das allerdings für hydrographische Vermessungsaufgaben ausgerüstet sein und die alte PROTEA ersetzen soll. Dieser Neubau ist aber offenbar (noch) nicht Bestandteil der nun begonnenen Ausschreibung.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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