Südafrika — Antriebsschaden einer Fregatte der VALOUR-Klasse

In schw­er­er See hat eine Fre­gat­te der VAL­OUR-Klasse (deutsch­er Typ MEKO A 200 SAN) einen unver­muteten Antrieb­ss­chaden erlit­ten.
Der Direc­tor Mar­itime Strat­e­gy der SAN, RAdm Bern­hard Teuteberg, sprach in ein­er Erk­lärung vor einem Par­la­mentsauss­chuss von einem „Design­fehler“ des deutschen Her­stellers TKMS, der die Fre­gat­ten zwis­chen 2004/05 geliefert habe. Dem­nach seien Rückschlagven­tile an Unter­wass­er-Abgasaus­trit­ten fehler­haft kon­stru­iert. Wenn unter extremen See­gangs­be­din­gun­gen das Schiff zu tief ein­tauche, und sich die Druck­ver­hält­nisse zu abrupt änderten, wür­den sie nicht mehr schließen. 

Marineforum - Fregatte der VALOUR-Klasse (Foto: südafr. Marine)
Fre­gat­te der VAL­OUR-Klasse
Bildquelle: südafr. Marine

Dies sei auch die Ursache für den urplöt­zlichen Aus­fall eines Antrieb­smo­tors bei ein­er der Fre­gat­ten gewe­sen. Das (namentlich nicht genan­nte) Schiff habe in schw­er­er See extrem stark gerollt. Im damit ver­bun­de­nen plöt­zlichen Wech­sel des Wasser­drucks habe das Rückschlagven­til seine Funk­tion aufgegeben. In der Folge sei dann über die Abgasleitung ein Schwall See­wass­er bis in den Antrieb­smo­tor gelangt, der nach Beschädi­gung der Kurbel­welle sofort aus­ge­fall­en sei. Das Schiff habe aber seinen Hafen sich­er erreicht. 

Eine einge­hende Unter­suchung der drei Schwest­er­schiffe hat offen­bar keine weit­eren ähn­lichen Schä­den ergeben. Nach Aus­sage des Admi­rals haben südafrikanis­che Inge­nieure inzwis­chen eine tech­nis­che Lösung des Prob­lems entwick­elt, mit der sichergestellt ist, dass die Ven­tile kün­ftig auch unter „extrem­sten“ Bedin­gun­gen schließen. Für die betrof­fene Fre­gat­te sind die Fol­gen allerd­ings noch nicht beseit­igt. Der beschädigte Antrieb­smo­tor muss aus­ge­tauscht wer­den, und dies erfordert – so Teuteberg – ein Auf­schnei­den des Rumpfes. Die Arbeit­en sollen im kom­menden Jahr stattfinden. 

Bis dahin soll das Schiff mit oper­a­tiv­en Ein­schränkun­gen ein­set­zbar bleiben: mit dem verbliebe­nen Back­bord-Motor und dem Gas­tur­binenantrieb (Water­jet) seien Ein­sätze im unmit­tel­baren Küsten­vor­feld und bei ruhigem Wet­ter möglich. Ob die südafrikanis­che Marine den Her­steller für die Reparaturkosten in Regress nimmt, ist derzeit nicht klar. Admi­ral Teuteberg erk­lärte lediglich, man „habe das notwendi­ge Geld für einen neuen Antriebsmotor“. 

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