Die spanische Marine hat ihr erstes Offshore Patrol Vessel BAM (Buques de Acción Maritima) übernommen.
Am 28. Juli übergab die Bauwerft Navantia in Anwesenheit von Verteidigungsminister und Marinechef im Rahmen einer Feierstunde im Marinestützpunkt Rota die METEORO an die spanische Marine, und die erste Besatzung ging formell an Bord.
METEORO Bildquelle: span. Marine |
2005 war die Beschaffung neuer Korvetten angekündigt und ein Jahr später offiziell bestätigt worden. Sie sollten die am Ende ihrer operativen Nutzbarkeit stehenden Korvetten der DESCUBIERTA-Klasse ersetzen und Aufgaben im Rahmen von Präsenz und Überwachung, Aufklärung, Sicherung der zivilen Schifffahrt, Fischereischutz, Umweltschutz sowie SAR-Dienst im Küstenvorfeld und den Erweiterten Wirtschaftszonen wahrnehmen. Die 94 m langen Neubauten verdrängen 2.500ts und können neben Beibooten auch einen Hubschrauber einsetzen. Zur Bewaffnung gehören ein 76mm-Geschütz, weitere Rohrwaffen kleineren Kalibers sowie zur Selbstverteidigung ein Nahbereichs-Flugabwehr-FK-System. Die Marine nannte einen Bedarf von zehn Schiffen; fest bestellt wurde zunächst ein erstes Los von vier Einheiten .
Nach entsprechenden Design-Vorarbeiten wurde das Typschiff im März 2009 in San Fernando – Puerto Real auf Kiel gelegt; nur ein halbes Jahr später lief der auf den Namen METEORO getaufte Neubau vom Stapel. Eigentlich sollte das Schiff schon Ende 2010 übergeben werden; Ausrüstung, Erprobungen und Abnahmefahrten dauerten allerdings einige Monate länger als geplant; beim Typfahrzeug einer neuen Schiffsklasse nicht ungewöhnlich. Am 19. Juli konnte Navantia dann aber einen erfolgreichen Abschluss der letzten Probefahrten vermelden – und die METEORO wenig später an die Marine abliefern. Sie soll nach Besatzungsausbildung und „Operational Work-up“ in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln stationiert werden. Eine ihrer Hauptaufgaben wird hier sicher Seeraumüberwachung zur Bekämpfung illegaler Migration aus Afrika sein.
Etwas verzögert werden auch die anderen drei Einheiten zulaufen. Alle sollten eigentlich bis Ende 2011 geliefert sein, aber dieser Termin dürfte nicht zu halten sein. Alle befinden sich aber bereits in der Ausrüstung; als viertes Schiff wurde im März die TORNADO zu Wasser gelassen. Zunächst blieb unklar ob, wann und wie viele weitere BAM gebaut werden sollen. Im September 2010 gab das Verteidigungsministerium bekannt, man „unterstütze“ (mit einer Haushaltsänderung für 2011) die Beschaffung von vier weiteren Schiffen. In seiner Rede bei der Übergabefeier für die METEORO erklärte der Verteidigungsminister nun, das Kabinett werde (ungeachtet der gegenwärtigen Finanzkrise) wahrscheinlich fünf weitere Buques de Acción Maritima billigen – nicht zuletzt um so die Fähigkeiten nationaler Werften zum Bau moderner Kriegsschiffe zu erhalten.
In Kooperation mit “MarineForum — Zeitschrift für maritime Fragen”
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